Tauber-Odenwald. Zahlreiche langjährige Mitglieder der IG Metall aus dem Main-Tauber-Kreis und dem Altkreis Buchen wurden in der Tauberbischofsheimer Stadthalle im feierlichen Rahmen geehrt. Harald Gans, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Tauberbischofsheim, übermittelte den Dank des Ortsvorstands für „viele Jahre des gemeinsamen Streitens, für menschenwürdige Arbeit, Teilhabe an wirtschaftlichen Erfolgen und ein Stück Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft.“
Aktuelle Herausforderungen
Mit Blick auf die vergangenen Errungenschaften erwähnte er jedoch auch die aktuellen Herausforderungen. So werde das Thema Transformation und Digitalisierung und vor allem die künstliche Intelligenz die Arbeitswelt nachhaltig verändern. „Dafür brauchen wir Antworten und Lösungen, um einen massiven Arbeitsplatzabbau für die Zukunft zu verhindern“, betonte er. Zudem sei die IG Metall aber auch mitten in der Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie. „Unsere Forderung von sieben Prozent ist wichtig und richtig, auch um die Wirtschaft mit der Binnennachfrage am Laufen zu halten. Die Arbeitgeber wollen nicht so richtig verhandeln. Nach der dritten Verhandlungsrunde in Baden-Württemberg liegt ein Angebot vom AG-Verband vor: 1,7 Prozent ab 1. Juli 2025 und 1,9 Prozent ab 1. Juli 2026, das Ganze mit einer Laufzeit von 27 Monaten.“
Warnstreiks laufen
Im Ergebnis würde sich die IG Metall auf eine harte Auseinandersetzung vorbereiten, die Warnstreiks laufen bereits in vielen Betrieben.
Harald Gans nannte stellvertretend für alle 404 Jubilare Sabine Maurer (40 Jahre), Betriebsratsvorsitzende von Magna Spiegel, Tarifkommissionsmitglied Metall + Elektro Baden-Württemberg, Delegierte, Ortsvorstandsmitglied und Revisor , Werner Martin (50), ehemaliges Ortsvorstandsmitglied und Revisor, Delegierter vor Ort und im Bezirk, ehemaliger Betriebsratsvorsitzender von Hilite in Seckach und VK-Leiter, Wolfgang Breuer (50), ehemaliger Erster Bevollmächtigter und Kassierer von 1994 bis 2010, Werner Hortian (50), ehemaliges Ortsvorstandsmitglied, Delegierter und ehemaliger Betriebsratsvorsitzender von Palux, Jürgen Bayerbach (50), Ortsvorstandsmitglied, Delegierter und ehemaliger Betriebsratsvorsitzender von PSI in Igersheim, sowie Albin Jelinek (50), ehemaliges Ortsvorstandsmitglied, Delegierter und ehemaliger Betriebsratsvorsitzender von AZO.
Gans zollte allen Jubilaren Lob und Anerkennung. Er sagte: „Jeder Jubilar steht für die Erfolge der IG Metall.“
Für das Rahmenprogramm sorgten die „Listigen Elfen“ der Narrengesellschaft Strumpfkapp Ahoi mit einer Tanzeinlage sowie die Band „Biergarten“ aus Mudau mit Unterhaltungsmusik. Die Bewirtung übernahmen Helfer der Narrengesellschaft Strumpfkapp Ahoi.
Kuno Zwerger, stellvertretender Bürgermeister der Stadt Tauberbischofsheim, überbrachte die Grüße von Bürgermeisterin Annette Schmidt und des Gemeinderats. Er führte aus, dass die Tarifautonomie demokratisch in der Bundesrepublik verankert sei und dies aus gutem Grund. Die IG Metall nehme dabei eine besondere Rolle ein, als starker Arbeitnehmervertreter und Verhandlungspartner. Zwerger bedankte sich für das Engagement der Jubilare und bekräftigte, dass die IG Metall mit ihren Mitgliedern durch gemeinsames Handeln auch zur wirtschaftlichen Entwicklung der Region beigetragen hat. „Erfolg hat die drei Buchstaben T,U,N – Sie alle tun und setzen sich ein für gerechte Arbeitsbedingungen. Erfolg und Fortschritt kommen nicht von allein“ würdigte der stellvertretende Bürgermeister die Jubilare.
Industrie unter Druck
Claudia Dunst überbrachte als Laudatorin die Grüße der IG Metall Bezirksleiterin in Baden-Württemberg, Barbara Resch. Sie stellte fest, dass die Industrie in Deutschland unter starkem Druck stehe, die weltweite Konkurrenz steige, der Preisdruck groß sei und die technologischen Veränderungen sich beschleunigen.
Forderungen an Unternehmen
„Als IG Metall kämpfen wir für den Industriestandort Deutschland in jedem Betrieb, in der Tarifrunde und auch in der Politik. Von den Unternehmen fordern wir neue Produkte, neue Wertschöpfung und neue Beschäftigung in Deutschland“, bekräftigte Claudia Dunst.
Dabei bestätigte sie ausdrücklich, dass eine starke Industrie und Klimaschutz nicht im Widerspruch stehen, eine klimafreundliche Industrie möglich sei und auch Lieferketten ohne die Beteiligung von „größenwahnsinnigen Despoten“ geschaffen werden können. An die Jubilare gerichtet, dankte sie für die die Kraft der Gemeinschaft, die Beständigkeit und den unermüdlichen Willen, sich für die Rechte der Beschäftigten einzusetzen. „Ihr seid das Herz und die Seele der IG Metall, ohne Euch wären viele unserer Erfolge nicht möglich gewesen. Deshalb ehren wir Euch heute für zusammengerechnet rund 5000 Jahre Mitgliedschaft in der IG Metall“, so die Laudatorin. Zum Abschuss rief sie dazu auf, auch weiterhin mit Stolz und Zuversicht für ein wirtschaftlich starkes Baden-Württemberg zu kämpfen.
Grund zu Stolz
Harald Gans sagte abschließend: „Ihr habt nie an der Richtigkeit Eurer Mitgliedschaft gezweifelt und hattet – das hoffe ich – oft Grund, stolz darauf zu sein, ,Metaller’ oder ,Holzwurm’ zu sein.“ pm
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