Landeskonvent in Weikersheim: "Der Silberne Bruch" Anfang Mai zu Gast im Taubertal

Orden zum Schutz von Wald, Wild und Flur

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Weikersheim. Die Landesgruppe Deutschland des übernationalen Ordens "Der Silberne Bruch", veranstaltet ihren diesjährigen Landeskonvent Anfang Mai in Weikersheim. Höhepunkt wird der Offene Konvent am Samstag, 9. Mai, um 10 Uhr im Schloss mit einem Vortrag von Dieter Stahmann über "Stand und Bedeutung der Jagdkultur in Deutschland heute" sein. Anschließend erfolgt die Übergabe einer Förderzuwendung der Stiftung "Wald, Wild und Flur in Europa", der Landesgruppe Deutschland des Ordens.

Der Anlass für das Entstehen

Ein Blick in die Geschichte des Ordens: 1955 - zehn Jahre sind seit der zweiten großen Katastrophe des 20. Jahrhunderts vergangen - arbeiten die Völker für den Wiederaufbau. Die Weltwirtschaft blüht auf. Westeuropa erlebt einen wirtschaftlichen Aufschwung in Demokratie und Freiheit. Diese positive Entwicklung geht allerdings zu Lasten der Umwelt. Die natürlichen Grundlagen des Lebens werden im bisher nicht gekannten Maß überbeansprucht. Einseitiges Nützlichkeitsdenken und kritikloser Fortschrittsglaube herrschen in Politik und Gesellschaft. Der damit einhergehende Werteverfall bedroht nicht zuletzt auch die weidgerechte Jagd.

Gleichgesinnte

Forstleute, Landwirte, Jäger und andere der Natur verbundene Männer erkennen die Gefahren für Boden, Wasser und Luft, für Flora und Fauna. So finden sich im Herbst 1955 Gleichgesinnte aus Österreich, der Schweiz, Deutschland, dem Fürstentum Liechtenstein und zwei Jahre später auch aus Frankreich zu einer "Grünen Wehr" zusammen und gründen den "Silbernen Bruch".

Seitdem sind für Ordensbrüder Beschränkung und Maßhalten beim Umgang mit der Schöpfung die Richtschnur, um Natur und Umwelt zu schützen und Jagd auszuüben. Auch nach 50 Jahren haben diese Erkenntnisse nichts an Aktualität verloren.

Ein Orden für Natur und Jagd

Für ihren Bruderbund wählten die Gründer die Form eines weltlichen Ordens. Ein Orden verbürgt eine über das übliche Maß hinausgehende, persönliche und gesellschaftliche Verpflichtung der Mitglieder für das Anliegen. Offenes Wort, mutige Tat und gutes Beispiel werden dem Ordensbruder beim uneigennützigen Dienen an Wald, Wild und Flur abverlangt. Ohne Ansehen von Person und Stand sind in der brüderlichen Gemeinschaft alle gleich. In den Orden kann man mit Zustimmung aller Ordensbrüder gewählt werden.

Das Ordenszeichen

Das Ordenszeichen ist ein silberner Zweig - in der Jägersprache Bruch genannt - mit einem aufgesetzten goldenen Ring. Der "Bruch" symbolisiert die Verpflichtung, für das Leben einzutreten. "Silber" steht für die immerfort geltende Bindung an den Ordensauftrag. Der "Goldene Ring" versinnbildlicht den hohen Wert und die Geschlossenheit der brüderlichen Gemeinschaft.

Die Organisation

Der Silberne Bruch ist ein föderativer Zusammenschluss von Landesgruppen aus Österreich, der Schweiz, Deutschland, Frankreich und dem Fürstentum Liechtenstein. Die Landesgruppen sind in Bereiche oder Regionalgruppen untergliedert. Auf der Grundlage von Ordensregel und Ordensordnung ist das Zusammenleben demokratisch verfasst. Die individuelle Freiheit im Denken und Handeln der Mitglieder bleibt in diesem Rahmen gewahrt.

Die Arbeit

Der Untertitel des Ordens "Schutz von Wald, Wild und Flur und Förderung von weidgerechtem Jagen", ist zugleich Programm. Beim Schützen und Fördern haben vielfältige Lösungen unter Beachtung regionaler Belange hohes Gewicht. Ordensbrüder kennen die örtlichen Gegebenheiten. Aus Übereinstimmungen und Unterschieden im nationalen und kulturellen Erbe der Landesgruppen ergeben sich ein übernationaler Dialog und das Lernen voneinander.

Die Ordensbrüder schöpfen ihre Überzeugungen zum Schutz der Natur und Umwelt aus ihren Erfahrungen als Jäger. Nachhaltige Nutzung und ökologisches Bewahren sind für sie daher der Weg, um Landschaft und Wildtiere besonders erfolgreich zu schützen und zu hegen.

Der Sitz des Ordens

Der Silberne Bruch hat seit 1968 seinen Sitz auf Schloss Landshut in Utzenstorf, im Kanton Bern. Dort ist auch das Schweizer Museum für Wild und Jagd untergebracht.

Programm

Das Programm des Landeskonvents in Weikersheim sieht am Samstag, 9. Mai, ab 10 Uhr die Begrüßung durch den Landesobmann vor; danach Grußworte; eine Ansprache des Obmannes; einen Festvortrag von Dieter Stahmann zum Thema "Stand und Bedeutung der Jagdkultur in Deutschland heute"; anschließend: Förderzuwendung der Stiftung "Wald, Wild und Flur in Europa".

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