Hirschlanden. Nachdem Bürgermeister Baar die Sitzung unterbrach und den Bürgern die Gelegenheit gab, sich zu diesem Thema erneut zu äußern, entwickelte sich eine zweistündige, teils heftige und sehr emotional geführte Diskussion, in der die Bürger sehr deutlich ihren Unmut zum Ausdruck brachten.
So sagte ein Bürger, dass man gegen die Aufstellung der Windkräder kämpfen müsse. Schließlich seien die Bürger eine starke Gemeinschaft. Auf die "dunkle" Seite der Windkraft ging Ulrich Herrmann ein, der betonte, dass man von ABO-Wind in den letzten Jahren immer nur einseitig informiert wurde. Er bat den Gemeinderat erneut, nicht gegen den Bürgerwillen zu handeln.
Ortsvorsteher Martin Herrmann betonte gebetsmühlenartig, dass man nach der gesetzlichen Vorgabe die Anlagen in Hirschlanden nicht verhindern könne. Ein Bürger bat den Gemeinderat, den vorliegenden Antrag abzulehnen. Auch wurde der bisherige Informationsfluss an die Bürger bemängelt. Für die Bürger stehe insbesondere ein Windrad, das östlichste der drei geplanten, zu nahe am Ort. Hier bestünde die Möglichkeit, für dieses einen neuen Standplatz zu suchen oder ganz aus dem Windpark herauszunehmen.
Weiterhin wurde bemängelt, dass die geplanten Windkraftanlagen, wie eine Bürgerin sagte, nicht zu der derzeitigen Initiative "Unser Dorf hat Zukunft" passen. In weiteren Redebeiträgen wurde auch Ortsvorsteher Martin Herrmann mehrmals heftig angegriffen und Bürgermeister Baar versuchte, die Wogen wieder zu glätten.
Conny Euler stellte sich die Frage, ob der Ortschaftsrat bei seiner damaligen getroffenen Entscheidung überhaupt den Bürgerwillen vertrat. Diese Fragestellung bezeichnete nunmehr Ortsvorsteher Herrmann wiederum als "Frechheit". Im Dorf gäre es und die Windkraft bewege die Bürger. Klaus Jetter wünschte sich einen fairen, konstruktiven Dialog in dieser Angelegenheit. Große Sorge bereitet einer Bürgerin nach wie vor der noch nicht erforschte Infraschall, der die Bürger krank mache. Eine weitere Frage stelle sich nach dem Rückbau der Anlagen.
Zwei Stunden wurde emotional diskutiert mit der abschließenden Feststellung, dass der Gemeinderat sich bei seiner Entscheidung ausschließlich an baurechtlichen Belangen orientieren darf. Die Bürger wollen aber weiter kämpfen. Schließlich kam es zur Abstimmung. Ohne weitere Diskussion stellte der Gemeinderat das Einvernehmen der Gemeinde fest und stimmte zu.
Der Bürgermeister bekam jedoch den Auftrag, mit der Betreiberfirma nochmals zu verhandeln, um für das östlichst gelegene Windrad wegen der zu nahen Entfernung zum Ort einen anderen Standplatz zu suchen oder nicht zu bauen.
Innerhalb weniger Minuten waren die nächsten Punkte der Sitzung abgehandelt. Bürgermeister Baar informierte den Gemeinderat über die Kindergartengruppen in den Einrichtungen in Hirschlanden und Rosenberg sowie die mit den evangelischen Kirchengemeinden als Träger der Einrichtungen ausgehandelten Entgelte für das Jahr 2015 und 2016.
Nach der Bürgerfragestunde gab Bürgermeister Baar im Punkt "Verschiedenes" bekannt, dass einen Bewilligungsbescheid für die geplante Kanalsanierung in der Bofsheimer Straße in Sindolsheim einging. Der Auftrag für die örtliche Hochwasserschutzmaßnahme an der Kläranlage und in der Ortslage soll in der nächsten Verbandsversammlung des Zweckverbandes vergeben werden. Nachdem die seitherige Kämmerin Andrea Seeber im September Elternzeit gehe, wurde als Nachfolgerin Simone Trumpp aus Osterburken ein und dem Gemeinderat und den Besuchern vorgestellt.
Baar dankte abschließend dem Heimat-und Kulturverein Rosenberg der die eiserne Eingangstür zum bestehenden Wasserreservoir an der Fohlenweide nach Vorgaben des Landesdenkmalamtes auf eigene Kosten sanieren ließ.
Außerdem haben Mitglieder des Vereins an der Erneuerung der Giebelseite an der Leichenhalle mitgewirkt die Schalung und Isolierung entfernt.
Jetzt wird ein neuer Isolierputz aufgetragen. F
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