„55+5 Johr Aichelscher Schnäischittler „

Großeicholzheim: Doppel-Wumms im „Schnäischittler“-Tempel

Die Prunksitzung in Großeicholzheim begeisterte mit einem bunten Programm zum Doppel-Jubiläum. Die Narren feierten ausgelassen mit Tänzen, Büttenreden und viel Humor in der Schloßgartenhalle.

Von 
Matthias Mayer
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Die „Freaky Feet“ der „Schnäischittler“ brachten als anmutige „Feen im Zauberwald“ Glanz und Glamour auf die Bühne. © Aichelscher Schnäischittler

Großeicholzheim. Es war kurz nach halb zwölf als Matze Mayer in seiner 18. Kampagne als Moderator zu den gewaltigen Klängen der Guggemusiker der „Hossa Schefflenz“ die rund 120 Akteure zum großen Finale auf die Bühne zitierte und damit eine Jubiläums-Prunksitzung der Superlative ein rühmliches Ende fand. Genauer gesagt war es eine Doppel-Jubiläumssitzung, denn die „Aichelscher Schnäischittler“ feierten nicht nur das eigene Bestehen sondern auch das des gesamten Ortes mit einem sprichwörtlichen „Doppel-Wumms“, eben getreu dem Motto: „Kaum zu glaawe, awwer wohr, im 1250. vun Aichelsche feiern a die Schnäischittler 55+5 Johr.“ Hierzu war der Narrentempel zum Bersten gefüllt und die Stimmung von Anfang bis Ende ein einziges Hoch. Nicht enden wollende „Go-Weddel“ Schlachtrufe und Raketen schallten bis zum Schluss durch die Schloßgartenhalle.

Der Narrensamen der „Schnäischittler“ machte mit der Gruppe „ Snow-Shakers“ den Auftakt mit einer grandiosen Bühnenshow. Die „Schönheiten des Meeres“ überzeugten mit einem liebevoll von Ann-Katrin Kist und Svenja Schmitt einstudierten Tanz und schickten alle auf eine Reise in die Südsee zu den gefährlichen Piraten und schönen Meerjungfrauen Fiona Nayca, Adrian Nayca, Lucy Bauer, Svea Schmitt, Ida Schmitt, Ylvi Schmitt, Raya Ballarin, Olivia Kist, Emma Bodmaer, Jamina Eberle, Jamina Eberle und Orlando Kist. Das bereits seit der ersten „Schnäischittler“-Prunksitzung 1965 im Dienst befindliche Büttenreden-Fass beherbergte in Folge das männliche Tratschweib und Unikum „Dr. Sommer“ als Ortsreporter vom Dienst, der wieder sämtliche Ortsgeheimnisse des zurückliegenden Jahres unverblümt zum Vorschein brachte und auch nicht vor dem Rathaus oder so manchem „Kirchturm-Spatzen“ halt machte. Auch die Jugendgarde der „Seggemer Schlotfeger“ durfte nicht fehlen. Sie brachten eine flotten Darbietung und ordentlich Schwung aufs Parkett. „Verbucht, ich wollt doch nur an den Palmenstrand“ hat sich das Männerballett der „Beddemer Hanmertli“ und sind bei den „Schnäischittlern“ gelandet. Doch das brachte dem rauschenden Auftritt der 15 begnadeten Tänzer unter der Leitung von Trainerin Lisa Weber keinen Abbruch.

Mit künstlicher Intelligenz das Ortsgeschehen aufbereitet

Mit der ersten „KI-Bütt“ betrat Weltreporter Günter Schmitt-Haber neues Terrain. Mithilfe von durch „künstliche Intelligenz“ erzeugten Bildern nahm er Bezug auf das Welt- und Ortsgeschehen und bezog sich dabei auf das an diesem Abend immer wieder in Mittelpunkt stehende 1250. Bestehen von „Aichelsche“.

