Rosenberger Gemeinderat tagte

„2023 war durch seine Vielseitigkeit geprägt“

Jahresrückblick von Bürgermeister Ralph Matousek stand im Mittelpunkt

Von 
Helmut Frodl
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Auf der momentan größten Baustelle in der Gemeinde, dem Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Rosenberg, sind die Rohbauarbeiten fast beendet. © Helmut Frodl

Sindolsheim. „Das abgelaufene Jahr war für die Gemeinde Rosenberg vor allem durch seine Vielseitigkeit ge-prägt“, sagte Bürgermeister Ralph Matousek in seinem Jahresrückblick in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates. Es habe schöne Momente, persönliches Glück, aber sicher auch Gedanken an gewisse Schicksalsschläge gegeben. „In der Politik hat man den Eindruck“, so Matousek, „dass vieles, wie auch in der Welt, aus den Fugen geraten ist. Vor allem schüttet man viel Geld aus, ohne sich Gedanken zu machen wo es eigentlich herkommt. Handwerklich schlechte Gesetze, überbordende Bürokratie und ständig neue Aufgaben und Ideen verunsichern nicht nur die Menschen, sondern konfrontiert auch die Gemeindeverwaltung.“ Die Gemeinden seien „die Orte der Realität und Wirklichkeit, die das Zusammenleben ermöglichen“ und man müsse sich diesem allen stellen.

Die Gemeinde Rosenberg sei trotz hoher Energiekosten gut ins Jahr 2023 gestartet und die befürchteten Szenarien seien nicht eingetreten. Die Bauarbeiten an der Freiflächen-PV-Anlage in Sindolsheim haben im Frühjahr begonnen und konnten auch im Herbst abgeschlossen werden. Mit viel Hoffnung geht die Anlage noch bis zum Jahresende tatsächlich ans Netz, so Matousek. Auf dem Dach des Kindergartens Rosenberg wurde ebenfalls im Herbst eine Photovoltaikanlage aufgebaut. Rosenberg ist eine der ersten Gemeinden in Baden-Württemberg, bei der mit „Climap“ eine thermische Landkarte an allen Gebäuden erstellt wurde. Gleichzeitig wurde unter dem Begriff „Quartierskonzept“ eine Untersuchung über die Neuausrichtung der Biogasanlage angestoßen, verbunden mit dem Wunsch, das Nahwärmenetz erweitern zu können.

Die Gemeinde hat sich in diesem Jahr auf den Weg gemacht, um eine ELR-Schwerpunktgemeinde zu werden. In Rosenberg sind die Geburtszahlen in den vergangenen drei Jahren stark gestiegen. Dies spürt man zum einen in den Kindergärten, wo nun auch Wartelisten bestehen.

Mit einem Teilbetrag einer eingegangenen Spende wurden die Außenanlagen des Kindergartens in Rosenberg erneuert. Im Kindergarten in Hirschlanden wurde im Frühjahr das neue Außengelände für die Tiere mit einem kleinen Fest übergeben. Die steigenden Kinderzahlen spürt man auch an der Grundschu-le, und eine sehr starke Nachfrage nach der Betreuung in der verlässlichen Grundschule spiegelt die gute Qualität wider.

Die räumlichen Verhältnisse las-sen leider eine Entwicklungsmöglichkeit nicht zu, und verbunden mit dem Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung an der Schule ab dem Jahre 2026 wird ein Handlungsbedarf aufgezeigt, so der Bürgermeister. Ein Bauentwurf zur Erweiterung wurde erstellt. Die Sanierung und Erweiterung werde dabei die größte Investition in der Gemeinde einnehmen.

