Astrid-Lindgren-Schule

Schuljahr voller Lesefreude und Entdeckungen

Zwei blaue Bücherkoffer gehen auf Reisen. Ein Schritt in die Zukunft der Leseförderung

Von 
dka
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Bofsheim. Zwei blaue Bücherkoffer gehen ab dieser Woche auf Reisen: In die Familien der Kinder aus der Grundstufe der Astrid-Lindgren-Schule. In der Lesewoche Ende Oktober wurden die Koffer den Schülerinnen und Schüler vorgestellt. Diese können es kaum erwarten, dass es endlich losgeht.

Diese spannende Initiative geht auf die engagierte Arbeit von Daniela Kappes zurück, die sich erfolgreich um ein Stipendium zur Förderung des Programms bemüht hat. Das Programm richtet sich an Kinder der ersten beiden Grundschuljahre sowie an Vorbereitungs- und Willkommensklassen. Die Lesefreude soll geweckt werden, die Eltern-Kind-Beziehung gestärkt und die Eltern aktiv in den Bildungsprozess ihrer Kinder eingebunden werden.

Idee einfach, aber wirkungsvoll

Die Idee des Bücherkoffers ist einfach, aber wirkungsvoll: Mehrsprachige Bücher in über 50 Sprachen werden den Kindern zur Verfügung gestellt, die abwechselnd einen Koffer für eine Woche mit nach Hause nehmen. Dabei können die Kinder und ihre Familien in der eigenen Muttersprache oder auf Deutsch lesen.

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Die enge Einbindung der Eltern ist ein zentrales Element, das nicht nur die Lesefreude der Kinder fördert, sondern auch den Zweitspracherwerb unterstützt.

Die neue Rektorin der Astrid-Lindgren-Schule Daniela Kaiser-Hauck ist ebenso begeistert wie das gesamte Kollegium. Sie sieht im Bücherkoffer-Programm eine wertvolle Gelegenheit, die Lesemotivation und Sprachkompetenz der Schülerinnen und Schüler zu fördern. „Das Programm schafft eine Verbindung zwischen Schule und Elternhaus, die für das Lernen der Kinder von unschätzbarem Wert ist“, betont die Schulleiterin. Auch die Eltern sind von der Idee begeistert. Sie freuen sich, in den Bildungsprozess ihrer Kinder mit eingebunden zu werden, und schätzen die Möglichkeit, in ihrer Familiensprache zu lesen. Positive Rückmeldungen zeigen, wie wichtig es ist, Eltern zu ermutigen und ihnen zu zeigen, wie viel Freude das Vorlesen bereiten kann.

Der Ablauf des Bücherkoffer-Programms ist durchdacht und einfach zu integrieren. Die beiden Bücherkoffer werden im wöchentlichen Wechsel von den Kindern nach Hause genommen. Begleitmaterialien wie Lesetagebücher, in denen die Kinder ihre Leseerfahrungen festhalten, sowie die beliebte „Lesefreund-Eule“ unterstützen den Lernprozess spielerisch. Die Bücher in den Koffern decken eine breite Palette an Themen ab, darunter interkulturelle und inklusive Geschichten, die zeigen: „Vielfalt ist normal“.

Dadurch lernen die Kinder nicht nur das Lesen, sondern auch den respektvollen Umgang mit anderen Kulturen und Sprachen. Die im Koffer enthaltenen mehrsprachigen Bücher ermöglichen es den Familien, auf natürliche Weise in ihrer Muttersprache zu lesen und gleichzeitig das Deutschlernen zu unterstützen. Das Bücherkoffer-Programm hat bereits in mehreren Städten Erfolg gezeigt und wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem von der Hertie-Stiftung mit dem Deutschen Integrationspreis. Eine Evaluation der Universität Paderborn bestätigte die positive Wirkung auf die Lesekompetenz der teilnehmenden Kinder und die Beteiligung der Eltern. Lehrkräfte berichten, dass über 80 Prozent der Eltern und Kinder den Bücherkoffer sehr gut finden und 85 Prozent der Lehrkräfte eine gesteigerte Lesemotivation in ihren Klassen feststellen.

Zum Abschluss eines jeden Programmjahres erhalten die Kinder eine Urkunde für ihre Teilnahme, und die Bücherkoffer werden für den nächsten Jahrgang aufbereitet.

Mit der Einführung des Bücherkoffer-Programms an der Astrid-Lindgren-Schule wird ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Lesekompetenz und zur Förderung der Mehrsprachigkeit getan. Das Programm stärkt die Gemeinschaft zwischen Schule, Eltern und Kindern und öffnet Türen zu einer Welt voller Geschichten und Wissen. Kinder, Familien und Lehrkräfte freuen sich auf ein spannendes Bücherkoffer-Jahr!

Spannende Aktionen

Neben dem Bücherkoffer gab es in der Lesewoche viele weitere spannende und ereignisreiche Aktionen, die das Lesen in den Mittelpunkt stellen und die Lesemotivation der Kinder fördern sollen. Höhepunkt am Montag war die lebendige Lesung des Kinderbuchs „LK 710 sucht Familienanschluß“ von Ute Baumann. Das besondere Fahrzeug konnte im Anschluss auf dem Pausenhof unter die Lupe genommen werden, was große Begeisterung bei Groß und Klein auslöste.

Am Dienstag freuten sich alle, F. Hörtdörfer, ehemalige Rektorin der Astrid-Lindgren-Schule, als Vorlesepatin wiederzusehen. Bei Grund- und Hauptstufe sorgte sie mit Klassikern von Astrid Lindgren für einige Lacher und gute Laune. Große Freude brachte auch der am Mittwoch eröffnete Bücherflohmarkt. Die von Schülern gespendeten Bücher konnten von den Mitschülern für 50 Cent, einem oder zwei Euro erworben werden. Während die jüngeren Schüler klassenweise die Schulbücherei kennenlernten, besuchte Klasse 5/6 mit ihrer Klassenlehrerin F. Korbmann die Stadtbücherei in Buchen. Am Donnerstag fanden mehrere Aufführungen des Stücks „Frederick“ für die Grundstufe statt. Diese folgte gerne der Einladung der Klasse 1-4GU und ihren Klassenlehrerinnen F. Hammerl-Krätschmer und F. Schork und belohnten die Schauspieler mit stürmendem Applaus.

Keine einmalige Geschichte

Die Lesewoche, da waren sich Kinder, Lehrer und Lesepaten einig, war keine einmalige Geschichte. Sie war ein voller Erfolg, brachte sie doch Freude am Lesen, Vorlesen, Theaterspielen, zuschauen und Vielem mehr. Und darauf kommt es schließlich an. dka

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