Smart Pfad Odenwald

Entdeckerlust junger Menschen fördern

Themenwanderungen zogen viele Interessenten an. Eine Tour führte zur Gotthardsruine

Von 
L.M.
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Eine Erlebniswanderung führte zur Amorbacher Gotthardsruine unter dem Titel „Musikalisches Waldrauschen“. © Liane Merkle

Amorbach/Mudau. Fünf Jahre Smart Pfad Odenwald spiegelt eine fünfjährige Erfolgsreise wider mit dem Ziel, spielerisch die Entdeckerlust junger Menschen zu fördern und das Interesse an naturwissenschaftlichen und technischen Zusammenhängen früh zu wecken. Diesen Geburtstag feierte die Joachim und Susanne Schulz-Stiftung (JSSS) mit fünf Themenwanderungen, wobei die letzte als Erlebniswanderung zur Amorbacher Gotthardsruine unter dem Titel „Musikalisches Waldrauschen“ organisiert war und über 200 Menschen angesprochen hat.

„Wir sind überwältigt von der unglaublichen Resonanz auf das fünfjährige Bestehen des Smart-Pfades, die uns aus den Regionen Mudau und Amorbach überrascht hat“, so Meike Wolf als eine der Hauptinitiatoren der JSSS-Aktionen. Dem Team der Stiftung ist es wichtig, mit vielen kreativen Ideen und tollen Kooperationspartnern das vorgenannte Ziel zu erreichen, aber auch „kleine und große Besucher zu motivieren, raus ins Freie zu gehen, auf die Wiesen, in die Wälder“, wie es Meike Wolf ausdrückte, bevor sie kurz auf die Historie des Smart Pfads einging, der am 13. Juli 2019 eröffnet worden war.

Sie erläuterte, dass Initiator und Hauptinvestor des Smart Pfads die Stiftung ist. Außerdem sei das Projekt unter anderem vom Naturpark Neckartal-Odenwald, dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELR), dem Land Baden-Württemberg, dem bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten im Rahmen des europäischen Leader-Förderprogramms und lokalen Unternehmen gefördert worden.

Der letzten Themenwanderung zusammen mit der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim (Muho), dem Parforcehorn-Ensemble aus Schloßau/Waldauerbach und Förster Ferdinand Hovens (Amorbach) waren mit anderen Kooperationspartnern ebenfalls sehr erfolgreich unter anderem die Erkundungstour „Dem Klimawandel auf der Spur“ mit dem Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald und die Wanderung und Mitmachaktion „Leben im Waldboden“ mit dem Naturpark Neckartal-Odenwald vorausgegangen.

Eine musikalische Klimawanderung wie das „Musikalische Waldrauschen“ mit Start im Bürgerpark war absolutes Neuland und bedurfte dem Ideenreichtum vieler kreativer Köpfe. So gelang auf Initiative der Joachim und Susanne Schulz Stiftung die ansprechende Ausgestaltung der Wanderung mit Professorin Stefanie Krahnenfeld von der Musikhochschule Mannheim, Förster Ferdinand Hovens und Professor Edmund Link als Leiter des Odenwälder Parforcehorn-Ensembles.

Wie gut Ferdinand und Martin Hovens „ihren“ Amorbacher Wald kennen, wurde an drei Stationen auf dem Weg Richtung Gotthardsruine deutlich, wo die beiden nicht nur auf die Bedeutung des Waldes – auch bezüglich des Klimawandels eingingen, sondern die Studenten der Musikhochschule auch mit den Klängen des Waldes und der Natur bezauberten.

Von den Forstwirten war zu erfahren, dass nicht nur die zunehmenden Temperaturen, sondern auch die Wasserknappheit, die sich in der Mud deutlich zeige, das Ansiedeln neuer Baumarten erfordere. Sie zeigten dringenden Handlungsbedarf auf, damit der Wald auch in den nächsten Jahrhunderten erhalten bleibt als Schutz für Amorbach, das ohne ihn bei einem Starkregen unter einer Schlammlawine begraben werden würde.

Begleitende Konzerte

Diese naturwissenschaftlichen Informationen wurden durch begleitende Konzerte der Musikhochschüler noch eindrücklicher. So intonierten sie äußerst ansprechend die Stimmen von Insekten und bezauberten die 216 Naturliebhaber jeden Alters mit ihre Konzerten.

Für die über 70 Kinder wurde das Ganze besonders attraktiv durch ein anschließendes Mitmachkonzert und durch das Sammeln von Naturmaterialien, mit denen sie an diesem Nachmittag fast unermüdlich Naturinstrumente wie Regenmacher aus Toi-Papierrollen oder Schellenkränze aus Kronkorken bastelten, die natürlich auch gleich zum Einsatz kamen.

Ina Weimer vom Vorstand der JSSS war von dem Erfolg dieser Wanderung ebenso begeistert wie das ganze Stiftungsteam, was sie in einem Dank an die Initiatoren, die Kooperationspartner und vor allem auch an die Teilnehmer zum Ausdruck brachte. Doch der Höhepunkt der Wanderung erwartete die Teilnehmer bei der Ankunft auf der Gotthardsruine, wo sie mit konzertanter Waldmusik vom Odenwälder Parforcehorn-Ensemble unter Leitung von Professor Edmund Link empfangen wurden als Auftakt zu einem naturbezogenen Klangerlebnis im Innern der Ruine, das von vier Flötistinnen erlebnisreich gestaltet wurde.

Auf dem Rückweg freuten sich die Kinder darauf, sich entsprechend der farblich unterschiedlichen Herzen, die sie zu Beginn der Wanderung erhalten hatten, ein Naturinstrument, zum Beispiel ein Nussklapphorn aus einem Behälter der gleichen Farbe aussuchen zu dürfen. L.M.

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