Waldmannshofen. Die Freude ist groß in den evangelischen Kirchengemeinden Reinsbronn mit Niedersteinach, Sechselbach und Waldmannshofen. Für sie wurde Anne Brehm-Haas als ständige Pfarrerin investiert, 2015 wird Ehemann Matthias Haas folgen.
Festlich gestaltet war der Gottesdienst in der Waldmannshöfer Johanniskirche. Unter Leitung von Dr. Hans-Berthold Böll sangen der Kirchenchor Sechselbach-Waldmannshofen und der Sängerkranz Waldmannshofen, den Gesangverein Eintracht Reinsbronn dirigierte Susanne Habel, die Orgel spielte Elsbeth Heppel. Als Vertreterin der württembergischen Landeskirche vollzog Dekanin Renate Meixner die Einsetzung. Schuldekan, Kirchengemeinderäte und Vertreter der Kommune wirkten mit.
Anne Brehm-Haas stammt aus Trusetal am Südrand des Thüringer Waldes. Sie studierte in Tübingen und Leipzig, dem Examen folgte die Vikarszeit in Ulm und Nürtingen. In dieser Zeit wurden auch die Töchter Pauline und Luise geboren. Schon seit einem Jahr betreut die neue Pfarrerin zusammen mit ihrem Mann, Pfarrer z. A. Matthias Haas, im unständigen Dienst die Pfarrei Reinsbronn-Sechselbach-Waldmannshofen. "Ich spüre, dass ich hierher passe", stellte sie zur Gemeinde gewandt fest, und "miteinander wollen wir erweisen, dass Gott unter uns lebendig ist".
Aufeinander verpflichtet werden bei einer Investitur die Kirchengemeinderäte als Vertreter der Gemeinde und die Pfarrerin. So wurde in Waldmannshofen das Gremium von der Dekanin ermahnt, "den Dienst deiner Pfarrerin zu achten und sie nicht allein zu lassen", die Pfarrerin wurde auf ihre Amtsverpflichtung und das Beichtgeheimnis verpflichtet. In ihrer Ansprache (siehe gesonderter Bericht) zeigte sich Renate Meixner beeindruckt davon, wie die drei Kirchengemeinden "wissen, was sie an ihren Pfarrersleuten haben" und wie sich umgekehrt die Familie Haas im Tauber-grund wohlfühle. Dass die jungen Pfarrersleute gerne hier bleiben wollten, das "tut der Gemeinschaft zwischen den Gemeinden gut. Das tut uns als Kirche insgesamt sehr gut". So wünsche sie der neuen Pfarrerin zusammen mit ihrem Mann "viel Freude und Weisheit, um mit Lust und Kraft und Ideen die Ihnen anvertrauten Gemeinden zu stärken".
"Wir schlagen heute eine neue Seite auf", zeigte sich Kirchengemeinderatsvorsitzender Hans-Hermann Beck, Waldmannshofen, überzeugt. Es gelte, sie zu bearbeiten und zu gestalten. Kirchengemeinderat Edgar Habel, Reinsbronn, versicherte, die Gemeinde werde ihren Pfarrersleuten zur Seite stehen und sie unterstützen - schließlich habe man jetzt bewusst Ja zueinander gesagt. Dass zu all dem ein Schutzengel unabdingbar sei, betonte Kirchengemeinderatsvorsitzende Kerstin Meeder, Sechselbach.
Für die Stadt Creglingen sprach der stellvertretende Bürgermeister Jürgen Dehner. Die Kirchengemeinde, so stellte er fest, sei einer der Säulen einer guten Gemeinschaft. Viele Aufgaben warteten auf Anne Brehm-Haas und Matthias Haas. Es gelte, in Offenheit "die richtigen Worte und die richtige Motivation zu finden", damit "die Kirche im Dorf bleibt". Für die Ortsvorsteher sprach Karl Henn, Waldmannshofen. Land und Leute hätte das Ehepaar Haas ja inzwischen kennengelernt. Er wünsche, dass sie sich weiterhin hier wohlfühlten und ihnen die seelsorgerliche Tätigkeit Freude bereite.
Eine "feste und ständige Größe im Religionsunterricht, in der Konfirmandenarbeit und vielen weiteren Feldern der religiösen Bildung" sei jetzt die neue Pfarrerin, hob Schuldekan Hans-Jürgen Nonnenmann hervor. Er wünsche, dass ihre Arbeit "ein frohgestimmter Dienst wird und Leben gelingt". Frieden und mutige Gelassenheit solle ihr Denken und Handeln bestimmen.
Gebraucht und geliebt würden wir als Christen, stellte Pfarrerin Anne Brehm-Haas in ihrer Investiturpredigt fest, die Appetit darauf machte, die junge Theologin noch öfters in einer ihrer drei Kirchen zu hören. Das habe zur Folge, betonte sie, dass "wir Gott in uns tragen sollen, offen sein sollen für seine Wirklichkeit, seine Kraft, seine Gegenwart in unserm Leben". Die Gegenwart von Gottes Geist führe dazu, dass "wir geistesgegenwärtig reden und handeln und die Zeit auskaufen können". Dazu gehöre, "hinzusehen und sich dem zu stellen, was das Leben für uns bereithält".
Beim gemeinsamen Kaffeetrinken nach dem Gottesdienst hatten die zahlreichen Gäste Gelegenheit, das Gehörte weiter zu vertiefen und die vielfach angesprochene Gemeinschaft untereinander zu pflegen.
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