Odenwald-Tauber/Lauda. Für Stefan Schulz beginnt am 11.11. eine stressige, aber auch sehr schöne Zeit: Die närrische Kampagne steht an. Der Präsident des Narrenrings Main-Neckar und der Narrengesellschaft „Strumpfkapp Ahoi“ aus Lauda blickt mit große Erwartungen auf die Session, wie er im Interview mit den Fränkischen Nachrichten verraten hat. Und er hofft, dass keine neuerliche Pandemiewelle den Fastnachtern bis zum Aschermittwoch am 22. Februar 2023 einen Strich durch die Rechnung macht.
Herr Schulz, die Vereine haben stark unter Corona gelitten. Wie groß ist die Vorfreude auf die neue Fastnachtskampagne?
Stefan Schulz: Ich glaube, die Freude ist allgemein gar nicht in Worte zu fassen, die Durststrecke ist nun doch überraschend lang gewesen. Wir hatten letztes Jahr ein paar Außenveranstaltungen im Narrenring. Auch hier hat man gemerkt, wie die Narren ihr Publikum, aber auch das Publikum seine Narren braucht.
Wie laufen die Planungen bei den Vereinen?
Schulz: Die Planungen laufen – wie schon die letzten zwei Jahre – ganz normal durch, mit einem Unterschied, dass die Hoffnung auf eine Durchführung deutlich höher ist, als in den beiden Jahren zuvor. Die Planungen sind aber auch schwieriger geworden, denn man muss nämlich auch dabei die enorm gestiegen Kosten im Umfeld einberechnen.
Können sich Narren und Publikum wieder auf eine „normale“ Session mit Prunksitzungen und Umzügen freuen?
Schulz: Ich hoffe es. Wobei wir von „normal“ im Moment ein Stückweit weg sind. Betrachtet man sein Umfeld, dürfte jeder schon festgestellt haben, dass es viele Personen als äußert gemütlich auf der heimischen Couch empfinden. Dies wird man merken an geringerem Interesse der Zuschauer als auch bei den Akteuren. Dies ist aber kein Phänomen der Fastnacht, zieht es sich doch durch die ganze Vereinswelt hindurch. Mit der Wiederkehr dieser Veranstaltungen wird es aber auch wieder anders werden.
Wann und wo wird der nächste große Narrenringumzug stattfinden? Wird die Veranstaltung in Oberlauda, die wegen Corona ausfallen musste, nachgeholt?
Schulz: Dies im Moment noch offen. Wichtig ist, dass wir nun erstmal wieder loslaufen und in den normalen Betrieb kommen. Ich möchte im Moment keinem Verein ein solches Event, dass gut und gerne zwei Jahre Vorlauf benötigt, aufs Auge drücken. Aber der nächste große Narrenringumzug kommt bestimmt.
Die Narren haben sich in den Corona-Jahren den Spaß nicht verderben lassen und mit kreativen Ideen und Online-Sitzungen gepunktet. Werden solche Formate beibehalten?
Schulz: Es gab hier wirklich viele tolle Projekte, ich durfte ja auch bei einigen mitwirken. Aber eines ist klar: Mit Publikum ist es einfach am schönsten! Es wird vielleicht mehr Mitschnitte oder vielleicht Teaser geben, aber dass dieses Format erhalten bleibt, denke und hoffe ich nicht.
Gibt es Vereine, die noch etwas zurückhaltend sind?
Schulz: Zurückhaltung kommt ja von zurück, und da die Vereine alle die Haltung haben, „in die Zeit der letzten beiden Jahre wollen wir nicht zurück“, kann ich keine Zurückhaltung feststellen.
Wenn die Kampagne wieder anläuft, bedeutet das auch für Sie wieder viele Termine in kurzer Zeit. Freuen Sie sich darauf?
Schulz: Die Kampagne ging mit dem Ende der Sommerferien los. Gefühlt hatte ich die letzten Wochen schon mehr Termine als die letzten zwölf Monate – und es geht jetzt Schlag auf Schlag weiter. Die Freude ist natürlich da, natürlich noch viel mehr, wenn am Freitag um 11.11 Uhr endlich eröffnet ist.
Was haben Sie besonders vermisst? Gibt es ein Highlight, das für den Narrenring-Präsidenten hervorsticht?
Schulz: Ich freue mich vor allem auf die vielen bekannten Gesichter aus der großen Fastnachtsfamilie, aber auch auf die vielen Menschen, die die Veranstaltungen besuchen, und das Feedback, das man dann zurückbekommt. Unser Anspruch ist es nach wie vor, Freude und Lachen in das Leben der Menschen zu bringen. Was gibt es Schöneres?
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