Jugendbeteiligung - Forum ist geplant

Viel Lust auf Demokratie machen

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dib
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Lauda-Königshofen. Die Stadt will die Jugendlichen mehr ins politische Geschehen einbinden. Dabei schwebt Bürgermeister Dr. Lukas Braun kein starrer Jugendgemeinderat vor, sondern eine offene Form. Die wurde nun auf den Weg gebracht.

Der Verwaltungschef will das Projekt als Entwicklung sehen. „Offene Möglichkeiten der Beteiligung passen besser zur Lebenswirklichkeit der Jugendlichen als ein Gemeinderat“, fand er.

Mit einem Jugendforum will man dem Rechnung tragen. Einmal jährlich soll dieses Treffen stattfinden. Zudem hat die Verwaltung ein Budget von 3000 Euro zur Verfügung gestellt. „Damit können die Jugendlichen erste Demokratieversuche wagen“, so Fachbereichsleiterin Sabine Baumeister. Um alle Altersgruppen zu erreichen, will man eine Flyer-Aktion starten, aber auch die Jugendlichen gezielt anschreiben, so der Bürgermeister.

Die Idee einer Jugendbeteiligung begleitet den Gemeinderat schon länger. Nachdem Ende 2019 einige Jugendliche diesen Antrag gestellt hatten, wurde im März 2020 von einer Arbeitsgruppe mit den engagierten Jugendlichen und Vertretern der Fraktionen Überlegungen entwickelt. Von einem Bolzplatz über die Errichtung einer Spielstraße und einer Radtour durch die Stadtteile bis zu Treffpunkten für die Jugendlichen reichte die Palette der Ideen. Präsenzveranstaltungen waren wegen Corona nicht möglich.

Nun soll ein neuer Vorstoß erfolgen. Im Juni ist eine Veranstaltung geplant, um 13- bis 18-Jährige mit ins Boot zu holen. Das Event wird zweigeteilt: Am Nachmittag werden Schülerinnen und Schüler zu Wort kommen, der Abend ist für berufstätige Jugendliche und Schüler außerhalb des Stadtgebiets vorgesehen. Baumeister hofft, dass sich aus dem Forum einige Arbeitsgruppen entwickeln. Die Ideen sollen dann dem Gemeinderat vorgetragen werden. Betreut wird die Jugendbeteiligung auch durch die „Mobile Jugendarbeit“. Breite Unterstützung gab es von allen Fraktionen. Man war sich einig, dass auch die Schulen in das Projekt einbezogen werden sollen. „Wir müssen die Jugendlichen frühzeitig mitnehmen und für die Themen der Stadt sensibilisieren“, betonte CDU-Fraktionsvorsitzender Marco Hess. Zumal es bei der Landesregierung Überlegungen für ein aktives Wahlrecht ab 16 gibt.

Gespannt auf die Resonanz ist auch Herbert Bieber (FBL). Er hofft, dass die Jugendbeteiligung Früchte trägt.

Jochen Groß, SPD/FB-Stadtrat und Leiter der Realschule, hält das Konzept für vielversprechend und unterstützenswert. „Das passt“, sagte er mit Blick auf den Lehrplan, der ab Klasse 7 in allen Schularten die politische Mitbestimmung in den Gremien behandelt. dib

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