Seckach-Klinge. Corona hatte das 50-Jahr-Jubiläum der St. Bernhard-Schule verhindert, weshalb sich die Verantwortlichen mit Rektorin Stefanie Bechle an der Spitze entschieden hatten, die Feier zum 55-jährigen Bestehen auszurichten.
Im Beisein zahlreicher Ehrengäste, darunter Schulamtsdirektor Wolfgang Winkler, Bürgermeister Thomas Ludwig und Ehrenbürger Ekkehard Brand begrüßte Klinge-Vorstand und Dorfleiter Alexander Gerstlauer zum Festakt in der Schulturnhalle. Dabei betonte er, wie stolz man sei auf das, was hier in 55 Jahren von immer besonders gewissenhaften und engagierten Lehrern geschaffen wurde, denen es immer wieder gelinge, die Neugier der Kinder zu wecken. Die aktuelle Rektorin Bechle bezeichnete er sogar als den Julian Nagelsmann des Lehrerkollegiums. Genauso stolz war der Dorfleiter auf die Tatsache, dass das Schulgebäude auf pädagogisch und bildungstechnisch aktuellem Stand gehalten werden konnte.
Höchstes Lob
Bürgermeister Thomas Ludwig ging in seinem Grußwort auf die vielen neuen Schulgebäude ein, die zwischen 1950 und 1966 in der Gesamtgemeinde gebaut wurden, und besonders den Bau der St. Bernhard-Schule, der sehr viele Provisorien in der Klinge ablöste und endlich eine richtige Schulgemeinschaft im Kinder- und Jugenddorf ermöglicht hatte. Diese Schule – heute „Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit dem Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung“ – sei wichtig gewesen für die rasante Aus- und Aufbauentwicklung der „Klinge“ und maßgeblich geprägt vom Pioniergeist Heinrich Magnanis.
Schulamtsdirektor Winkler sprach dem Vorstand, Rektorin Bechle und dem 20-köpfigen Lehrerkollegium höchstes Lob für ihre pädagogische Arbeit an der St. Bernhard-Schule aus, die in diesem Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum für die zahlreichen internen und externen Schüler nach den Lehrplänen der Grund-, Haupt- und Werkrealschule unverzichtbar gute Arbeit leisten, und das in enger Kooperation mit dem Schulkindergarten St. Theresa. Winkler betonte dabei die gelungene emotionale Förderung in dem spannenden und erfolgreichen Arbeitsfeld, die viel mehr sei als nur eine Schule in der Jugendhilfeeinrichtung.
„Die Menschen, die hier arbeiten, zeichnen diese Einrichtung aus, denn sie ermöglichen ihren Schützlingen ein selbstbestimmtes und zufriedenes Leben, und das besondere Umfeld und Netzwerk in der Klinge stärkt dieses Bestreben um ein Weiteres.“
Engagement gewürdigt
Im Namen des Staatlichen Schulamtes dankte Winkler dem Lehrerkollegium für alles, was in dieser Schule in den letzten 55 Jahren geleistet wurde.
Rektorin Stefanie Bechle ging kurz auf die Geschichte der Schule – nicht des Gebäudes – ein, die eigentlich seit 1952 besteht und viele Gesichter hatte: Heimschule, Sprachschule für Vertriebene oder Asyl Suchende, Heilförderschule, Hauswirtschaftsschule, Handwerkerschule und -Ausbildung bis hin zum jetzigen „Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum mit dem Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung“.
Die Feier selbst beziehe sich jedoch nicht auf die Schule, die es ja schon viel länger gebe, auch nicht auf das jetzige Gebäude, sondern auf die Einweihungsfeier dieses Gebäudes, die ebenfalls einige Verschiebungen aus unterschiedlichen Gründen hatte.
Nicht ohne Stolz verwies die Rektorin auf das „Geschichtszimmer“, in dem die Klasse 8 die Historie der Schule mit jeder Menge Fotos und Bildern und einem Film mit dem Dorfgründer recherchiert und aufgebaut hatte.
Weiter machte sie aufmerksam auf die verschiedenen Projektausstellungen im Schulgebäude. Highlight des Festaktes war zweifelsfrei das Singspiel der Primarstufe unter dem Titel „1000 Farben hat die Welt“, in dem die sogenannten Idealos alles gleich oder egal, einfach und grau gestalten wollen.
Doch die Menschen wehren sich unter Regie der bunten Clowns Vario und Colorida, die in Asien, Australien, Afrika, Brasilien und Deutschland zusammen mit dem infizierten Publikum das Rot, das Blau, das Gelb und das Grün sowie zum Mischen Weiß und Schwarz sammelten und den Idealos mit dieser Farbenpracht Paroli boten. Denn die Klinge-Kinder kennen die Vorteile von bunten Träumen, verschiedenen Menschen mit verschiedenen Ideen, die mutige Wege gehen und Liebe geben, die die Menschen trägt. Der Beifall und die Bravo-Rufe für die überaus gelungene Vorstellung sprachen für sich.
Viele bunte Luftballons
Eingerahmt von vielen bunten Luftballons „entließ“ Rektorin Bechle das fröhliche Publikum ins bunte Treiben auf den Schulhof, wo mit Unterstützung der Spielplatzpiraten und einiger Essensangebote bereits jede Menge spielerische und Bastelaction warteten, sowie ins Schulgebäude mit Tombola, Ausstellungen zu Eisenbahn, Geschichte, Schulkunst und Lego-Robotik und weiteren Bastelangeboten.
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