„Chaos im Labor“ richteten dann die „Zimmermer Fugschelöcher“ mit der Showtanzgruppe an und zeigten, dass die schlauen „Fugsche“ ganz schön was auf dem tänzerischen Kasten haben. Danach hielt es das „Schnäischittler“-Publikum nicht mehr auf den Sitzen aus und feierte die Wiedergeburt der „Neuen Deutschen Donauwelle“ der Partykanone Sandro Frank. Für einen besonderen Höhepunkt sorgten dann kurz vor dem Pausengong die Fußballer des SVG alias „Moder & Söhne“. Matthias Miltz, Paul Galm, Jack Kegelmann, Leon Vogel, Philipp Reitter, Silas Rinklin, Felix Sommer, Felix Troissler, Luis Troissler, Max Troissler, Simon Sommer, Fabiano Casella, Rene Gabriel, Marvin Hotel, Luca Mayer und das „schneeweisse Luder“ Malte Modersohn kamen zunächst mit Rollator, Gehstock und Krücken bevor sie das „Schnäischittler“-Altersheim so richtig auf Touren brachten und sie den von Sandra Reitter und Jana Miltz einstudierten „Pfelge-Polka“ mit goldenem Lendenschurz und wenig obenherum endeten.

Matze Mayer musste eingestehen, dass die Vereins-Historiker sträflich vergessen haben eine Seite der Vereinschronik umzublättern und daher aus dem ursprünglich geplanten 55. eben das 55+5. Jubeljahr wurde, denn runde Geburtstage sind ja schließlich unter Faschenachtlern verpönt. Nachdem die Frage des Abends also geklärt war ging es mit dem „Schlotfeger“-Tanzmariechen mit „Aichelscher“-Wurzeln Julia Bender schwungvoll sowie mit von Chiara Schneider und Maren Antunovic einstudierten akrobatischen Perfektion weiter, ehe dann die „Dancy Disco Dancing Queens“ der Klingemänner aus „Hausche“ die Bühne mit „A Night at the Disco“ unter den Klängen von ABBA und Co. in eine glitzernde Disco-Kugel verwandelten.

Italienische Hits und atemberaubende Tänze begeistern das Publikum

Die närrische Reise ging nach Italien, denn das Kerwe-Duo alias „Roy Fabianco & die Philizanti Boys“ (Fabiano Casella und Philipp Reiter) performten live und passend zum Jubiläum die neuesten Hits „Bella Aichelsche“ und der Refrain des zweiten Songs kannte nur ein Wort, nämlich „Schnäischittler“ bevor das Duo dann das tobende Narrenvolk mit den Evergreens „Bier, Bier, Bier“ und „In Aichelsche is Danz“ mit zwei Zugaben zufriedenstellte.

Mit dem atemberaubendes Tanzspektakel „Krieger des Lichts“ setzte die Showtanzgruppe der „Beddemer Hanmertli“ ein echtes Ausrufezeichen bei dem die Mädels um Nora Peszleg nichts vermissen ließen. Dem standen die „Freaky Feet“ der „Schnäischittler“ in nichts nach und brachten als anmutige „Feen im Zauberwald“ Glanz und Glamour auf die Bühne und füllten diese nicht nur aufgrund der zahlreichen Tänzerinnen Helena Wagenleiter, Jana Miltz, Jule Hornung, Sinja Melzer, Svenja Schmitt, Sarah Ballarin, Nadine Fehr, Anika Sommer, Sandra Reitter, Hannah Kellner, Bianca Malcher, Ute Troißler, Lucia Eiffler, Isabelle Bronner, Ann-Kathrin Kist, Luisa Schubert, Ines Casella, Theresa Schell, Sandra Permann und Neu-Trainerin Natalie Brasta prächtig aus, sondern erfüllten mit Ihrer „Aichelscher-“Eiche und überdimensionalen Feen-Flügeln auch die letzten Wünsche.

Bevor dann die bereits erwähnte Gugge der Hossa Schefflenz den krönenden Abschluss der Jubiläumssitzung setzte, sorgte die unnachahmliche Gruppe-Maus für den letzten tänzerischen Glanzpunkt des mit Highlights nur so gespickten, abwechslungsreichen Abends. Heiko Aumüller, Heiko Saffrich, Sven Eiffler, Daniel Köbler, Rainer Maus, Volker Mai, Achim Weiss, Tobias Mayer, Rudi Mack, Dominik Melzer und Jan Ballarin boten als „Wodkahontas, Gindarella, Whiskey-Maus, Alice im Rauschzustand und Co. eine von Olga Schiffmann orchestrierte „Misswahl auf Abwegen“ auf, die seinesgleichen sucht und auch schauspielerisch einiges darbot.

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