Der erste Frühlingsempfang der Gemeinde Rosenberg in der Mehrzweckhalle Sindolsheim war ein würdiger Rahmen für Ehrungen und bot viele Informationen über Gemeindethemen. Auf der momentan größten Baustelle in der Gemeinde, dem Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Rosenberg, sind die Rohbauarbeiten fast beendet. Auch die Umbauarbeiten im Feuerwehrgerätehaus in Hirschlanden konnten abgeschlossen werden. Darüber hinaus gibt es noch weitere Bauarbeiten in der Gemeinde. Abgeschlossen wurde die Erneuerung von Kanalhalterungen im Kreuzungsbereich des Dörrhöfer Weges und im Gemeindebauhof haben die Umbauarbeiten mit dem Einbau von Sozialräumen begonnen.

Zum Jahresende konnten dann auch die Bauarbeiten an der Straße „Im Eichgarten“ sowie die Erschließung von fünf Bauplätzen beginnen. Ebenso haben auch die Erschließungsarbeiten im Baugebiet „Schindersacker“ in Bronnacker begonnen. Beide Baugebiete sollen bis zum Frühjahr 2024 fertiggestellt sein.

Viele Feste gefeiert

Wie Bürgermeister Matousek in seinem Bericht weiter sagte, haben viele Feste das Gemeindeleben in diesem Jahr bereichert. 100 Jahre FC Teutonia Hirschlanden wurde mit einem Festakt und einem zweitägigen Fest am Sportheim würdig gefeiert. Das Rapsblütenfest in Bronna-cker konnte nach mehrjähriger Pause wieder stattfinden und erfuhr einen großen Zuspruch. Das diesjährige Sportfest des TSV Rosenberg, die 1. Mai Feste, das Sonnwendfeuer, das Jubiläum 15 Jahre Hirschbräu, das Grünkerndarrenfest in Sindolsheim, der Seniorenausflug der Gemeinde, ein gelungenes Kinderferienprogramm 2023, der Weihnachts-markt oder der Besuch der Spielplatzpiraten rundeten ein abwechslungsreiches Jahr 2023 ab.

Eine „unbefriedigende“ Hängepartie der Frankenbahn konnte 2023 mit einer Entscheidung des Verkehrsministeriums endlich gelöst werden. Mit dem Fahrplanwechsel jetzt im Dezember erfolgt der Dauerbetrieb. Damit gilt es nun, den Fahrplan für die Modernisierung der Bahnhaltepunkte anzugehen.

Wenn es um die Zukunft der Gemeinde geht dann befasst man sich auch mit den Themen Ver- und Entsorgung. Mit einem Strukturgutachten in der Abwasserbeseitigung sollen im kommenden Jahr die Weichen für eine langfristige Abwasserbeseitigung gestellt werden. Aber auch die Trinkwasserversorgung steht im Fokus um die klimatischen Veränderungen auf das Trinkwasservorkommen der Gemeinde definieren zu können.

„Besonders spüren wir die aktuellen klimatischen Veränderungen im Gemeindewald“, so der Bürgermeister. Das Bauland ist Hauptschadensgebiet des Borkenkäfers, und auch bei den besten Waldflächen zeigen sich Ausfälle in ungeahnter Größenordnung. Dies alles seien laut Matousek Themen und Herausforderungen für die nächsten Jahre.

Dieses ganze Aufgabenpaket zu bearbeiten und abzuarbeiten ist für die Mitarbeiter der Gemeinde eine große Herausforderung. Dies funktioniert nur mit viel Vertrauen und Leidenschaft in einem guten Team, dem der Bürgermeister wie auch dem Gemeinderat dankte.

„Die Gemeinde ist auf einem guten Weg und alle freuen sich auf eine gemeinsame gute Weiterentwicklung und auf die bevorstehenden Herausforderungen in 2024.“

Für seinen Bericht gab es sowohl von den Gemeinderäten als auch von den Zuhörern reichlich Beifall.

Gemeinderätin Susanne Grimm bedankte sich im Namen des Gemeinderates bei Bürgermeister Matousek sowie den Mitarbeitern der Verwaltung und des Bauhofes für die stets gute Zusammenarbeit.

Gemeinsam werde man sicherlich die anstehenden Projekte angehen und auch zu einem guten Abschluss bringen, war sich Grimm sicher.

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