Dörzbacher Pferdemarkt - Tausende von Besuchern feiern bei mäßigem Wetter das kunterbunte Umzugsspektakel

Superlaune, Superleute, Superumzug

Von 
Claudia Burkert-Ankenbrand
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Dörzbach. Die Mostprämierung hat ihre Sieger gefunden, der Nachwuchs weiß nach dem Vormittag in der Reithalle auf den Birkenhöfen, wie ein Pferd vorgestellt wird, der Krämermarkt ist in vollem Gang und satte Blasmusik hängt über dem Marktplatz: Das ist Dörzbacher Frühjahrspferdemarkt Teil eins. Teil zwei ist der große Umzug. Kunterbunt und kreativ zeigen sich die Vereine und Gruppen bei dem ideenreichen Spektakel.

Ein PS-starker Flitzer ist im Rennen. Er fährt für das leistungsstarke Gewerbe in der Gemeinde. Mit nur einem PS sind Robin Hood und seine Gefährten unterwegs. Sie streifen hoch zu Ross durch die Straßen. Dörzbach feiert heuer 125 Jahre Maifest und 500 Jahre Kapelle St. Wendel. Das Doppeljubiläum ist Umzugsthema.

Blumenbekränzte Kinder vertreiben die dicken Schneemänner samt dem strohigen Gesellen namens Winter. "Auf zum Maifest" laden die Dörzbacher Landfrauen ein. Wie das Kinderfest anno dazumal gefeiert wurde, zeigen die Grundschüler. Sackhüpfen und Eierlauf sind Spiele, die zum Maifest dazugehören wie der Kletterbaum, das Wurstschnappen und die Polonaise.

"Ob zu Musik, Tanz oder Spiel, Kinder Eltern kommt auch weiterhin", wünscht der Musikverein dem Traditionsfest. Ob das am Südpol gefeiert wird? Bei den Eskimos und Pinguinen vom TSV Dörzbach auf alle Fälle.

Dörzbacher Hexen können über 125 Jahre Maifest nur lachen: Sie feiern 2500 Jahre Walpurgisnacht. Ihr Hexensaft gibt Manneskraft. So sind denn aus dem Kindlesbrunnen bei St. Wendel entsprungen Hexenmädchen und auch Jungen. Wie sich der Sage nach der Bau des Kirchleins am Jagstufer zutrug, erzählt der Wagen des Fördervereins St. Wendel.

Auch Weinfest wollen die Dörzbacher dieses Jahr wieder feiern. Die sangesfreudigen Servicekräfte vom Chorpunkt halten nach tatkräftigen Helfern Ausschau. Hilfe, die zum 1. April freie Pfarrstelle neu zu besetzen, kommt für einen Hohebacher vom Vatikan. Jugendliche aus dem Teilort schlagen ein neues Kapitel für die Jagsttalbahn auf. Der Jugendraum sagt zur Wiederbelebung nein, denn die Folge könnte ein Castor sein. Die Gemeinden im Jagsttal haben kein Geld, sind aber clever: Den ersten Castor-Transport auf der Jagstalbahn mit Endlager Dörzbach bringen die jungen Hohebacher auf die Schiene. Der Stuttgarter Bahnhof ist für die TSV-ler aus Hohebach nicht das Thema. Sie legen das Stadion eine Liga tiefer und fordern: "Stuttgart muss oben bleiben." Wer in den Landtag einzieht, entscheidet sich am 27. März. Ein schwarzer Abt rührt die Wahltrommel: "Auf, auf zur Wahl. Wie? Egal". Obenauf sind die Touris im Jagsttal. Sie fahren auf einem gut fünf Meter langen Baumstamm. Denn wenn die im Jagsttal drunten bocken, "müssen wir die Touristen anders herlocken". Auf den Ziegenbock ist der Dörzbacher Schultes noch nicht gekommen. Willis Tiergarten beherbergt Katzen, Hunde, Hühner, Maus, die toben sich in den Glaswiesen aus. Auch wenn's um ganzjährige Pferdeäpfel geht, ist klar, dass es der Gaul von Willi war. Gut hat es das liebe Federvieh in Laibach, denn dort ist das Hühnerei von Dioxin noch frei. Beim Gerstensaft, der im Brauereigasthaus zum lustigen Mönch ausgeschenkt wird, ist das nicht anders. Das Jugendhaus sorgt für blau-weiße Oktoberfeststimmung im Februar. Kein Wunder, dass einer der vielen Besucher versichert: "Superlaune, Superleute, Superumzug."

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