Hermann-Köhl-Kaserne Niederstetten

Niederstetten: Neue Führung für siebte SAR-Staffel

Mit 20.000 Flugstunden setzt das Regiment ein Zeichen für Teamgeist, Sicherheit und erfolgreiche Einsätze.

Von 
Werner Palmert
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Die siebte Staffel des Transporthubschrauberregiments 30 hat einen neuen Kapitän. Im Rahmen eines Regimentsappells übergab Kommandeur Oberst Roger Kahle-Specht (Mitte) das Kommando von Oberstleutnant Martin G. (rechts) an den Nachfolger, Oberstleutnant Florian G. © Werner Palmert

Niederstetten. Die siebte Staffel des Transporthubschrauberregiments 30 „Tauberfranken“ in der Niederstettener Hermann-Köhl-Kaserne hat seit Donnerstag einen neuen Kapitän. Im Rahmen eines Regimentsappells übergab Kommandeur Oberst Roger Kahle-Specht die Führung von Oberstleutnant Martin G. an dessen Nachfolger, Oberstleutnant Florian G. Eingebettet in das militärische Zeremoniell waren auch die Beförderung und Auszeichnung mehrerer verdienter Soldaten und die Verabschiedung von zwei Regimentsangehörigen nach 41-jähriger beziehungsweise 34-jähriger Dienstzeit.

Eine ganz besondere Note bekam die Veranstaltung in der Flugbereichsbetriebshalle auf dem Heeresflugplatz durch die Übergabe der Ehrenurkunde für 20.000 unfallfreie Flugstunden mit dem Rettungshubschrauber Airbus H145 LUH SAR, der seit 2021 bei Naturkatastrophen wie der Flut im Ahrtal, dem Donauhochwasser oder bei der Rettung von Personen beim Seilbahnunglück auf der Seiser Alm im Einsatz ist. Der Regimentskommandeur bezeichnete die Überreichung der Ehrenurkunde durch die Vertreter der Firmen Airbus Helicopter und Motorflug als einen „herausragenden Meilenstein“ für das ganze Regiment, besonders aber für die Angehörigen „unserer Staffel 7“. Diese Zahl, so Oberst Kahle-Specht, ist nicht nur reine Statistik. Sie steht für unzählige Starts- und Landungen, für Nachtflüge, für Einsätze und für die kontinuierliche präzise Arbeit jedes einzelnen Besatzungsmitgliedes, jedes Technikers und all den andern Unterstützungsdiensten des Regiments, die einen sicheren Flugbetrieb erlauben“. Dieser Erfolg sei aber auch ein sehr erfreuliches Beispiel für eine erfolgreiche Kooperation der Industrie und des Militärs.

Die Staffelübergabe und damit die Übergabe des Kommandos über die siebten Staffel des Transporthubschrauberregiments 30 sah Kahle-Specht als eine Zäsur, die ein Kommandowechsel durch neue Perspektiven und Impulse mit sich bringe. Dem scheidenden Staffelkapitän Oberstleutnant Martin G. bescheinigte er „Allrounder-Fähigkeiten“ bei der Führung dieser „nicht normalen Staffel“, die durch ihren besonderen Einsatzauftrag und die Dislozierung auf mehrere Standorte, eine besondere Stellung einnehme. Am 29. September 2022 übernahm Martin G. die Führung über die siebte Staffel und somit über alle Piloten und Hubschrauber des SAR Dienstes Land. Zuvor war er bereits in einer Vielzahl von fliegenden Verwendungen, unter anderem auch bereits dreimal im KFOR-Einsatz als Staffelkapitän eingesetzt. Zuletzt konnte er mit seiner Staffel beim Galileo SAR Meet 2025 überzeugen. Unter seiner Führung konnte die siebte Staffel die Flying Challenge für sich entscheiden und somit auch vor internationalem Publikum beweisen, dass die SAR-Piloten und Luftrettungsmeister aus Niederstetten auch weltweit Spitzenreiter sind. Für die neue Aufgabe als Dezernatsleiter Ausbildung im Kommando Hubschrauber wünschte der Regimentskommandeur scheidenden Staffelkapitän viel Erfolg.

Oberstleutnant Florian G., der neue Staffelkapitän, kennt den Verband bereits durch seine frühere Verwendung als Schwarmführer und Einsatz-Stabsoffizier in der siebten Staffel. Zuletzt war er im Amt für Heeresentwicklung im Dezernat „Konzeption und Führung Heeresfliegertruppe“ eingesetzt. „Vor Ihnen liegt eine ereignisreiche Zeit als Staffelkapitän in der sich auch der SAR-Dienst den geänderten Rahmenbedingungen der aktuellen sicherheitspolitischen Lage anpassen wird“, so Kahle-Specht. Für diese Aufgabe wünschte der Regimentskommandeur dem neuen Staffelkapitän stets ein glückliches Händchen und „viel Soldatenglück und Fortune“.

Die siebte Staffel hat den Auftrag, den Such- und Rettungsdienst Land für das gesamte Hoheitsgebiet der Bundesrepublik Deutschland an, 365 Tagen im Jahr und bei jedem Wetter sicherzustellen. Dazu unterstehen dem Staffelkapitän sieben Luftfahrzeuge des Typs H145 LUH SAR, die aufgeteilt auf drei SAR-Kommandos in Niederstetten, Nörvenich und Holzdorf eingesetzt werden. 2019 beginnend wurde der neue Hubschrauber vom Typ H145 LUH SAR für den SAR-Dienst eingeführt und so die seit Jahrzehnten genutzte Bell UH-1D - auch bekannt als „Teppichklopfer“ - 2021 vollumfänglich abgelöst. Die Herausforderung hierbei bestand darin, dass auch während des Systemwechsels der SAR-Dienst aufrechterhalten werden musste. Nun wurden bereits 20.000 Flugstunden auf diesem Muster H145 LUH SAR geflogen und somit auch bewiesen, dass dieser Hubschrauber bestens für die herausfordernden Einsätze im SAR-Dienst geeignet ist.

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