Schulcampus Mulfingen - Festakt für neu gestaltete Bischof von Lipp-Gemeinschaftsschule und neue Grundschule

Zwei Schulen auf einmal eingeweiht

Von 
Inge Braune
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Holz, Glas und ganz viel Licht: Mulfingens Bürgermeister Robert Böhnel (Bild oben; rechts vom Treppenaufgang) ist mit dem von Architekt Uwe Hein (rechts daneben) entworfenen Grundschulgebäude hoch zufrieden. Im von natürlichen Baustoffen geprägten Neubau (Bild unten links) sind die Grundschule (rechter Baubereich) und die KiTa "Kinderinsel Panama" untergebracht. Mulfingens Bürgermeister Robert Böhnel (Bild unten rechts; Mitte) ließ es sich nicht nehmen, die Gäste persönlich durch die von ebm-papst geförderte private Bischof von Lipp-Schule zu führen.

© Inge Braune

Mulfingen. "So viele Autos haben hier noch nie gestanden!" Diesen Satz hörte man immer wieder auf dem Weg von einer der Parkzonen zur Stauseehalle. Kein Wunder: Gut vierhundert Gäste fanden sich ein zum Einweihungsfestakt für gleich zwei Schulen.

Funkelnagelneu errichtetet wurde die Grundschule Mulfingen, der im zweiten Baublock die Kinderinsel Panama direkt angeschlossen ist. Dank Komplettrenovierung der ehemaligen Grund- und Hauptschule ist die Bischof von Lipp-Schule ebenfalls ganz neu.

Als sich Architekt Uwe Hein an die Arbeit machte, um aus der in den 70er Jahren erbauten "grauen Maus mit grünen Augen" - grau für den damals nicht nur im Schulbaubereich bevorzugten Betonbau, grün fürs Stilelement der Fensterrahmen - einen modernen, hellen, freundlich einladenden Komplex zu gestalten, in dem sich Kinder und Lehrer wohlfühlen.

Den Festakt in der Stauseehalle moderierte putzmunter SWR 4-Moderatorin Elvira Schimanski, die zu einer ersten Gesprächsrunde neben Grundschulrektorin Michaela Wolpert und Ella Fürst, Abteilungsleiterin der Bischof von Lipp-Schule Mulfingens Bürgermeister Robert Böhnel, den Josefspflege-Geschäftsführer Johann Dirnberger und Günter Rammhofer vom Landratsamt des Hohenlohekreises auf die Bühne bat. Für gute Gesprächsstimmung hatte zuvor der Grundschulchor mit dem fröhlichem Stomp-Song "Bunt ist unsere Schule" gesorgt. Toll sei es, mit den neuen Räumen sozusagen einen zusätzlichen Pädagogen an der Seite der Kinder zu wissen, so Grundschulrektorin Michaela Wolpert. Das sieht Ella Fürst ähnlich, und sie ergänzte das Grundschulmotto "Wir gehen Hand in Hand und erkunden neues Land" durchs Gemeinschaftsschulmotto "Lernen braucht Beziehung". Das lebe man hier vor und habe auch bei der Konzeptentwicklung Eltern- wie Schülerschaft in vielen Gesprächen mitgenommen.

Zu feiern gelte es "ein Gemeinschaftswerk von Josefspflege, Stadt, den Schulen und der Elternschaft. Sehr froh sei er, so Johann Dirnberger, dass es im Miteinander glücke, den Schulstandort zu halten.

Das "wir" stehe im Vordergrund, bestätigte Bürgermeister Böhnel, und man unterscheide hier nicht zwischen "öffentlichen" und "privaten" Schülerinnen und Schülern: "Es sind Kinder!" Für die Gemeinde sei es wichtig, sie hier beschulen zu können. Dezernent Rammhofer mag zwar noch kein "Mulfinger Modell" benennen, aber "für Mulfingen passt es, und für den Hohenlohekreis ist es eine Bereicherung". Mit schöner Selbstverständlichkeit eroberte dann erst einmal der farbenfrohe Chor der fünften Klassen der Bischof von Lipp-Schule die Bühne: Ihre Botschaft: "Singen macht Spaß!" Dass es auch gut tut, dürfte auch das Staatliche Schulamt bestätigen. Für dessen Abgesandten Alois Schmitt steht fest: "Was hier in Mulfingen entwickelt wurde, hat auch in Baden-Württemberg Standards gesetzt." Zum Standard gehört hier auch der enge Schulterschluss mit der Wirtschaft - auch wenn, so der bei ebm-papst für die Personalleitung verantwortliche Ralf Sturm, das Wirtschaftsunternehmen nicht vorhabe, die Bildung zu übernehmen.

Klar ist aber auch, dass gute Schulbildung vor Ort dem Unternehmen am Herzen liegt: Es hilft, wenn Mitarbeiter ihre Kinder an guten Schulen wissen - und gute Schulen bieten guten Nachwuchs für das weltweit vernetzte Unternehmen.

Architekt Hein freut sich über die Zufriedenheit der Eltern, von der die Elternvertreter Sabine Hirschlein und Thomas Gacek ebenso berichten wie Hermann Limbacher vom Förderverein der Mulfinger Schulen. Dass am Festtag 120 Eltern im Einsatz sind, um die große Einweihung zum Erfolg zu machen, belegt eine hohe Identifikation mit beiden Schulen. Rundum zufrieden mit den neuen Räumen ist auch die für die Schulkinderbetreuung verantwortliche Julia Stürzl-Hock: Die derzeit 58 "Bewohner" der "Kinderinsel Panama" finden in den direkt an den Grundschulbau angegliederten Kita-Räumen hier und draußen "viel Platz zum Lernen, Spielen, Toben".

Den Einweihungssegen für die zwei Schulen samt Kita erteilten die drei für den Ort zuständigen Geistlichen Ingo Kuhlbach, Ulrich Hartmann und Hartmut Soland in ökumenischer Eintracht. Mulfingens Bürgermeister führte persönlich stolz und zufrieden durch den Schulcampus: Der naturwissenschaftlich-technische Bereich der Bischof von Lipp-Schule dürfte für jeden Fachlehrer ein Traum sein, die lichtdurchlässige und Lärm schluckende Holzgestaltung des Grundschulneubaus begeisterte die Besucher ebenfalls sichtlich.

Mit kunterbunt-vielfältigem Programm gestalteten die Schüler beider Schulen Entdeckungsreisen durch ihr Lern-Zuhause spannend: Kunst aus der Steinzeit war da ebenso zu finden wie die Geisterbahn im Klassenzimmer. Zu prickelnden Experimenten lud der Physikraum, zum Sportparcours für Groß und Klein traf man sich in der Gerhard-Sturm-Halle, mit dem Musical "Don Quichote" begeisterten die Großen im Musiksaal und auch die Grundschüler präsentierten mit dem "Vierfarbenland" schon ein eigenes Mini-Musical, dazu ein Singspiel, ein Theaterstück, Bastelworkshops und Sinnes-Memory.

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