Freiwillige Feuerwehr Adolzhausen - Neues Gerätehaus eingeweiht / Leer stehenden Farrenstall umgebaut

Paradebeispiel für intakte Gemeinschaft

Von 
Detlef Weber
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Das neue Feuerwehrgerätehaus in Adolzhausen ist ein Paradebeispiel dafür, was eine intakte Dorfgemeinschaft zu leisten imstande ist.

Adolzhausen. Der Sonntag war für die Dorfgemeinschaft Adolzhausens ein ganz besonderer Tag. Auf der Agenda stand die Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses. Aus dem tristen, seit fast fünf Jahrzehnten leerstehenden Farrenstall der Gemeinde wurde in nur zehn Monaten ein modernes, helles und besonders zweckmäßiges Heim für die Freiwillige Feuerwehr des Niederstettener Teilortes.

Der von strahlendem Herbstwetter begleitete Tag der Einweihung begann im Herzen des Dorfes zwischen Kirche und dem neuen Schmuckstück der heimischen Wehr mit einem von Pfarrer Joachim Pfau geleiteten Gottesdienst. Zu ihm kam im großen Festzelt neben zahlreichen Gästen sicherlich ein Großteil der Einwohnerschaftschaft der Gemeinde zusammen.

Nach dem Gottesdienst begrüßte Ortsvorsteher Jürgen Striffler die Gäste mit Bürgermeister Rüdiger Zibold an der Spitze. In seinen Worten ließ er den nicht ganz stolperfreien Weg zum neuen Feuerwehrgerätehaus von der Idee bis zur Realisierung noch einmal in allen Einzelheiten und mit allen Ecken und Kanten Revue passieren.

Dabei unterstrich er neben der vorbildlichen Zusammenarbeit mit Rat und Verwaltung der Stadt in besonderem Maße den ehrenamtlichen und selbstlosen Einsatz vieler seiner Mitbürger. Ohne ihn, so Striffler, wäre das Projekt um einiges ärmer geworden. Mit einem verschmitzten Lächeln lobte er augenzwinkernd natürlich auch die "zumeist" gute Zusammenarbeit mit dem planenden Architekturbüro Haas + Haas. "Was lange währt, wird endlich gut", stand am Anfang des Grußwortes von Bürgermeister Rüdiger Zibold. In Anspielung auf das schelmische "zumeist" Strifflers stellte Zibold ebenfalls schmunzelnd fest, dass "recht zufrieden" fast das maximale Lob eines Hohenlohers sei. Auch das Niederstettener Stadtoberhaupt würdigte die enormen Eigenleistungen seitens der Ortschaft und der Feuerwehrabteilung Adolzhausen. Ohne sie wäre die Realisierung dieses Projektes nicht möglich gewesen, so Zibold anerkennend.

Sein besonderer Dank galt auch dem Land. Dessen Zuschüsse von rund 100 000 Euro hätten die einzubringenden Eigenmittel in Höhe von 130 000 Euro auf ein erträgliches Maß reduziert. Abschließend bedankte er sich bei allen am Bau beteiligten Firmen für die geleistete und unfallfrei abgelaufene Arbeit, beim Gemeinderat für den Baubeschluss und die Bereitstellung der Eigenmittel sowie bei dem Architekturbüro Haas und Haas für die Planung und Begleitung des aufwendigen Umbaus.

Hilde Haas, freie Architektin des planenden Architekturbüros, stellte in ihrem Grußwort die bautechnischen Einzelheiten des Weges vom Farrenstell zum Gerätehaus im Detail dar. Besonders am Herzen lagen ihr dabei die der Allgemeinheit zugutekommenden Teile des Gebäudes wie die Toilettenanlagen sowie die Gemeinde- und Vereinslagerräume. Auch sie unterstrich mit einem Lächeln und unter Applaus die "zumeist" gute Zusammenarbeit aller Beteiligten. Deutlich hob sie weiterhin den Einsatz überwiegend heimischer Firmen hervor und zollte abschließend den von der Gemeinde erbrachten Eigenleistungen ebenfalls höchsten Respekt.

Kreisbrandmeister Alfred Wirsching, der vor allem in der Planungsphase unbürokratisch zündende Ideen einbrachte, überbrachte die Grüße des Landkreises. Er forderte die Stadt auf, zügig bei der weiteren Umsetzung der eigenen Feuerwehrbedarfsplanung mit beispielsweise der Beschaffung eines Tragkraftspritzenfahrzeugs-Wasser für die Adolzhausener Wehr in 2018 am Ball zu bleiben.

Oliver Käss, Kommandant der Niederstettener Gesamtwehr, beglückwünschte die Feuerwehrabteilung Adolzhausen zu ihrem "schnuckeligen" Gerätehaus. Seine besondere Anerkennung galt Jürgen Striffler, dem "Motor von dem Ganzen", wie er sagte.

Last but not least gab Markus Emmert, Kommandant der 27-köpfigen Wehr des Dorfes, seiner Freude über "ihr" neues Gerätehaus Ausdruck. Ihn überraschte Striffler, das "Zugpferd" des gesamten Projektes, wie ihn Dietmar Meinickheim beim Dankeschön des Ortschaftsrates nannte, mit einem uralten Horn als Sirenenersatz und einem ebenso betagten Feuerwehrhelm. Das geschichtsträchtige Horn, so Striffler, diente unter anderem der Alarmierung der Wehr des Ortes bei dem Angriff amerikanischer Truppen in den letzten Tagen des 2. Weltkrieges. Abgerundet wurde die Einweihung mit Mittagstisch, Kaffee und Kuchen der Landfrauen und einem Rahmenprogramm vor allem für die Kinder.

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