Lauda-Königshofen. Der „JU/CDU-Zukunftsdialog Lauda-Königshofen“ präsentierte zu seinem zehnjährigen Bestehen erneut einen prominenten Vortragsredner. Am Dienstagabend war der CDU-Landtagsfraktionsvorsitzende und CDU-Landesvorsitzende, Manuel Hagel, zu Gast im Rebgut Lauda.
Der Zukunftsdialog (ZD) wurde federführend von der Jungen Union (JU) Lauda-Königshofen 2014 von Dominik Martin und Marco Hess als jährliches Veranstaltungsformat initiiert. Ziel war und ist es, interessante Persönlichkeiten nach Lauda-Königshofen zu „locken“ sowie Mitgliedern oder anderen interessierten Bürgern eine Plattform zum Austausch für Zukunftsthemen und Diskussionen zu geben.
Bei der Jubiläumsveranstaltung hieß der Vorsitzende der CDU-Gemeinderatsfraktion und ZD-Mitbegründer Marco Hess Vertreter aus Politik, Kommunen, Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft willkommen, unter anderem Landrat Christoph Schauder und „Gastgeber“ Dr. Gunther Wobser.
„Zukunft hat viel mit Hoffnung zu tun, insofern sollte sie auch eine Quelle der Freude sein“, meinte MdL und CDU-Kreisverbandsvorsitzender Professor Dr. Wolfgang Reinhart in einem Grußwort. „Wir müssen wieder ein international wettbewerbsfähiger Wirtschaftsstandort werden“, appellierte er. Zudem müsse mit einer Kursänderung die unkontrollierte und ungezügelte Migration eingedämmt werden, um das Vertrauen der Bürger zurückzugewinnen.
Vertrauen zurückgewinnen
Ganz ähnlich äußerte sich MdB Nina Warken. „Es zeigt sich, dass die Ampel-Regierung sich nicht um die Sorgen und Probleme der überwiegenden Bevölkerung kümmert, um für Zuversicht, Optimismus und gute Stimmung zu sorgen“, analysierte die Parlamentarische Geschäftsführerin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und Generalsekretärin der CDU Baden-Württemberg.
„Wir haben dringenden Gesprächsbedarf in Deutschland. Die Welt um uns herum gerät zunehmend aus den Fugen, und wir brauchen nicht so zu tun, als betreffe uns dies nicht, sondern wir sind mitten in einer Rezension“, gab Manuel Hagel in seinem Impulsreferat zu bedenken. Die AfD bezeichnete er als „Fieberthermometer der Gesellschaft“. Die Krise habe nichts mit nicht richtig zuhören oder erklären zu tun, sondern mit einer falschen Politik.
Inzwischen investiere der baden-württembergische Mittelstand sechs von zehn Euro im Ausland. China beeinflusse und kontrolliere mit der neuen Seidenstraße die exportorientierte Wirtschaft wie in Baden-Württemberg und in Deutschland.
„Die Diskussionen müssen endlich um das Wesentliche gehen – und nicht um Nebensächlichkeiten wie etwa Gendern, Cannabisfreigabe oder Heizungsgesetz, während die eigentlichen Herausforderungen und Probleme ungelöst sind. Dabei haben wir aus dem Blickfeld verloren, wie Wohlstand sowohl gerecht verteilt als auch vor allem ausreichend erwirtschaftet wird. Nur dann können wir uns als Sozialstaat die erforderlichen Aufwendungen leisten“, kritisierte Hagel.
Das Bürgergeld nannte er „ein bedingungsloses Grundeinkommen und eine verkehrte Antwort auf die Herausforderungen“ sowie einen „Frevel an den Leistungen fleißiger Beschäftigter“. „Wer arbeiten kann, soll dies auch tun müssen. Sozialleistungen müssen zwar fokussiert werden auf ein menschenwürdiges Leben, jedoch nicht auf gleichartige Lebensstandards und Konsummöglichkeiten wie für arbeitende Bürgerinnen und Bürger“, betonte Hagel. Gleichzeitig müssten die Voraussetzungen für Unternehmen zur Schaffung wirtschaftlich tragfähiger Arbeitsplätze gegeben werden.
„Innovationen, Erfindungsgeist und Leistungswille gehörten zu den Erfolgsfaktoren in der wirtschaftlichen Entwicklungsgeschichte Baden-Württembergs. Wir sollen wieder mehr auf unsere Ingenieure, Unternehmer und Forscher anstelle auf Ideologen hören. Denn nur so lassen sich die Herausforderungen sowohl des Klimawandels und Klimaschutzes als auch der wirtschaftlichen Krise und Rezession in den Griff bekommen“, prognostizierte der Landtagsfraktionsvorsitzende. „Darüber hinaus muss eine bessere Bildungspolitik in unser Land zurückkehren“. Diesbezüglich forderte Hagel beispielsweise eine Stärkung der frühkindlichen Bildung, leistungsfähige Grundschulen mit einer klar verbindlichen Grundschulempfehlung am Ende sowie eine gleichwertige Bedeutung zwischen akademischen und beruflichen Ausbildungen. Zudem verlangte er die Rückkehr zu mehr Eigenverantwortung jedes Einzelnen anstelle zu viel staatliche und gesetzliche Regulierungen sowie Überbürokratisierung.
Bei einer Diskussionsrunde, die von dem stellvertretenden CDU-Stadtverbandsvorsitzenden Dominik Martin moderiert wurde, hatten die Besucher die Gelegenheit für individuelle Fragen an Manuel Hagel.
Zum Abschluss überreichte ihm der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Egbert Wöppel ein Präsent.
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