Deubach. Die Belebung der Freundschaft zwischen dem Lauda-Königshofener Stadtteil Deubach und der gleichnamigen Ortschaft in der bayerisch-schwäbischen Stadt Ichenhausen (Landkreis Günzburg) wurde bei einem zweitägigen Besuch einer rund 35-köpfigen Delegation aus dem hiesigen im dortigen Deubach weiter gefestigt.
Vor 17 Jahren initiiert
Die Freundschaft zwischen den knapp 185 Kilometer entfernten Ortschaften wurde vor rund 17 Jahren seitens des dortigen Krieger- und Soldatenvereins initiiert.
Im Mai 2006 reiste eine große Abordnung zu einem Fahnenweihfest in das bayrisch-schwäbische Deubach. Seither wurde die Freundschaft bei einem Gegenbesuch ein Jahr später im Main-Tauber-Kreis sowie bei weiteren Treffen in einem der beiden Deubachs weiter vertieft – zum Beispiel Ende Mai 2016 zur Feier des zehnten Geburtstages. Darüber hinaus ergaben sich auch etliche private Kontakte, Freundschaften und Besuche.
Ein zentraler Höhepunkt war die Hochzeit im Mai 2012 von Stefanie Dörr aus dem Taubertäler Deubach und Leonhard Sailer aus dem Ichenhausener Stadtteil, bei der jeweils Gästegruppen sowohl beim Polterabend als auch bei der kirchlichen Trauung und anschließenden Hochzeitsfeier zu Besuch waren. Das bislang letzte Treffen erfolgte vor Corona im August 2019 bei der Visite einer vielköpfigen Delegation aus der schwäbischen Ortschaft anlässlich der Wiedereinweihung des Deubacher Schützenhauses.
Die jetzige Reise nach Schwaben fand unter der Regie des Schützenvereins und der Freiwilligen Feuerwehr Deubach statt. Maßgeblich federführende Organisatoren waren die beiden neuen Vorsitzenden David Nickel und Johannes Dörr (Schützenverein) sowie der Kommandant der Deubacher Feuerwehr, Tobias Spinner, in Kooperation mit dortigen Akteuren, darunter dem stellvertretenden Kommandanten Leonhard Sailer.
Spannendes Programm
Nach der Anreise startete das Programm am Samstagvormittag mit der Besichtigung eines Milch- und Fleckviehbetriebs in einem weiteren schwäbischen Deubach (Gemeinde Gessertshausen/Landkreis Augsburg).
Nach einer Besichtigung der Fuggerstadt Augsburg stand ein Gottesdienst in der katholischen Pfarrkirche St. Martin im Ichenhausener Deubach an. Musikalisch und gesanglich gestaltet wurde die Messe von Regina Schurk (Sopran) sowie von Anne Spinner (Orgel, Alt) aus dem tauberfränkischen Deubach.
Am weiteren Abend stand ein von den örtlichen Vereinen organisiertes öffentliches Dorffest ebenfalls unter dem Zeichen der Ortsfreundschaft. Als Gastgeschenk und Erinnerung an deren Ursprünge überreichte Ortsvorsteher Peter Renner an Hubert Schuler, dritter Bürgermeister der Stadt Ichenhausen, einen Bildband mit Fotos von dem Erstbesuch 2006.
Am Vormittag des nächsten Tages wurde eine Führung durch Günzburg angeboten. Nach einem Mittagessen in Deubach auf dem Dorffest bestand die Gelegenheit zur Teilnahme an Ortsbesichtigungen.
Stationen waren unter anderem der Pfarrgarten mit einem Ende Mai 2016 gepflanzten „Baum der Freundschaft“, die Schießbahn des Schützenvereins, das Feuerwehr-Gerätehaus inklusive eines neuen Löschfahrzeugs (MLF) sowie ein regional bedeutsamer Landtechnikbetrieb und dessen Neubaustelle.
Lokalpolitisch aktuelle und brisante Themen waren die geplante Ostumfahrung verschiedener Ortschaften der B 16 zwischen Ichenhausens und dem Anschluss an die A8 sowie eine Planungsvariante der ICE-Neubaustrecke Ulm-Augsburg-München. Die Trassenverläufe beider Projekte würden gegebenenfalls die Deubacher durchqueren, wogegen es seitens der Bürgerschaft massive Einwände und Proteste gebe.
Präsentkorb überreicht
Als weiteren Dank für die Gastfreundschaft überreichten Vorsitzender David Nickel und Stellvertreter Johannes Dörr stellvertretend für den SV Deubach und die Delegation einen Präsentkorb an das lokale Organisationsteam. Im Gegenzug erhielt der Vorstand des SV aus dem Taubertal eine Tafel zur Erinnerung an die Schießbahneinweihung im hiesigen Schützenhaus Mitte August 2019. Zudem übergab der lokale Zeichner, Maler und Illustrator Johann Spengler eine von ihm gefertigte Grafik mit der Ortsansicht inklusive der Kirche St. Martin an Ortsvorsteher Peter Renner.
Mit etwas Wehmut, zugleich mit Freude über die erneut aufblühenden Begegnungen, verabschiedeten sich die Bürger aus beiden Deubachs unter anderem mit dem Singen von Freundschaftsliedern voneinander, die von Johann Spengler am Akkordeon begleitet wurden.
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