Lauda. Bio und regional liegt ihm am Herzen. Das spürt man deutlich, wenn man sich mit Stefan Bauer, Chef von sechs Biomärkten, unterhält. Das Gespräch findet in seinem gemütlichen Café im neuen Biomarkt Beerenbauer in der Tauberstraße mit Blick auf das bunte Blumen- und Pflanzenangebot vor dem Geschäft sowie die langen, vielfältig bestückten Regalreihen.
Von seinem Elternhaus her sei er „schon immer“ in Landwirtschaft und Bioläden involviert gewesen. Dies habe ihn geprägt. Von daher sei die Affinität zu regionalen, selbst erzeugten Lebensmitteln tief verwurzelt. Durch die Modernisierung dieses Einkaufsareals habe sich die Chance neue Verkaufsräume mit größerer Fläche zu beziehen, ergeben. „Die haben wir genutzt“, erzählt der 42-Jährige. Nun könne man noch mehr Regionalität bieten. Insbesondere die in den Bio-Musterregionen Neckar-Odenwald und Main-Tauber mit viel Hingabe und Kompetenz produzierten Lebensmittel verdienten eine breitere Vermarktung. Selbst engagiert in der Bio-Musterregion Neckar-Odenwald sei es ihm ein Anliegen, die oftmals nur über den eigenen Hofladen dargebotenen wertvollen Produkte einem großen Konsumentenkreis zugänglich zu machen. Überdies bleibe die Wertschöpfung in der Region und stärke die Erzeuger.
Eigene Ölpresse
Auf dem heimischen Hof im Ahorner Ortsteil Hohenstadt, von seinem Bruder Martin bewirtschaftet, baue man Linsen, Buchweizen, Hirse, Sonnenblumen und vieles mehr an, was nach kurzen Wegen in die Regale der Märkte wandert. „Diese Produkte gedeihen hier und müssen nicht von weither bezogen werden“, bricht Bauer eine Lanze für den Anbau vor Ort. Zu den hofeigenen Produkten, zu denen auch Obst und Gemüse zählen – beginnend vom Salat im Frühjahr, der bereits in den Gewächshäusern munter sprießt bis hin zum Kürbis im Herbst gesellen sich beispielsweise Bio-Käse aus der Kirchenkäserei Sindolsheim, Bio-Wein vom Weingut Seitz aus Königheim oder demnächst Bio-Rindfleisch eines landwirtschaftlichen Betriebs aus Epplingen.
Es sei ihm wichtig ein breites, qualitativ hochwertiges Angebot für seine Kundschaft bereitzuhalten. Wenn sich der Neueröffnungsstress etwas gelegt habe, werde das nächste Projekt angegangen. Die Ölpresse stehe schon bereit, um aus den eigenen Ölsaaten gutes Öl herzustellen. Gerade bei diesem habe der Ukraine-Krieg und die damit offenbar gewordenen Abhängigkeiten die Verbraucher sensibilisiert.
Nussmusmaschine
Weiter ergänzen auch namhafte Biomarken das umfangreiche Sortiment. An einer Nussmusmaschine, die die nächsten Tage in Betrieb gehen solle und mit wechselnden Mischungen befüllt werde, könne der Kunde sein Lieblingsmus zapfen. Seien es sortenreine Befüllungen wie Erdnuss oder Mandel, Mischungen aus verschiedenen Kernen, Cashew mit süßen Gewürzen (sehr lecker, so der Fachmann) oder ganz klassisch Haselnuss mit Schokolade – es werde spannend, was beim nächsten Einkauf aus dem Zapfhahn komme. Und die eigens frisch zubereitete Haselnussschokocreme auf dem Frühstücksbrötchen wird mit Sicherheit etwas ganz Besonderes sein.
Auch das „Unverpackt“-Angebot konnte erweitert werden sowie die Befüllungsstation für Flüssigwaschmittel.
Froh sei der studierte technische Informatiker über die ersten vielversprechenden Öffnungstage, die ihn zuversichtlich in die Zukunft blicken lassen. Seine Kundschaft von jung bis alt, die die Breite der Gesellschaft abbilde, schätze sein umfangreiches, regionales Angebot ganz nach dem Motto: Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah. een
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