Fastnacht

Osterburkener Narren im Fastnachtsfieber

Die Wüschelestadt ist dieser Tage im Ausnahmezustand. Die Prunksitzung voller Witz, Tanz und ausgelassener Stimmung lässt die Baulandhalle am Sonntagabend wackeln – aber nur vor Begeisterung.

Von 
Kevin Retlich
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Prunksitzung Osterburken, 2025, Grünen Funken © Kevin Retlich

Osterburken. Fünf Stunden beste Unterhaltung, humorvolle Büttenreden, mitreißende Schautänze und stimmungsvolle Musik – die Prunksitzung des Elferrats der Stadt Osterburken hatte alles, was das Narrenherz begehrt. Auch die Stadtkapelle unter der Leitung von Andreas Letzgus sorgte für musikalische Höhepunkte und begleitete das närrische Treiben mit schwungvollen Klängen. Mit Blick auf das diesjährige Motto „Wenn net bald e Lösung naht, hem mer bald e Baulandhallenbad“, bekam besonders die baufällige Baulandhalle bei den Borkemer Narren ihr Fett weg. Doch zum Glück ließen diese es nicht zu doll krachen und hielten sich mit zu wildem Feiern zurück, sodass die Halle zumindest diese Nacht noch durchhielt.

Bevor es jedoch so richtig losging, nahm der Elferrat die eigene Location humorvoll aufs Korn und sorgten für die ersten Lacher im Publikum. In den augenzwinkernden Sicherheitshinweisen, präsentiert von zwei Gardemädchen, wurde versichert, dass im Falle eines plötzlichen Regenschauers, wegen des undichten Hallendachs, natürlich Regenschirme bereitstünden und das Bier auch bei Stromausfall kalt bliebe. Mit dieser lockeren Einstimmung war die Bühne bereitet, und nach den obligatorischen elf Paukenschlägen verwandelte sich die Baulandhalle endgültig in einen Narrentempel. Unter großem Applaus zogen die Gruppierungen und Gastabordnungen ein. Alexander Beuchert von den Höhgöikern Glashofen überbrachte die Grußworte der befreundeten Faschenachtsvereine und das Sitzungspräsidentenduo Marcel Hubl und Dominik Holderbach begrüßte schließlich das Publikum und versprach ein paar unvergessliche Stunden voller Faschenachtszauber.

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Mini-Fünkchen starteten als Pinguine in den Abend

Kaum war das närrische Feuer entfacht, nahm die Show auf der Bühne auch richtig Fahrt auf. Die jüngsten Tänzerinnen, die Mini-Fünkchen, traten als fröhliche Pinguine auf und begeisterten das Publikum. Tanzmariechen Malia Nohe zeigte ihr Können mit beeindruckenden Spagaten und Drehungen. Andreas und Antonia Poser alias Karl und Karlotte sorgten mit ihrer humorvollen Darbietung einer etwas anderen Apotheke für Lacher.

Im Rahmen der Veranstaltung wurden auch langjährige Mitglieder geehrt. Ulrike Kautzmann-Link erhielt eine Auszeichnung für 33 Jahre Vereinszugehörigkeit, Doris Keller und Traudi Geiger für 44 Jahre. Als Anerkennung für ihre Verdienste überreichten die Sitzungspräsidenten ihnen eine Urkunde sowie die Ehrennadel des Vereins. Die Strohbärengruppe feierte zudem ihr 66-jähriges Bestehen.

Ein Höhepunkt des Abends war Marcel Wabra von der Kleppergarde aus Mainz-Gonsenheim, der mit seinen Liedern das Publikum mitriss und ein Hauch Mainzer Fasnachtsgefühl ins Bauland brachte. Danach erzählten die Blauen Funken tänzerisch die Geschichte flauschiger Wiesel. Peter Bienert alias Isegrim vom Unterschloss bot einen humorvollen Jahresrückblick und nahm Themen wie Trumps politische Eskapaden und das Ampelchaos in Berlin ins Visier.

Die Veranstaltung bot eine gelungene Mischung aus Tradition und frischem Glanz, die das Publikum restlos begeisterte. Die Stimmung erreichte ihren Höhepunkt, und bis in die Morgenstunden wurde ausgelassen gefeiert. Die Elferratsgarde beeindruckte mit einem präzisen Marschtanz unter der Leitung von Christiane Dörr und Patricia Letzgus. Ihre neuen Marschkostüme verliehen dem Tanz Stil und Dynamik, was das Publikum begeisterte.

Mit spritzigem Wortwitz schloss sich Lina Zang von den Höhgöikern Glashofen an und brachte als „Bedienung von der Höh“ das Publikum zum Lachen. In ihrer Büttenrede erzählte sie von den skurrilsten Erlebnissen aus Familie und Wirtshausalltag.

Viele bunte Programmpunkte waren bei der Prunksitzung in Osterburken zu sehen. © Kevin Retlich

Die „Mafia“ in der Wüschelestadt

Das Borkemer Bauernballett brachte mit einem „Mafia“-Thema unter der Leitung von Tanja Dötter und Larissa Heck Spannung auf die Bühne, während Ralf „Zack“ Zang von den Schneeberger Krabben mit seiner humorvollen Rede über alltägliche Erlebnisse zum Lachen brachte. Seine Darstellung von WhatsApp-Gruppen sorgte für Lachtränen im Publikum.

Nach diesen Einlagen übernahmen die Roten Funken die Bühne und verwandelten sie in eine Rennstrecke, angeführt von Luisa Pleger, Jennifer Link, Lea Schmitt und Annika Zizer. Die Tänzerinnen lieferten ein packendes Duell voller Energie und Dynamik.

Die Staufergarde der FG Lemia Krautheim präsentierte einen eleganten Marschtanz, der die Tradition der Fasnacht aufleben ließ. Die Ranzengarde entführte das Publikum in die Welt von „Super Mario“ mit humorvollen und kreativen Kostümen.

Frau Vogel alias Tami Linder trat mit trockenem Humor auf und erzählte von ihrem Liebesleben und den Herausforderungen des Reisens. Die Kirnausträndler verwandelten die Bühne in eine ägyptische Kulisse, in der historische Szenen mit Pyramiden und Mumien lebendig wurden.

Mit der Deutschen Bahn gibt es immer etwas zum Lachen

Den krönenden Abschluss des Programms bildeten die Grünen Funken des Elferrats Osterburken mit einem humorvollen Schautanz über die Tücken des Bahnfahrens. Verspätete Züge, feiernde Fußballfans, überfüllte Zugabteile, fehlende Tickets und Tiere auf den Gleisen setzten sie tänzerisch um, was das Publikum zum Schmunzeln brachte.

Der Abend endete mit einer großen Polonaise durch die Halle, die die Stimmung auf den Höhepunkt brachte und bis in die Morgenstunden gefeiert wurde.

Bei der Prunksitzung in Osterburken durften die Zuschauer viele Tänze bestaunen. © Kevin Retlich

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