Gemeidnerat Mudau

Mudau: Konzept für Kindergarten „St. Marien“ vorgestellt

Rohbauarbeiten kosten rund 730.000 Euro. Elternbeiträge steigen zum Kindergartenjahr 2025/26 um 7,3 Prozent.

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Liane Merkle
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Das Containerdorf „Kindergarten Mudau“, liebevoll auch Orangerie genannt. © Liane Merkle

Mudau. Die jüngste Gemeinderatssitzung in Mudau stand ganz im Zeichen der Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter. Kindergartenleiterin Katrin Scholl und Teile ihres Teams verfolgten die Entscheidungen aufmerksam. Zunächst wurde die Vergabe der Rohbauarbeiten für den Kindergarten „St. Marien“ in der Langenelzer Straße beschlossen. Nach Prüfung von zehn Angeboten empfahl das Architekturbüro Wolfram die Firma Michael Gärtner aus Mannheim für den Rohbau zum Angebotspreis von 730.313,17 Euro brutto. Die Aufzugsanlage wird für 29.988 Euro brutto an die Firma C. Haushahn aus Stuttgart vergeben, jeweils als günstigste Bieter.

Architekten stellten ihre Pläne vor

Die Architektinnen Wolfram und Kaufmann präsentierten ihr Farb- und Materialkonzept: Es sind dezente, wenige Farben, schallabsorbierende Decken und Wände sowie Schmutzfangteppiche in den Eingangsbereichen vorgesehen. Im Bewegungsraum sind ein stoßdämpfender Linoleumboden, eine Kletterwand und variable Sportmöglichkeiten geplant. Farbige Akzente sollen durch Möbel und Spielsachen entstehen. Die Entscheidung über rote oder anthrazitfarbene Ziegel überließ man dem Gemeinderat. Rote Ziegel würden sich besser ins Ortsbild einfügen, anthrazitfarbene ließen die Photovoltaikanlage weniger auffallen. Die Räte wünschten sich finanzielle Alternativen zur Fassadengestaltung und zu den Baumaterialien sowie zur Frage eines Dachvorsprungs. Das Architekturbüro wird bis zur nächsten Sitzung entsprechende Vorschläge erarbeiten.

Auch das Containerdorf „Kindergarten Mudau“ – liebevoll Orangerie genannt – hatte 2022 in der Planung des Architekturbüros Wolfram Partnerschaft aus Buchen gestanden, als die Plätze für die über dreijährigen Kinder zu knapp wurden. Dank Modulbauweise wurde die Einrichtung bereits im Januar 2023 zwischen Grundschule und Laufbahn eröffnet. Nachträglich wurden Nebenarbeiten, die PV-Anlage und 2024 letzte Arbeiten im Brandschutz und der Elektrik abgeschlossen. Ursprünglich war die Miete geplant, später entschied sich der Gemeinderat für den Kauf. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 1.548.585,66 Euro – knapp unter der Kostenschätzung von 1.594.060,70 Euro. Die außerplanmäßigen Ausgaben wurden genehmigt.

Technik der Wasserversorgung im Blick

Ein weiterer Tagesordnungspunkt war die Erneuerung der mittlerweile 40 Jahre alten elektrischen Mess-, Steuer- und Regeltechnik (EMSR) der Wasserversorgung. Laut Karsten Voigtländer treten vermehrt Störungen auf, Ersatzteile sind nicht mehr erhältlich. Das Ingenieurbüro Fritz listete im „Strukturgutachten Wasser“ Maßnahmen auf, die 2025 und 2026 für rund 460.000 Euro umgesetzt werden sollen: Erneuerung der Elektroinstallation, Anschlusspunkte für Notstromversorgung und Überflutungssensoren für alle Tiefbrunnen, Stilllegung der Wasserstandrohre, Umbau auf digitale Füllstandsmessung, Überflutungssensoren für alle Hochbehälter, Einbau von Notstromanschlüssen, Anbindung an die Leittechnik, Austausch von Wasserzählern und Durchflussmessern, neuer Leittechnik-Server im Rathaus sowie Demontage- und Entsorgungsarbeiten. Die Stadtwerke Buchen übernehmen im Rahmen des Betriebsführungsvertrags für 47.000 Euro den Austausch der alten Wasserzähler und Durchflussmesser sowie die Stilllegung der Wasserstandrohre. Die Erneuerung der EMSR wurde an die Firma Kuhn aus Höpfingen zum Angebotspreis von 458.595,50 Euro netto vergeben.

Elternbeiträge steigen um 7,3 Prozent

Anschließend beriet der Gemeinderat über die Anpassung der Elternbeiträge für das Kindergartenjahr 2025/26 sowie für die verlässliche Grundschulbetreuung. Die Vertreter von Städtetag, Gemeindetag und Kirchenleitungen in Baden-Württemberg hatten sich auf eine Erhöhung verständigt. Die Finanzierung der frühkindlichen Bildung verteilt sich auf Bund, Land, Kommunen, Kirchen, freie Träger und Eltern. Die Gemeinderäte beschlossen, den Empfehlungen zu folgen und die Elternbeiträge um 7,3 Prozent zu erhöhen. Damit bleibt die Gemeinde erneut bewusst hinter der tatsächlichen Kostensteigerung zurück, um sowohl den Einrichtungen als auch den Elternhäusern entgegenzukommen.

Auch bei der verlässlichen Grundschulbetreuung für das Schuljahr 2025/26 folgte das Gremium der Empfehlung und erhöhte die Beiträge um 7,3 Prozent für die Grundschulen Mudau und Schloßau. Die Betreuung findet an der GS Mudau von 7.25 Uhr bis 14.30 Uhr und an der GS Schloßau von 11.50 Uhr bis 15.30 Uhr statt.

Abschließend nahm der Gemeinderat Spenden in Höhe von insgesamt 4.446,80 Euro an. Diese kommen dem Kindergarten und der Krippe Mudau, der Jugendfeuerwehr Langenelz, dem Schlosskonzert, Freizeitanlagen sowie für Akkus von Defibrillatoren zugute.

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