Eröffnungsveranstaltung

Tag der offenen Gartentüre im Spitalgarten

Würzburger Landrat Thomas Eberth zu Gast. Dieses Jahr können 20 Gärten besichtigt werden

Von 
Alfred Gehring
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Die Veranstaltungsreihe „Tag der offenen Gartentüre“ wurde am Wochenende in Aub vom Würzburger Landrat Thomas Eberth im Auber Spitalgarten eröffnet. © Alfred Gehring

Aub. Der „Tag der offenen Gartentüre“ im Landkreis Würzburg ist eine Veranstaltungsreihe, bei der verteilt über den ganzen Landkreis private Gärten, die normalerweise nicht für die Öffentlichkeit zugänglich sind, für eine Saison besucht und besichtigt werden können.

Der Würzburger Landrat Thomas Eberth eröffnete die Veranstaltung am Wochenende im Auber Spitalgarten. Bereits zum 25. Mal innerhalb von 26 Jahren findet die Veranstaltung statt. 20 Gärten können in diesem Jahr besichtigt werden.

Neben dem Auber Kräutergarten auf dem Spitalgelände sind unter anderem Klostergärten, Selbstversorgergärten mit und ohne Obstbau, Kunst im Garten, Reihenhausgärten, Erholungsgärten oder vogel- und insektenfreundliche Gärten zu sehen.

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„Wir Menschen leben alle in unserer eigenen kleinen Welt,“ so der Landrat in seiner Eröffnungsrede. Jeder entscheide Tag für Tag für sich, wie er dem Alltag einmal kurz enteilen könne.

„Da gibt es immer wieder Menschen, die sich in ihrem Garten den Alltagsstress abwischen,“ so Eberth. Jeder und jede für sich gestalte sich, sofern er oder sie die Möglichkeit habe, das eigene kleine Rückzugsgebiet. Dabei entwickle sich der Garten jedes Jahr etwas anders. Um sich Anregungen zu holen, dazu lade der Tag der offenen Gartentüre ein. Die beteiligten Gärten können bis in den Herbst besucht werden.

Eberth bedankte sich bei Mathilde Bätz, die vor 26 Jahren diese Veranstaltungsreihe entwickelt habe. Bätz schilderte anschließend, wie sich die Idee langsam entwickelte, sie die Anregungen dazu beispielsweise aus England aufgegriffen habe und die Veranstaltungen sich inzwischen großen Zuspruchs erfreuzen. Eberth dankte auch dem Auber Verschönerungsverein für die Gastfreundschaft und die Bereitschaft, die Auftaktveranstaltungen zu gestalten und für die Pflege des Kräutergartens.

Dies geschehe alles auf Freiwilligenbasis, so die Vorsitzende Pfeufer. Zahlreiche ehrenamtliche Helfer betreuen den Kräutergarten durch das ganze Gartenjahr. Warum aber gedeihen im Auber Kräutergarten die Pflanzen alle so gut? Das Geheimnis lüftete Silvia Pfeufer, Mitvorsitzende des Auber Verschönerungsvereins, bei der Eröffungsveranstaltung. Das Geheimnis befinde sich im Dachboden über dem Kirchenschiff der katholischen Stadtpfarrkirche in Aub. Es seien rund 600 Fledermausweibchen, die in den Sommermonaten dort leben, die dort ihre Jungen aufziehen und für allerhand Abfall sorgen. Dieses Abfallprodukt, der Fledermausdünger, lasse die Pflanzen wachsen und gedeihen.

Selbst für den Landrat war es neu, dass es diesbezüglich in Aub sogar einen eigenen Fledermausdüngerbeauftragten gibt, dessen Aufgabe es ist, den Fledermauskot über der Kirche zusammenzukehren und abzupacken. Das fand Eberth wohl einmalig, das gäbe es sonst nirgendwo außer in Aub.

Um die zahlreichen Gäste zu überzeugen, konnte sich jede oder jeder Gartenbauinteressierte eine Kostprobe des Auber Fledermausguano abholen.

Aus dem Audioguide, der die Besucherinnen und Besucher durch das Spitalmuseum führt, spielte Bürgermeister Roman Menth den Teil vor, in dem die Pfründnerin Kathrine den Spitalgarten und seinen Zweck beschreibt. So diente der Garten ursprünglich der Selbstversorgung der Spitalpfründner, die hier auch arbeiten mussten.

Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von dem Duo Tacaeddish. Felicitas Gätzschmann auf der Klarinette und Stefanie Waegner mit dem Violoncello unterhielten die Gäste mit Klezmermusik, Tango und keltischen Weisen in Verbindung mit Improvisationen und kreativen Eigenarrangements. Für die Verköstigung sorgte ebenfalls der Auber Verschönerungsverein.

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