Martin-Schleyer-Gymnasium - Sommerkonzert im Pausenhof in lockerer Atmosphäre

Tierisch gute Musik verzauberte Zuhörer

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Der Unter- und Oberstufenchor des Martin-Schleyer-Gymnasiums beim Sommerkonzert.

© Dr. Andrea Decker-Heuer

Lauda-Königshofen. Trotz unsicherer Sommerwetterverhältnisse fand das Sommerkonzert des Martin-Schleyer-Gymnasiums in lockerer Atmosphäre auf dem Pausenhof, als Open-Air-Konzert statt. "Von den letzten Strahlen der Abendsonne verwöhnt", so der Schulleiter Dr. Gernert, konnten die zahlreichen Zuhörer den Ergebnissen monatelangen Übens der Schüler, aber auch der Lehrer und Eltern unter der Leitung der beiden Musiklehrerinnen Carolin Leyh und Dorothee Meincke lauschen.

Den musikalischen Reigen eröffneten die jungen Musiker des Streichorchesters (C. Leyh) mit dem 1. Satz aus dem Violinkonzert a-moll von J. S. Bach. Ein beachtenswertes Solo an der Violine bot hier Ariana Olson (Kl. 7). Es folgten die beiden Streicherklassen 5 und 6 (E.Tempel, C. Leyh) mit vier Stücken, unter anderem einem aus Jugendgottesdiensten sehr bekannten Halleluja (USA) und dem alten englischen Volkslied "Scarborough Fair". Die Qualität und der Umfang des Dargebotenen - nicht nur Begleitung, sondern auch schon viel Melodieführung -, vor allem aber die Begeisterung der kleinen Streicher bestätigten klar das Konzept der Streicherklassen.

Nach dieser instrumentalen Einführung zeigten die Schülerchöre, Oberstufen- und Unterstufenchor (Leitung: D. Meincke), mit vier wunderbaren Liedern aus dem Musical "Les Misérables" ihr Können: "Do you hear the people sing", "One day more", "I dreamed a dream", "On my own". Besonders hervorgehoben werden müssen dabei die wenigen, doch sehr guten Jungenstimmen und die solistischen Einlagen, hier waren mit einer Ausnahme die Mädchen vorne dran, aber auch die genaue Aussprache und die schnellen und perfekten Wechsel, der Handlung des Musicals entsprechend, zwischen Mädchen- und Jungenstimmen bzw. deren teilweise "overlapping".

Im zweiten Teil des Konzerts kamen dann "langsam aber sicher" die im Konzertplakat angekündigten "Schnecken, Schwäne, Uhus, Fliegen, Forellen und vieles mehr" zum Zug. Mit viel Einfühlungsvermögen, präzise im Ausdruck und auswendig (!) sang der Unterstufenchor drei "musikalische Scherze" von Erich Ferstl, am Klavier stilsicher begleitet von dem Musiklehrer Peter Leicht: "Die Fliege aus Alabama", "Die silbergraue Straußenfeder", "Schnell und langsam".

Während es der Fliege aus Alabama auf einem Lama nicht schnell genug gehen konnte und sie so zweimal mit gebrochenem Fliegenbein im Krankenhaus landete, "Fliegen werden halt niemals klug", kamen die langsam kriechenden Schnecken sehr wohl und unversehrt an das gemeinsam anvisierte Ziel, in den Zoo. Schnell sind Schnecken nämlich nur beim Fressen, zum Leidwesen jedes Gärtners, schnell "brummen, summen, hetzen, wetzen und rennen" im Vorwärtskommen überlassen sie ruhig den Hummeln, Gazellen, Forellen, Libellen, Sardellen usw. Dass auch Hochmut vor den Fall kommt, musste schmerzlich ein stolzer Uhu mit einer silbergrauen Straußenfeder erfahren, denn über Nacht hatte jedes Tier die erträumte Feder erhalten: die Hühner, die Kühe, die Hunde, ein Känguru,... In diesem etwas verrückten Zoo fehlte nur noch "Der Schwan" aus C. Saint-Saens' zoologischer Fantasie "Karneval der Tiere". Sozusagen vor dem inneren Auge sah man ihn im einfühlsamen Spiel von Greta App (Kl. 7) am Cello, professionell begleitet von Paul Müller-Reiter (Jg. 2) am Klavier, majestätisch seine Kreise auf dem See schwimmen.

Etwas eiliger hatte es da schon "Die Forelle" von Franz Schubert, schien ihr Schicksal angesichts eines Anglers am Ufer des Bächleins doch schon besiegelt. Trotz oder gerade wegen ihrer bezaubernden Schönheit sollte sie auf dem Tisch des Fischers landen. Mit spürbarer Sangesfreude und Können brachte der Schüler-Lehrer-Eltern-Chor (Leitung: D. Meincke) diese originale Forelle, gefolgt von der "Zauberforelle" (frei nach Schubert und Mozart), der "Schicksalsforelle" (frei nach Schubert und Beethoven) und der "Forellera" (frei nach Schubert und Bizet) zu Gehör.

Den Abschluss eines sehr gelungenen, facettenreichen Konzerts bot dann das Orchester (Leitung: C. Leyh) mit dem berühmten Blumenwalzer aus dem Ballett "Der Nussknacker" von Tschaikowsky und dem aus der Diamantenwerbung bekannten "Palladio" von Karl Jenkins.

Allen Mitwirkenden, besonders aber den Musiklehrern der Schule, D. Meincke, C. Leyh, P. Leicht, dem Leiter der Musikschule E. Tempel, den bewährten "Technikern" Janos Itzel und Johannes Nitschke, dem Hausmeisterteam und Frau Flury mit ihrer Kl. 6 (Bewirtung) dankte der Schulleiter von Herzen - und mit zwei kleinen Blumengrüßen.

Die Schule habe sich mit diesem wunderbaren Konzertabend, "von der Musik verzaubert", wieder einmal als "Schulfamilie" erfahren dürfen. msg

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