Ergebnisse im Sommer

Rosenberg: Wie das Quartierskonzept die Grundlage für weitere Entscheidungen liefert

Rosenberg ist aktiv und nimmt Herausforderungen an. Damit man sich auch energetisch für die Zukunft wappnen kann, ist das Quartierskonzept aufgestellt worden. Die kompletten Ergebnisse liegen im Sommer vor.

Von 
Daniela Käflein
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Damit die Gemeinde Rosenberg sich auch energetisch für die Zukunft wappnen kann, ist das Quartierskonzept aufgestellt worden, das zurzeit ausgewertet wird. Die kompletten Ergebnisse liegen im Sommer vor, wie Bürgermeister Ralph Matousek im Gespräch mit den FN erläutert. © Daniela Käflein

Rosenberg. Die Gemeinde Rosenberg und die Energieagentur Neckar-Odenwald (ENO), eine Tochterfirma der Abfallwirtschaftsgesellschaft des Neckar-Odenwald-Kreises (AWN), sind Initiatoren des Pilotprojekts Quartierskonzept. Die Biogasanlage in Rosenberg mit Nahwärmenetz wird von der AWN betrieben, die praktische Umsetzung läuft über die Firma MVV Regioplan aus Mannheim.

„Aber natürlich müssen wir für die Biogas-Anlage eine Fortführung finden, wenn die EEG-Umlage wegfällt“, verdeutlicht der Bürgermeister Ralph Matousek im Gespräch mit den Fränkischen Nachrichten. Man habe Leute, die anschließen wollten. „Aber das geht nicht, weil keine Wärme da ist“, macht er klar.

Quartierskonzept: Daten erheben und Potentiale erkennen

Auch der Schornsteinfeger habe inzwischen seine Daten erhoben, die Heizungsarten ausgewertet und dabei festgestellt, dass 35 Prozent der Heizungsanlagen in Rosenberg über 20 Jahre alt sind. Etwa 40 Prozent der Haushalte hätten eine Ölheizung.

Auch das Solarpotenzial wurde ausgewertet. Laut Matousek liegt das Gesamtpotenzial auf 9000 Kilowatt, installiert sind bisher etwa 4700 Kilowatt. „Jedes zweite Haus hat also Solarzellen auf dem Dach im Ortsteil Rosenberg. Das ist doch schon mal gar nicht schlecht“, resümiert er.

Selbstverständlich habe man das Ganze nach Baualtersklassen untersucht und den Wärmeverbrauch immer mit einfließen lassen. „Im alten Ortskern ist der Verbrauch natürlich am höchsten“, so der Bürgermeister und fährt fort: „Wir machen in Teilen das, was man bei der kommunalen Wärmeplanung tut, um eine Datenbasis zu haben und zu sehen, wo Handlungsbedarf besteht.“ Im Neubaugebiet beispielsweise bestehe natürlich kein Handlungsbedarf.

„Im Kernort, wo die Kommune Sporthalle, Grundschule und Kindergarten betreibt, könnte man beispielsweise ein kleines Wärmenetz installieren“, schwebt dem Bürgermeister vor. Im Zuge der aktuellen Datenerhebung für das Quartierskonzept habe man beispielsweise auch festgestellt, dass die Leitungen im bestehenden Nahwärmenetz vom Durchmesser her zu klein sind, wenn man da noch mehr dranhängen will. „Wir brauchen diese Daten, um Entscheidungen zu treffen“, betont Matousek noch einmal.

Nur so könne man folgende Fragen beantworten: In welche Richtung macht das Erweitern des Nahwärmenetzes Sinn? Wie kann zusätzlich Nahwärme erzeugt werden?

„Mein Ziel ist es auf jeden Fall, das Nahwärmenetz zu erweitern“, bekennt Matousek ganz klar. Im Hinterkopf hat er dabei noch viele andere Vorhaben, beispielsweise den Umbau der Grundschule zur Ganztagsgrundschule, die Bewerbung von Rosenberg als ELR-Schwerpunktgemeinde, das Wasser- und Abwasserkonzept oder die Entwicklung der Kirchen. Denn schließlich gibt es fünf Gotteshäuser in der Gemeinde. Außerdem gibt es in diesem Jahr ein großes Bauprogramm in Rosenberg: das Baugebiet „Schmiedersacker“ in Bronnacker. das Baugebiet „Eichgarten“ in Hirschlanden und das Feuerwehr-Gerätehaus in Rosenberg. Zusammen sind das Investitionen in Höhe von 4,1 Millionen Euro.

Beim Thema Energie ist man mit vier Windrädern, der Biogas-Anlage mit Nahwärmenetz und zum Ende des Jahres einer Freiflächefotovoltaik-Anlage mit 23 Hektar ebenfalls gut aufgestellt. „Wobei es in machen Landkreisen kein einziges Windrad gibt und hier in der Gegend ganz schön viele“, findet der Rathauschef. „Das Maß macht es aus“, gibt er zu bedenken.

„In vielen Bereichen haben wir uns in Rosenberg selbst geholfen, wie etwa mit dem Dorfladen oder der Gaststätte“, sagt er stolz. Trotzdem nehme die Entwicklung, dass die Einrichtungen auf den Dörfern immer weiter abnehmen, immer mehr zu. „Und in vielen Bereichen sind wir durch unser eigenes Verhalten an dieser Entwicklung beteiligt“, hebt Matousek hervor und ergänzt: „Als kleine Gemeinde muss man immer kämpfen. Das reicht bis hin zu den Arbeitsplätzen“, sagt er mit Blick auf das aktuelle Geschehen bei der Firma Magna.

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