Rosenberg. Am Samstagmorgen war noch Aufräumen und Durchwischen angesagt, doch um 15.30 Uhr zeigte sich das neue Feuerwehrgerätehaus in Rosenberg von seiner schönsten Seite. Stehtische, Sonnenschirme und Sektgläser standen für die zahlreichen Gäste bereit, schließlich gab es was zu feiern: die Einweihung des neuen Feuerwehrzuhauses. Dafür waren neben zahlreichen Feuermitgliedern unter anderem Landrat Dr. Achim Brötel, Peter Hauk, Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Architektin Susanne Kistner, die Bürgermeister aus den RIO-Kommunen sowie Stadt- und Ortschaftsräte aus Rosenberg vor Ort.
Gerätehaus als Symbol der Wertschätzung
Nachdem sich jeder wahlweise mit Sekt oder anderen kühlen Getränken eingedeckt hatte, ergriff Bürgermeister und aktives Feuerwehrmitglied Ralph Matousek das Wort: „Wir sind stolz auf das Erreichte“, sagte er mit Blick auf das moderne und funktionale Gebäude der Feuerwehr in Rosenberg, das nicht nur neu, sondern auch notwendig sei. Denn bisher war eine umgebaute Scheune das Domizil der Einsatzkräfte. Zwar habe man bei der Planung und dem Bau des Gebäudes das ein oder andere Mal mit der DIN-Norm gerungen, doch letztlich sei „etwas richtig Gutes“ entstanden. „Dieses Feuerwehrgerätehaus ist mehr als nur ein Ort, an dem Fahrzeuge stehen und Ausrüstung gelagert wird. Es ist ein Zuhause für Mitmenschen, die bereit sind, im entscheidenden Moment alles stehen und liegenzulassen - für andere“, sagte er anerkennend. Entsprechend sei es auch ein Symbol der Wertschätzung für den Einsatz und das Engagement der Wehr und gleichzeitig ein Versprechen, dass die geleistete Arbeit deutlich gesehen werde. „Dieses Gebäude steht für Vertrauen. Für Verantwortung. Für ein Miteinander.“ So werde das Gerätehaus von allen Abteilungen genutzt, die bereits in der Vergangenheit zusammengewachsen seien. „Man muss sich eingestehen, dass jede Abteilung für sich die Tagesstärke nicht vollständig abdeckt, doch gemeinsam sind wir eine schlagkräftige Truppe“, hob Matousek hervor, der allen am Bau Beteiligten dankte und abschließend noch einen Blick auf die Zahlen warf. Die Kosten von 2,7 Millionen Euro - die größte Investition der Gemeinde in 30 Jahren - hat nicht alleine die Gemeinde getragen, es gab Förderungen des Landes (175.000 Euro) und Unterstützung aus dem Gemeindeausgleichsstock (680.000 Euro) für das „würdige Zuhause der Menschen, die unser aller Sicherheit mit ihrem Engagement sichern.“
Einsatzkräfte nun optimal ausgerüstet
„Das ist für uns alle ein ganz besonderer Moment. Er steht für den Zusammenhalt, die harte Arbeit und das Engagement, das unsere Feuerwehr ausmacht“, erklärten anschließend Gesamtkommandant Jan Schreiweis und Rosenbergs Abteilungskommandant Michael Fiedler. „Dieses Gebäude ist ein Ort, an dem unsere Einsatzkräfte optimal ausgerüstet sind, um im Notfall schnell und zuverlässig helfen zu können“, sagte Schreiweis. Und Fiedler, der sogar das Grundstück für den Bau zur Verfügung gestellt hatte, ergänzte: „Nun können wir etwas ganz Ordentliches vorweisen und sind stolz, Ihnen unser neues Zuhause präsentieren zu dürfen.“ Sie hatten sogar eine kleine Überraschung im Gepäck: Gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbands Michael Genzwürker überreichten sie Ralph Matousek für seinen Einsatz und sein Engagement die Goldene Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbands. Dieser war sichtlich überrascht und erfreut: „Damit habe ich nicht gerechnet.“
