Mulfingen. "Denkt daran und spitzt die Ohren, an der Bischof von Lipp Schule seid ihr nicht verloren", heißt es im Rap der Theater-AG. Auch die Schülerinnen und Schüler der sechsten und siebten Klasse sind mit einem Rap in ihrem Element. Doch nicht nur mit Gesang gestalten die Schüler die Einweihungsfeier für ihre neue Schule. Johannes Wilhelm und Andreas Wolpert blasen auf ihren Trompeten den "Final Countdown" in der Stauseehalle. Schülerhände greifen auch zu den Liedern beim Gottesdienst in die Gitarrensaiten. "Eine große Stunde für Mulfingen", nennt Bischof Gebhard Fürst die Einweihungsfeier. Schulen zu gründen, sei der Diözese wichtig. Die Verantwortung der Kirche für Kinder und Jugendliche werde damit deutlich. Die nach dem zweiten Bischof der Diözese Rottenburg benannte Haupt- und Realschule in Mulfingen solle ein Ort der Bildung zur Selbstwerdung junger Menschen werden.
Es gelte, Kinder und Jugendliche in die Mitte zu stellen. Der ganzheitlich angelegte Marchtaler Plan ist daher die pädagogische Grundlage auch der neuen Bischof von Lipp Schule. "Um eine Schule zu gründen, braucht es eine ganze Gemeinde", zitiert der Bischof ein für Mulfingen abgewandeltes afrikanisches Sprichwort. Eine Zeitreise schilderte den Gästen die Entstehungsgeschichte der neuen katholischen freien Schule in der Jagsttalgemeinde. "Alle Bemühungen im Vorfeld haben sich gelohnt", sagt Johann Dirnberger, der Geschäftsführer der St. Josefspflege. Die gemeinschaftlichen Anstrengungen haben erreicht, dass der Schulstandort erhalten bleibt. Die Gemeinde unterhält wie bisher eine Grundschule, den Hauptschulauftrag gab sie an die neue katholische freie Schule ab. Die Einweihungsfeier der Haupt- und Realschule hätte jedoch ohne das Engagement der Firma ebm-papst Mulfingen nie stattgefunden. Gerhard Sturm, der Gründer des Unternehmens, ist für Dirnberger "der Initiator, der Motor und der Kämpfer für die Schulneugründung." "Es war eine Mannschaftsleistung", meinte Gerhard Sturm. "Das Ja-Wort des Bischofs war entscheidend", erinnerte er an das grüne Licht am Annatag im vergangenen Jahr. Die Diözese als Schulträger sei der Rettungsanker gewesen. "Die Schule wird in die Zukunft führen", versichert Gerhard Sturm.
"Ein solches Projekt zu stemmen, war eine große Herausforderung", sagt Bürgermeister Robert Böhnel. Mit der neuen Haupt- und Realschule in Mulfingen ist für ihn ein gemeinschaftlicher Schulterschluss nach außen gezeigt worden. Die Einweihungsfeier markiert für den Elternbeiratsvorsitzenden Thomas Gacek einen historischen Tag für Mulfingen. Ihn freut es, dass so viele für die Schule gekämpft haben. Der Dialog mit den Eltern war der Schulleiterin Barbara Köppen wichtig. Die Info-Veranstaltungen mit und für die Eltern vor dem Startschuss für die neue Schule habe sie als einen Schatz an Ermutigung empfunden.
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