Mehr Wohnraum im Stadtgebiet Künzelsau

Positive Symbiose von Bauen und Umwelt

Gemeinderat beschließt Plan für die „Haselhöhe II“ in Gaisbach. Tiny-House-Siedlung Teil des Gesamtkonzepts

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mrz/stv
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Künzelsau. Das Baugebiet „Haselhöhe I“ in Künzelsau-Gaisbach ist weitgehend bebaut. Der Gemeinderat hat deshalb die Erweiterung und die Aufstellung eines Bebauungsplanes „Haselhöhe II“ beschlossen. Dies teilte die Stadtverwaltung mit.

Vertreter des Büros Baldauf Architekten und Stadtplaner aus Stuttgart haben die Entwürfe vorgestellt. In dem rund 15 Hektar großen Gebiet sind neben Ein- und Mehrfamilienwohnhausbereichen auch ein Abschnitt für eine Tiny-House-Siedlung vorgesehen. In das städtebauliche Konzept sind Nachhaltigkeitsaspekte eingearbeitet – es soll ein klimapositives Quartier entstehen, das von der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen zertifiziert wird. Dabei wird auf eine Vielfalt von Gebäude-Typen und Nutzungen geachtet: ein diversifiziertes Wohnangebot für verschiedene Alters- und Nutzergruppen ist vorgesehen. An den Artenschutz und die Biodiversität werden hohe Anforderungen gestellt.

Bürgermeister Stefan Neumann fasste in der Sitzung die Diskussion, aus der wertvolle Anregungen hervorgehen, zusammen und schlug vor, mit dem Vorentwurf ins Verfahren zu gehen. Danach soll ein Workshop mit Mitgliedern des Gemeinderats und Ortschaftsrats Gaisbach stattfinden, in den auch die Ergebnisse der Öffentlichkeitsbeteiligung und der Anhörung der Träger öffentlicher Belange einfließen sollen. „Dann besprechen wir das weitere Vorgehen“, sagt er laut Pressemitteilung zu.

Pläne mit Zukunftswirkung

Der Gemeinderat billigte, bei vier Enthaltungen, das städtebauliche Konzept als Grundlage für die Aufstellung des Bebauungsplans „Haselhöhe II“ und den Bebauungsplanvorentwurf. Weiter beschloss das Gremium, den vorgestellten zeichnerischen Teil mit den örtlichen Bauvorschriften aufzustellen und die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit und der Träger öffentlicher Belange durchzuführen.

Im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung ist auch ein Erörterungstermin mit Einwohnenden geplant. Der Termin wird im Zusammenhang mit der öffentlichen Bekanntmachung des Aufstellungsbeschlusses und der Öffentlichkeitsbeteiligung auf der Homepage der Stadtverwaltung Künzelsau bekanntgegeben: www.kuenzelsau.de/oeffentlichebekanntmachungen

Bürgermeister Stefan Neumann hob die Bedeutung des Baugebietes hervor: „Der Workshop findet nach der ersten Runde der frühzeitigen Beteiligung statt. Diese hat der Gemeinderat mit weiteren Ideen und Vorstellung heute freigegeben. Die Haselhöhe ist eine Blaupause für die Ausrichtung künftiger Baugebiete und sie hat den Anspruch, Bauen und Umwelt in eine positive Symbiose zu bringen.“

Es werde das erste klimapositive Baugebiet der Region und damit mustergültig. „So hoch der Anspruch, so hoch die Hürden, die Planer, Gemeinde- und Ortschafträte zu nehmen haben. Wir beschäftigen uns mit neuen Fragenstellungen. Diese machen unser neues Baugebiet nicht nur effizient im Hinblick auf die Energieversorgung, sondern sie öffnen den Blick in Richtung Quartiersgestaltung und Zusammensetzung, Beteiligung, naturnaher Grünflächen, Schwammstadtaspekten, der Wiederansiedlung heimischer Arten. Insofern ist dieses Gebiet nicht nur gut fürs Klima, vielmehr leistet es einen positiven Beitrag. Es wird ein klimapositives Baugebiet.“ mrz/stv

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