Ortsumgehung Königshofen - Staatssekretär Norbert Barthle machte sich vor Ort ein Bild von der Situation / Projekt mit "vordringlichem Bedarf"

Ost-Trasse eine "schlüssige Variante"

Von 
Peter D. Wagner
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Die Besichtigung der aktuellen Ortsdurchfahrt der B 290 in Königshofen sowie die Erörterung der geplanten Umgehungsstraße waren am Dienstagnachmittag Gründe für den Besuch von Norbert Barthle, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium (Vierter von rechrts). Das Bild zeigt ihn mit MdB Alois Gerig, Bürgermeister Thomas Maertens, MdL Professor Dr. Wolfgang Reinhart, MdB Margaret Horb sowie den Fraktionsvorsitzenden des Gemeinderates.

© Peter D. Wagner

Norbert Barthle, Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr, besuchte am Dienstag Königshofen. Im Mittelpunkt standen die Ortsdurchfahrt und die geplante Umgehungsstraße.

Königshofen. Norbert Barthle folgte einer Einladung durch MdB Alois Gerig und Bürgermeister Thomas Maertens. Die seit langem diskutierte und vorgesehene Ortsumgehung von Königshofen sowie deren Sachstand im Zusammenhang mit dem Bundesverkehrswegeplan (BVWP) 2030 waren bereits im April im Mittelpunkt von Gesprächen gestanden, die Gerig und Maertens sowie MdB Nina Warken und Stadtbaumeister Tobias Blessing bei einem Treffen in Berlin mit dem parlamentarischen Staatssekretär geführt hatten (die FN berichteten).

In dem aktuellen Entwurf des BVWP ist die Ortsumgehung Königshofen in der Stufe eines "vordringlichen Bedarfs" - also der höchsten Kategorie - enthalten. Primäre Ziele des damaligen Gesprächs mit Barthle waren es, das Augenmerk auf dieses wichtige Einzelprojekt in Königshofen zu lenken, dessen große Bedeutung zu verdeutlichen sowie eine Beibehaltung im BVWP-Entwurf und in dieser Dringlichkeitsstufe bis zu dessen Beschlussfassung zu bewirken.

Starke Verkehrsbelastung

"Man kann bereits innerhalb nur weniger Minuten deutlich erkennen, welche starke Verkehrsbelastung auf dieser Ortsdurchfahrt selbst zur früheren Nachmittagsstunde herrscht", betonte Barthle bei der Vor-Ort-Besichtigung im Ortskern von Königshofen im Beisein von Gerig, Maertens, MdL Professor Dr. Wolfgang Reinhart, MdB Margaret Horb sowie den Fraktionsvorsitzenden des Gemeinderats.

Insbesondere würde dies auch die Anzahl von 14 000 bis 16 000 Kraftfahrzeugen pro Tag belegen. Hinzu komme ein sehr hoher Anteil an Schwerlastverkehr, der die Belastung für Anwohner und Bürger noch erheblich erhöhe.

Nachdem sich Barthle bereits im Rahmen der Besichtigung der Ortsdurchfahrt B 290 anhand eines Luftbilds die Planungen für eine Ortsumgehung erläutern hatte lassen, konnte er sich bei einer weiteren Station seiner Visite am Rande von Königshofen in der Kirchstraße nahe des Friedhofs einen Eindruck von den lokalen Gegebenheiten für die vorgesehene Osttrasse machen. Dabei berichteten Maeertens und Gerig über Einzelheiten zu der insgesamt rund drei Kilometer langen Variante einer Ortsumgehungsstraße mit einer Untertunnelung in diesem Bereich.

Zum einen sei laut Barthle insbesondere aufgrund des untersuchten Verkehrsaufkommens der seit langem vorgesehene und angestrebte Bau einer Umgehungsstraße zur Verkehrsentlastung in Königshofen vernünftig.

Zweitens halte er auch die vom Gemeinderat beschlossene Ost-Trasse mit teilweiser Untertunnelung für eine "schlüssige Planungsvariante". Auch wenn eine Tunnel-Lösung höhere Kosten verursache, so das Fazit des Staatssekretärs für Verkehr.

"Die Ortsumgehung Königshofens ist nach wie vor sowohl im geltenden Bedarfsplan als auch im aktuellen Entwurf des BVWP beibehalten", bestätigte Barthle im Gespräch mit den FN. Eine Aufnahme des vorgesehenen Vorhabens in Königshofen zum einen im BVWP-Entwurf sowie zum zweiten unter Berücksichtigung als vordringlicher Bedarf, sei insbesondere vor dem Hintergrund möglich geworden, weil für die Jahre 2014 bis 2018 aufgrund einer Konsolidierung des Bundeshaushalts 40 Prozent Mehrausgaben für Verkehrs-Infrastrukturprojekte eingeplant werden konnten.

Zwar sei mit einem Beschluss des BVWP erst in näherer Zeit zu rechnen, gleichwohl lasse sich bereits jetzt sicher sagen, dass die Ortsumgehung von Königshofen als Projekt des vordringlichen Bedarfs darin Bestand haben werde. Jetzt sei vor allem das Land Baden-Württemberg am Zug, in weitere Vorleistung zu gehen sowie erforderliche Planungsschritte vorzubereiten und durchzuführen.

"Ich bin Staatssekretär Barthle sehr dankbar dafür, dass er sich vor Ort ein Bild der aktuellen Situation und der Planungen für eine Umgehungsstraße sowie deren Trassenverlauf macht", hob sein Parlamentskollege Gerig bei dem Treffen in Königshofen hervor. Zudem betonte er, dass sämtliche Bundestagsabgeordneten aus der Region dieses sehr wichtige Verkehrsprojekt, für das derzeit rund 35 Millionen Euro veranschlagt seien, übereinstimmend befürworteten und unterstützten.

Ganz ähnlich wie Barthle äußerte sich Reinhart speziell auch über das weitere Verfahren, bei dem jetzt ebenso das Land gefordert sei, damit eine möglichst baldige Realisierung des Projekts erfolgen könne. Zugleich bedauerte er jedoch, dass nicht die gesamte B 290 zwischen Distelhausen und Bad Mergentheim im vordringlichen Bedarf des BVWP enthalten sei.

"Vollkommen richtig"

"Der Gemeinderat steht nach eingehenden Diskussionen über auch andere mögliche Lösungen inzwischen geschlossen hinter dieser Variante", unterstrich Maertens. "Ich halte daher die Entscheidung des Bundesverkehrsministeriums für vollkommen richtig." Im weiteren Verlauf des Nachmittags stand ein Besuchs- und Besichtigungstermin des Staatssekretärs in Hardheim hinsichtlich einer dortigen, ebenfalls geplanten Ortsumgehungsstraße auf dem Programm.

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