Niederstetten. Niederstettener Hubschrauberbesatzungen übten in den Pyrenäen den Gebirgsflug. Am größten Ausbildungsvorhaben des Jahres waren bis zu sieben Hubschrauber und 91 Soldatinnen und Soldaten beteiligt.
Vier Wochen lang waren Soldaten des Transporthubschrauberregiments 30 mit vier NH90-Transporthubschraubern und zwei H145 LUH SAR Such-und Rettungshubschraubern im intensiven Trainingslager an der französischen Gebirgsflugschule in Saillagouse. Ein weiterer Hubschrauber kam vom Schwesterregiment aus Faßberg. In den Pyrenäen übten sie im Tagflug und auch bei Dunkelheit das Fliegen und Landen im Gebirge.
Warum Gebirgsflug? Im Gebirge sind die Hubschrauberbesatzungen in mehrfacher Hinsicht besonders gefordert. Zum einen setzt die dünne Höhenluft der Leistungsfähigkeit jedes Hubschraubers eine natürliche Grenze, zum anderen ist die Wahl des Flugweges und der Anflug auf Gebirgslandeplätze viel anspruchsvoller als im Flachland. Ein weiterer Faktor sind die Wetterbedingungen im Gebirge. Wetterwechsel finden schneller statt, und vor allem Winderscheinungen wie Steig- und Fallwinde gilt es beim Hubschrauberflug zu beachten. Insbesondere mit dem Wind hatten die Besatzungen dieses Jahr zu kämpfen. Windgeschwindigkeiten bis 115 Stundenkilometer bedeuteten Flüge im Grenzbereich.
Unter den Transporthubschrauberverbänden der Heeresflieger ist das Niederstettener Regiment der „Leitverband Gebirge“. Das bedeutet, dass hier die Ausbildung in dieser Thematik federführend betrieben wird, und das Schwesterregiment aus Faßberg, das ebenfalls mit NH90-Hubschraubern ausgestattet ist, mit in die Ausbildung eingebunden wird.
„Wir führen jährlich mehrere Gebirgsflugtrainings und gemeinsame Übungen mit Gebirgsjägern durch. Der Transport von Truppe und Material ist eine unserer Kernaufgaben“, beschreibt es der Kommandeur der Niederstettener Heeresflieger, Oberst Lars Persikowski. „Die vierwöchige Intensivausbildung an der französischen Gebirgsflugschule bot uns beste Übungsmöglichkeiten und trainiert uns auch darin, den Flugbetrieb außerhalb des Heeresflugplatzes durchzuführen“, so der Kommandeur weiter zu den Hintergründen der Pyrenäenübung.
Über ein Dutzend neue Gebirgsflug-Qualifikationen konnten am Ende an Piloten, Bordmechaniker und Luftrettungsmeister ausgestellt werden. Ein neuer Gebirgsfluglehrer konnte seine Abschlussprüfung ablegen, rund 1200 Landungen und über 3000 Anflüge auf Gebirgslandeplätze wurden absolviert.
Ab sofort steht nun wieder die Vorbereitung für den „NRF“- Einsatz (NATO Response Force) im Mittelpunkt der Heeresflieger aus Niederstetten.
Im Alarmierungsfall könnte es an der Nato-Ostflanke auch in Regionen gehen, die gebirgig sind und wo die Kenntnisse und Erfahrungen aus dem Gebirgsflugtraining dringend benötigt werden. bwhf
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