Rosenberg/Hardheim. Einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten seit Anfang Mai drei Freiflächenphotovoltaikanlagen der EnBW auf den Gemarkungen Rosenberg und Hardheim. Die installierte Gesamtleistung der drei Solarparks liegt bei 24,2 Megawatt (MW). Die zwei Anlagen nahe Sindolsheim liefern 8,1 MW beziehungsweise 5,2 MW. Der größte der drei Parks steht in Hardheim. Er verfügt über eine Leistung von rund elf MW. Mit der gemeinsamen Leistung lässt sich rechnerisch der Strombedarf von rund 9.800 Haushalten decken.
Soweit so normal, doch eine Besonderheit gibt es dann doch: „Die große Herausforderung bei diesen Projekten bestand darin, dass der Netzanschluss rund 14 Kilometer entfernt in der Gemeinde Buchen ist“, sagte Stefan Wresch, der bei der EnBW die Entwicklung dieser Solarparks verantwortete, bei der Einweihung am Montagmittag. Vor Ort waren außerdem Rosenbergs Bürgermeister Ralph Matousek, Bürgermeister Stefan Grimm aus Hardheim und Benjamin Laber, Beigeordneter der Stadt Buchen. Der Bau der Solarparks hat rund sechs Monate gedauert, wobei ein wesentlicher Teil der Arbeiten auf die Errichtung der langen Kabeltrasse zurückging. Wresch erklärte dazu: „Für sich alleine betrachtet, wäre [durch die lange Trasse; Anm. d. Red.] keines der Projekte wirtschaftlich realisierbar gewesen. Aber dadurch, dass wir die Kabeltrasse für die drei Projekte zusammenlegen konnten, reduzieren sich die Kosten für jedes einzelne Projekt.“
Beigeordneter Laber betonte, dass die Stadt Buchen gerne die Fläche für die Trasse zur Verfügung gestellt habe, gerade mit Blick auf die Energiewende. „Das geht uns alle an. Da müssen wir alle zusammenarbeiten.“
Rosenberg leistet großen Beitrag zur Energiewende
Matousek zeigte sich bei der Einweihung ebenfalls erfreut: „In Rosenberg haben wir somit bereits drei Freiflächenphotovoltaikanlagen mit einer Fläche von 23,5 Hektar in Betrieb und leisten damit unseren Anteil an der nachhaltigen, verantwortungsvollen und zukunftsorientierten Energieversorgung.“ Aber nicht nur das: Mit der Biogasanlage, den vier Windkraftanlagen und künftig 32 Hektar Freiflächenphotovoltaik komme in Zukunft ein noch größerer Beitrag zur Energiewende hinzu. „Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist daher keine Option – er ist eine Notwendigkeit“, sagte er mit Blick auf den spürbaren Klimawandel.
Das Thema Freiflächenphotovoltaik begleite Matousek dabei schon seit Beginn seiner Amtszeit. Der erste Besuch der EnBW war nämlich schon 2019. Bevor man einem Bau einer PV-Anlage jedoch zustimmen konnte, wollte der Gemeinderat zunächst einen Kriterienkatalog in Zusammenarbeit mit den Ortschaftsräten und Bürgern erarbeiten. Dieser sah vor, dass nur Böden mit weniger als 40 Bodenpunkten für den Bau von Solarparks genutzt werden sollten. Zudem sollten die Anlagen überwiegend nicht einsehbar sein, mindestens 200 Meter vom Ortsrand entfernt gebaut werden und die Bürger sollten die Möglichkeit der Beteiligung haben. An all diese Punkte „können wir einen Haken machen“, betonte Matousek bei der Eröffnung.
Bürgermeister Grimm sieht auch die Schattenseiten
Auch Hardheims Bürgermeister Stefan Grimm betonte, dass er ein großer Fan erneuerbarer Energien sei. In Hardheim gebe es bereits neun Anlagen, die grünen Strom erzeugten. Das sei wichtig, denn um keine Ressource werde mehr Krieg geführt, als um Energie. Somit seien unter anderem PV-Anlagen wichtig, um die „Autarkie“ sicherzustellen. Zudem profitierten die Kommunen zu einem kleinen Teil von der Wertschöpfung. Er sieht aber auch die Kehrseite der Medaille: Da seien zum Beispiel die negativen Börsenstrompreise, wenn mehr Strom produziert als nachgefragt wird. Dann muss der Stromanbieter nämlich bei der Einspeisung ins Netz noch darauf bezahlen. Aus seiner Sicht sei es wichtig, vor allem Speichermöglichkeiten zur Verfügung zu stellen. Auch das Stadt-Land-Gefälle sprach Grimm an. Der ländliche Raum leiste im Ausbau der Erneuerbaren Energien einen viel höheren Beitrag als Ballungszentren. Er fordert im Gegenzug: „Da sollten ein paar Erleichterungen für den ländlichen Raum nicht vergessen werden“, beispielsweise wenn es um Förderprogramme gehe.
Laber, Matousek und Grimm hoben die verantwortungsvolle und konstruktive Zusammenarbeit beim Projekt hervor, die sehr gut geklappt habe. Wresch von der EnBW dankte zudem den Eigentümern der Flächen für die Solarparks und der Trasse sowie der Firma Hörmann für die Installation der Module.
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