Symbolische Schlüsselübergabe durch Architektin Susanne Kistner
Auch Architektin Susanne Kistner vom Architekturbüro Kistner hatte etwas mitgebracht, dass diesmal Gesamtkommandant Schreiweis und Abteilungskommandant Fiedler entgegennehmen durften: den großen, roten, symbolischen Schlüssel des bedarfsgerechten, funktionalen und bezahlbaren Feuerwehrgerätehauses. „Sie haben bestellt, wir haben geliefert“, sagte sie in ihrer Rede, in der sie auf die wichtigsten Funktionen und Neuerungen des Gerätehauses einging. „Es ist ein Ort, der Schutz, Gemeinschaft und Einsatzbereitschaft symbolisiert“, erklärte sie. Es sei alles da, was die Wehr brauche. Das lag vor allem an der Rückmeldung der Feuerwehrmitglieder: „Diese war notwendig, um alle Bedürfnisse der Wehr im Neubau umsetzen zu können“, so Kistner, die sich abschließend für das Vertrauen bedankte und der Wehr alles Gute und Gesundheit wünschte: „Passt auf Euch auf.“
Gottes Segen für das Gerätehaus und die Wehr
Gottes Segen spendeten Pfarrer Thomas Schnücker und Pater Clint Mathew. Schnücker erklärte: In der Bibel stehe wirklich nichts zur Feuerwehr, aber sehr wohl zu Feuer und Wasser. Daher zitierte er aus dem Buch Jesaja: „Wenn du durchs Wasser gehst, ich bin bei dir, [...] wenn du durchs Feuer gehst, wirst du nicht versengt werden, und die Flamme wird dich nicht verbrennen.“ Sie gaben das Gerätehaus in Gottes Obhut, damit es dem Gemeinwohl diene.
Minister Peter Hauk hob hervor, dass beim Bau eines Feuerwehrgerätehauses nicht nur die Funktionalität im Auge behalten werden müssen. „Das ist die Grundvoraussetzung. Aber es muss auch entsprechende Gemeinschaftsräume geben“, sagte er. Denn es gehe bei Feuerwehr nicht nur um jene, die ausrückten, wenn Not am Mann sei, sondern auch um Gemeinschaft und Ehrenamt.
Landrat Brötel zollte Lob und Anerkennung
Abschließend überbrachte Landrat Dr. Achim Brötel die Grüße des Neckar-Odenwald-Kreises. Auch er hob den Anbau des Dorfgemeinschaftshauses hervor und lobte die „durchdachte, zukunftsweisende Maßnahme.“ Rosenberg bekomme so eine Art „neues Herz.“ Er nutzte die Gelegenheit und lobte vor allem die Einsatzbereitschaft, Hilfsbereitschaft, Kameradschaft, das Verantwortungsbewusstsein und den Mut der Wehr. „Jemand, der im Dienst für andere freiwillig seine Gesundheit oder gar sein Leben riskiert, ist schlicht unbezahlbar“, betonte er. Durch das neue Gerätehaus bekämen nicht nur die Feuerwehrmitglieder etwas. „In Wirklichkeit ist das, was hier entstanden ist, ein wichtiger Eckpfeiler der Sicherheitsarchitektur für uns alle!“ Das Gebäude werde allen Anforderungen vollauf gerecht. Er wünschte, so wie alle anderen Redner vor ihm, alles Gute und Gottes Segen.
Für die gesangliche Begleitung der Einweihungsfeier sorgte Leni Ernst von der Musikschule Bauland. Die Bewirtung übernahm das DRK Rosenberg, damit „die ganze Wehr mal Gast sein darf“, erklärte Matousek und bedankte sich dafür. Er lud die Gäste abschließend zu einer Führung, zum Essen und der Blaulichtparty am Abend ein.
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