Niederstetten. Seit über 20 Jahren gibt es den „Tauberfränkischen Abend“ in der Niederstettener Hermann-Köhl Kaserne. Es ist ein gemeinsamer Abend mit Freunden des Regiments, mit Partnern der Region, aus Wirtschaft, Kirche, Politik oder kommunaler Welt. Jährlicher Höhepunkt der Veranstaltung ist die Ernennung eines „Tauberfränkischen Kommandeurs“ oder einer „Kommandeurin“. Es ist ein Ehrenamt für eine Persönlichkeit der Region, das die Verbundenheit der Bundeswehr zum Main-Tauber-Kreis zeigen, und stetig fördern soll.
Im vergangenen Amtsjahr bekleidete Martin Jauss das Ehrenamt. Der Sprecher der Geschäftsführung der Würth Industrie Service GmbH aus Bad Mergentheim konnte bei verschiedenen Veranstaltungen Einblick in die Welt der Heeresflieger bekommen, begleitete Regimentsappelle und durfte auch mal in einem NH90-Hubschrauber mitfliegen. Im Gegenzug bekamen Soldaten des Regiments einen Einblick in den Würth-Standort auf dem Drillberg in Bad Mergentheim. In seiner kurzen Abschiedsrede schilderte er den eindrucksvollsten Moment seiner Amtszeit: „Das war der gemeinsame Appell der Soldaten mit ihren Familienangehörigen beim Familientag. Als alle gemeinsam ‚Jetzt und hier, die 30-er sind wir‘ intonierten, bekam ich Gänsehaut“. Und weiter: „In diesem Jahr bekam ich wichtige Einblicke in die Welt der Heeresflieger, viele Herausforderungen sind bei der Bundeswehr und in der Wirtschaft ähnlich, etwa die Personalgewinnung“. Abschließend resümierte er: „Eines ist mir bewusst geworden: Soldat zu sein, ist mehr als ein Job“.
„Miteinander zwischen Bundeswehr und Gesellschaft beispielgebend“
Dies wurde auch im Vortrag des stellvertretenden Regimentskommandeurs Oberstleutnant Sven Cardinier deutlich. Er vertrat an diesem Abend den Regimentskommandeur Oberst Kahle-Specht, und berichtete über die vielfältigen Aktivitäten des Transporthubschrauberregiments 30. Zuvor bedankte er sich aber ausdrücklich bei allen Anwesenden für die gute Verankerung des Heeresfliegerverbands in der Region Tauberfranken. „Das Miteinander zwischen Bundeswehr und Gesellschaft wird hier beispielgebend gelebt, wofür ich sehr dankbar bin“.
Auf die Aktivitäten des Heeresfliegerverbands blickend, sprach Oberstleutnant Cardinier von einem „turbulenten Jahr“. Die weltpolitische Lage wirke sich auch auf die Heeresflieger aus, „auch wir müssen einen Beitrag zu kriegstüchtigen Streitkräften leisten“. Jahreshöhepunkt sei die Übung „Griffin Lightning“ gewesen, die in Litauen stattfand. Das Transporthubschrauberregiment 30 stellte dabei mit 16 NH90-Hubschraubern den größten Teil des „Hubschraubereinsatzverbands 301“, und verlegte dazu mehrere Hundert Soldaten mit Dutzenden Fahrzeugen nach Litauen, führte Cardinier aus. Aber auch kleinere Übungen und Ausbildungen gab es zahlreich. Die letzte größere Gebirgsflugausbildung in den Pyrenäen endete am Wochenende. Über die Höhepunkte des Jahres 2025 und die Ausblicke aufs Jahr 2026 berichtet die FN demnächst in einem gesonderten Beitrag.
Höhepunkt jedes „Tauberfränkischen Abends“ ist die Ernennung einer Persönlichkeit zum neuen „Tauberfränkischen Kommandeur“. Gewohnt spannend machte es Oberstleutnant Cardinier auch dieses Jahr. „Der neue Tauberfränkische Kommandeur repräsentiert eine Firma der Region mit Reichweite und einem Beitrag zur Meinungsbildung. Seine Firma hat Glaubwürdigkeit als den verantwortungsvollsten Auftrag festgelegt, und macht aktuelle und authentische Berichterstattung über die große politische Bühne und über die Region Tauberfranken. Lieber Herr Jochen Eichelmann, vielen Dank, dass Sie sich bereiterklärt haben, das Ehrenamt des ‚Tauberfränkischen Kommandeurs‘ zu übernehmen“.
„Kommunikation und gegenseitiges Verständnis entscheidend“
Jochen Eichelmann ist Betriebswirt und Geschäftsführer des Medienhauses „Fränkische Nachrichten“. Er ist verheiratet, Vater zweier Kinder und lebt in Tauberbischofsheim. In seiner Rede drückte er seine Freude und seinen Dank für das jährlich wechselnde Ehrenamt aus. „Als Geschäftsführer des Medienhauses Fränkische Nachrichten weiß ich, wie entscheidend Kommunikation und gegenseitiges Verständnis sind. Dies gilt auch für Militär und Gesellschaft. Ich freue mich darauf, in diesem Ehrenamt Brücken zu bauen - zwischen Menschen, Institutionen und Generationen – und die Verbindung zwischen Bundeswehr und unserer Region weiter zu stärken“.
Im kommenden Jahr wird er nun Einblick in die Bundeswehr gewinnen können, bestimmt auch mal in einem Hubschrauber das „militärische Fliegen“ erleben, und durch eigene Aktionen, wie angekündigt, „Brücken“ zwischen den Heeresfliegern und der Region bauen.
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