Museum

Deshalb müssen die Ausstellungsstücke aus dem Römermuseum umziehen

Die Vitrinen im Römermuseum in Osterburken sind weit geöffnet. Die Ausstellungsstücke werden in Luftpolsterfolie und Plastiktüten sicher verpackt. Doch wieso müssen sie vorerst umziehen?

Von 
Nicola Beier
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Restauratorin Marion Riebschläger packt Ausstellungsstücke des Römermuseums Osterburken ein. Diese werden während der Renovierungsarbeiten im Zentralen Fundarchiv in Rastatt gelagert. © Nicola Beier

Osterburken. Überall stehen Kartons, es liegen Plastiktüten und Luftpolsterfolie herum, und die Vitrinen des Römermuseums sind weit geöffnet. Museumsleiter Dr. Jörg Scheuerbrand, Dr. Robert Kemkes, der Leiter des Zentralen Fundarchives in Rastatt, und Restauratorin Marion Riebschläger sind am Mittwochmorgen dabei, die Ausstellungsstücke des Römermuseums einzeln zu verpacken. Das ist notwendig, weil im Museum in Osterburken bis März renoviert wird. Die Vitrinen sind nach 17 Jahren alt geworden. Die Klebungen sind kaputt und die Grafiken ausgeblichen. Daher sollen diese erneuert werden.

So werden die Objekte verpackt

Zuvor müssen aber die Funde sicher verstaut nach Rastatt gebracht werden. Einfach so einpacken geht allerdings nicht. Kempkes, Scheuerbrandt und Riebschläger haben eine Liste aller Ausstellungsstücke dabei, auf der sie jene Stücke abhaken, die sie mitnehmen werden. „Insgesamt haben wir 648 Funde. Darin sind allerdings auch alle Steine enthalten – die nehmen wir natürlich nicht mit“, erklärt Kemkes.

Jedes Fundstück wird feinsäuberlich in einer Plastiktüte und Luftpolsterfolie verpackt und in einen Karton gelegt. „Wir versuchen, die Funde vitrinenweise einzupacken. Dabei muss sichergestellt werden, dass die Objekte genug Platz haben, nicht gedrückt werden und gut gepolstert sind“, erläutert Restauratorin Riebschläger.

Bis alle Speerspitzen, Münzen oder Vasen nach Rastatt transportiert werden, dauert es jedoch noch ein bisschen. „Wir werden sicher nicht an einem Tag fertig“, sagt Kempke. Der Platz im Auto reiche auch gar nicht, um alles auf einmal mit nach Rastatt zu nehmen. Daher rechnet er mit mindestens noch einem weiteren Tag Arbeit in Osterburken.

Ausstellungsstücke fotografieren

Wenn die Ausstellungsstücke dann im Zentralen Fundarchiv angekommen sind, werden sie noch einmal kontrolliert. Parallel werden Aufnahmen von Einzelobjekten und Bilder von der Gruppierung mehrerer Objekte gemacht. Diese können künftig auch für diverse Publikationen genutzt werden. „Außerdem überlegen wir, ob man die Ausstellung in den Vitrinen neu arrangiert oder diese um weitere Objekte ergänzen kann“, fügt Kempkes an.

Auch über die Beschriftung der Vitrinen macht man sich in Rastatt Gedanken. Die soll nämlich überarbeitet und – ganz neu – ins Englische übersetzt werden. Zusätzlich werden die ausgeblichenen Grafiken von Illustrator Burkard Pfeifrot neu gezeichnet. Dessen Arbeiten sind ebenfalls im „Schwestermuseum“, dem Limesmuseum in Aalen, zu sehen. Dementsprechend gleichen sich die beiden Kultureinrichtungen nun aneinander an

Sobald die Funde „ausgezogen“ sind, werden im Römermuseum die neuen Vitrinen eingebaut. Das übernimmt die Firma Schneider aus Aalen. „Das Römermuseum Osterburken ist dann bis zum 22. März 2024 geschlossen“, sagt Museumsleiter Scheuerbrandt. Wenn alles glatt läuft, ziehen die Ausstellungsstücke dann wieder ein, damit das Museum wieder öffnen kann.

Die Arbeiten werden mit einem „großer Batzen“ durch die „Förderstiftung Archäologie Baden Württemberg“ finanziert, so Kempkes. Aber auch die Stadt Osterburken und das Archäologischen Landesmuseum tragen ihren Teil zur Finanzierung bei.

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