Bundeswehr-Station Löffelstelzen-Oberbalbach - Festakt nach Modernisierung der Anlage

Neue Radartechnik feierlich eingeweiht

Von 
Peter D. Wagner
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Bei der Einweihung mit Segung: Oberbalbachs Ortsvorsteher Christian Strube (links), Zugführer Hauptmann Christian Heintz (Zweiter von links), Kommandeur Oberstleutnant Volker Engelmann (Vierter von links) sowie daneben Lauda-Königshofens Bürgermeisterstellvertreter Klaus Vierneisel und der Löffelstelzener Ortsvorsteher Egon Brand. Im Bild unten links: Die neue Antennen- und Sensorenanlage. Die Schutzkuppel, das sogenannte "Radom" (Bild unten rechts) befindet sich derzeit noch im Aufbau und soll Anfang September auf den Turm gehoben werden.

© Peter D. Wagner

Löffelstelzen/Oberbalbach. Die frisch modernisierte Radarstellung Löffelstelzen-Oberbalbach erstrahlt nach weitgehend erfolgter Modernisierung in neuem Glanz. 192 Tage nach Abschaltung und Stilllegung der alten, riesigen Radarschirmanlage, die nach geleisteten 42 Betriebsjahren ihren zuverlässigen Dienst beendet hatte, drehte sich bei einer Einweihungsfeier am Donnerstagvormittag erstmalig offiziell die neue Antennen- und Sensorenanlage.

Im Beisein zahlreicher Ehrengäste, darunter Oberstleutnant Volker Engelmann, Kommandeur des Einsatzführungsbereiches 1 in Meßstetten (Zollern-Alb-Kreis), dem der Radarstellungszug derzeit noch unterstellt ist, Klaus Vierneisel, Bürgermeisterstellvertreter der Stadt Lauda-Königshofen, den beiden Ortsvorstehern aus Oberbalbach und Löffelstelzen, Christian-Andreas Strube und Egon Brand, sowie dem ehemaligen Zugführer des Abgesetzten Technischen Zugs 134 und "Radaranlagen-Chef", Kurt Pastuschka, wurde die neue, technisch hochmoderne Anlage zudem von Militärpfarrer Artur Wagner vom katholischen Militärpfarramt Walldürn im Rahmen des Einweihungsfestaktes feierlich gesegnet.

Technischer Sprung nach vorn

"Mit der nun einsatzbereiten, modernen Anlage ist ein Meilenstein für eine neue Ära erreicht, mit der ein technischer Sprung nach vorne erfolgt", meinte erfreut Hauptmann Christian Heintz, amtierender Zugführer des Abgesetzten Technischen Zugs 134. Erfreulich sei auch, dass die bisherigen Arbeitsabläufe weitgehend reibungslos und zeitlich wie geplant durchgeführt werden konnten. Einzig zwei Personenunfälle, die jedoch beide letztlich glimpflich endeten, hätten Anlass zur Sorge gegeben.

In diesem Zusammenhang dankte Hauptmann Heintz den beteiligten Akteuren und Unternehmen für die sehr gute und reibungslose Zusammenarbeit. Zudem wies er darauf hin, dass die ehemalige Anlage mit sämtlichen Komponenten einschließlich Antenne und Schutzhülle unter großem Aufwand fachgerecht demontiert und recycelt worden sei.

Mit der Modernisierungsmaßnahme trage man Forderungen nach einem modularen und servicefreundlichen Aufbau unter Verwendung handelsüblicher Hardware mit erhöhter Wirtschaftlichkeit Rechnungen, erklärte der Zugführer. Zudem werde damit auch eine neue Ära im Einsatzführungsbereich 1 auf dem Weg zur bevorstehenden Auflösung und Neuausrichtung der vorgesetzten Dienststelle sowie der zukünftigen Fusionierung mit dem Einsatzführungsbereich 2 in Erndtebrück beschritten, erklärte Heintz zu anstehenden Veränderungs- und Umstrukturierungsprozessen bei den Einsatzführungsbereichen der Luftwaffe.

Signal für den Standort

"Eine Einrichtung, die dem Schutz und der Sicherheit der Menschen dient", nannte Pfarrer Artur Wagner die Radaranlage in seinen Worten, bevor er sie feierlich segnete. "Ich wünsche Ihnen, dass es gelingt, die Anlage reibungslos in Funktion zu halten, um für uns in die Ferne zu sehen", meinte der Militärpfarrer. "Ein interessanter und wichtiger Tag" bezeichnete Klaus Vierneisel die offizielle Einweihung der neuen Radaranlage. Mit ihrer Investition zeige die Bundeswehr ein deutliches Signal, den Standort auch zukünftig erhalten zu wollen.

Noch befindet sich das neue sogenannte "Radom", so die Bezeichnung für die große kugelförmige Schutzkuppel, im Aufbau auf dem Boden neben dem Radaranlagengebäude. Der Radarantennenschirm ist derzeit von außen noch weithin frei sichtbar ist.

Den Planungen nach wird laut Heintz Anfang September das Radom mit einem Spezialkranwagen auf den Radarturm gehievt, der dann auch in seinem äußeren Erscheinungsbild komplett sein wird.

Komplett in Betrieb 2014

Derzeit befinde sich die Anlage in Feinabstimmungen sowie in Vorbereitungen auf Flug- und Systemtests, bevor eine Einsatzprüfung nebst einer Abnahme durch Fachinspektoren der Luftwaffe erfolge. Als abschließende "Krönung" der Modernisierung werde im Dezember und im Januar 2014 eine technische Ausbildung des Personals für die neue Anlage durchgeführt. Anschließend könne das System komplett in Betrieb genommen werden.

Nach dem Festakt konnten die Gäste die Radarantennenanlage bei einer Führung ausführlicher besichtigen

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