Kunstverein Schwäbisch Hall

Ausstellung: Baum ist das strukturierende Element

Der französischen Künstlerin Claire Hannicq ist die erste Einzelausstellung in Deutschland gewidmet

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Der Kunstverein Schwäbisch Hall widmet der französischen Künstlerin Claire Hannicq die erste Einzelausstellung in Deutschland. © Kunstverein Schwäbisch Hall

Schwäbisch Hall. Claire Hannicq erkundet die Möglichkeiten der „Bild-Skulptur“. Sie modelliert Materialien (Holz, Metall, Glas) und kombiniert diese mit Formen des Lebendigen (Höhle, Samen, Matrix), um eine zugleich verborgene und visuelle, intime und universelle Kosmogonie zu bilden. Ihre Werke entstehen aus Erfahrungen, die sie mit anderen Lebewesen, mit Landschaften und den Menschen, die sie bewohnen, sammelt.

Ihre Arbeit stellt gewöhnliche Wahrnehmungsmerkmale auf den Kopf. Trompe l’œil und optische Spiele tragen dazu bei zu verwirren, so dass Bilder und ihre Bedeutungen versetzt erscheinen. Handwerk und Skulptur gehen eine Verbindung mit Virtuellem und Ungreifbarem ein.

Auswahl von Werken

In ihrer Ausstellung „De nos arbres l’entaille“ (Von unseren Bäumen die Kerbe) präsentiert die Künstlerin eine Auswahl von Werken, die durch die Symbolik des Baumes miteinander verbunden sind: „Der Baum ist für Claire Hannicq nicht nur über das Holz ein Material, mit dem man arbeiten kann, sondern auch ein Sinnbild für die Entfaltung des Lebens, aber auch ein Bild des Verborgenen, des Unterirdischen. In der Ausstellung im Kunstverein Schwäbisch Hall ist der Baum das strukturierende Element aller Exponate; es verbindet den Boden mit dem Himmel, die Vergangenheit mit der Zukunft. Der Baum ist ein Symbol des Schutzes, der Wiedergeburt und der Liebe, der Kraft des Lebens und seiner Ursprünge, seiner möglichen Regeneration“, beschreibt Sophie Lapalu.

Interessant an Claire Hannicqs künstlerischem Schaffen ist die Vielfalt ihrer Techniken. Wie eine Kunsthandwerkerin bildet sie sich ständig weiter und entwickelt neue Medien, neue Handgriffe und experimentiert mit neuen Materialien: Einlegearbeiten, Holzschnitzereien, Zeichnungen, Metallskulpturen, mundgeblasenes Glas, Lederarbeiten, Bronze und vieles mehr. Neu in der Kunst der Glasmalerei ausgebildet, hat sie speziell für die Ausstellung im Kunstverein das Werk „Racines“ geschaffen.

Claire Hannicq (geboren 1984) lebt und arbeitet in den Vogesen. Sie studierte an der École Supérieure d’Art de Lorraine (ESAL), Épinal, sowie der Haute École des Arts du Rhin, Straßburg. Die Ausstellung ist eine Kooperation zwischen dem Kunstverein Schwäbisch Hall und den Städten Schwäbisch Hall und Épinal. Dies vor dem Hintergrund, dass Schwäbisch Hall und Épinal seit 1964 in einer Städtepartnerschaft verbunden sind, die 2024 ihr 60-jähriges Bestehen feiert.

Die Ausstellung des Kunstvereins konzipiert hat in enger Zusammenarbeit mit der Künstlerin Claire Hannicq die Kunstbeauftragte im Pôle Culture et Patrimoine in Épinal, Sophie Bey.

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