Mulfingen/Berlin. Am fünften Todestag seiner Gründungsvorsitzenden Elke Bartz teilte der Bundesverband ForseA (Forum selbstbestimmter Assistenz behinderter Menschen e.V.) gestern mit, dass in diesem Jahr Dinah Radtke aus Erlangen mit dem Elke-Bartz-Preis ausgezeichnet wird.
Radtke ist mit ihrer Arbeit für Menschen mit Behinderungen weit über Deutschland hinaus bekannt. Sie hat das Zentrum für Selbstbestimmtes Leben Erlangen mitbegründet und ist dort heute noch aktiv an leitender Stelle tätig. Seit 1993 ist sie Mitglied im Weltrat des Disabled Peoples' International (DPI), dem Weltverband von Menschen mit Behinderungen, und dort zuständig für Europa.
Von 2004 bis 2007 war sie stellvertretende DPI-Vorsitzende. Sie wirkte an der Entstehung der Behindertenrechtkonvention mit, ihr oblag die Verantwortung für den Artikel 6 - Frauen mit Behinderung.
"Nach den Bundestagsabgeordneten Dr. Ilja Seifert und Silvia Schmidt sowie dem Vorsitzenden des VbA München Andreas Vega zeichnet ForseA in diesem Jahr eine Frau aus, die unermüdlich für die Rechte von Menschen mit Behinderung kämpft und hoffentlich noch lange nicht müde wird", heißt es seitens ForseA.
In der heutigen Zeit, in der die Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen in Deutschland uneingeschränkte Gültigkeit habe, sei dieser Kampf unendlich wichtig. Denn die Bundesregierung und die Kostenträger seien der Ansicht, dass diese Konvention längst umgesetzt sei. Zahllose Gegenbeweise würden ignoriert.
Durch ihr Engagement auf vielen Ebenen sei Dinah Radtke stets authentisch geblieben. "ForseA ist sich sicher, mit ihr auch in diesem Jahr eine würdige Preisträgerin gefunden zu haben." Die Übergabe des Preises erfolgt am 9. Oktober, 14 Uhr, im Rahmen einer Feierstunde im Kleisthaus, Mauerstraße 53, Berlin, dem Dienstsitz des Beauftragten der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen. pm
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