Main-Tauber-Kreis. „Meine Stadt, mein Leben, meine Zukunft – wie stellen sich junge Menschen ihre Zukunft in der Region vor“? Mit dieser Fragestellung beschäftigte sich der von Präsidentin Kirsten Hirschmann ins Leben gerufene IHK-Wettbewerb „Jugend macht Zukunft“. Über 30 Bewerbungen waren eingegangen. Die Vertreter der zehn besten Projekte, die es in die Endrunde geschafft hatten, trafen sich nun zum Finale in der „Tüftlerstätte“ des Freizeitparks Tripsdrill. In einem Pitch von jeweils fünf Minuten galt es für die Finalisten, eine Jury unter Vorsitz der IHK-Präsidentin von ihren Ideen zu überzeugen. Der Wettbewerb war mit einem Preisgeld von 30 000 Euro ausgelobt.
Die Idee der „Arbeitskräfte im Straßenbau“, überzeugend präsentiert von den beiden Auszubildenden der Firma Konrad Bau in Gerlachsheim, Marvin Klee und Thomas Wöppel, hinterließ bei der Jury den größten Eindruck und wurde mit 6 000 Euro ausgezeichnet. Die beiden Lehrlinge, die schon eine Berufsausbildung abgeschlossen hatten, stellten sich als „Straßenbauer aus Leidenschaft“ vor. In ihrer überbetrieblichen Ausbildung im Straßenbau stellen sie aufwendige Werkstücke wie Pflasterflächen und Bordrinnen her, die nach der Bewertung wieder abgebaut werden. „Schade um das Material und die geleistete Arbeitszeit“, bedauern sie, „das muss nicht sein“. Deshalb haben sie überlegt und schlagen vor, die Übungsarbeiten im öffentlichen Raum dauerhaft umzusetzen und damit einen Beitrag zur Sanierung von öffentlichen Plätzen und Wegen zu leisten. Die Jury honorierte die Idee mit 6000 Euro.
Paula Faulhaber und Valentin Gehrig aus Gissigheim stellten das Projekt „Räumle Gissigheim – Treffpunkt mit Zukunft“ vor. Die angehende Grundschullehrerin und der Student engagieren sich seit Jahren im Jugendausschuss ihres Heimatortes für das „Gissigheimer Räumle“, einem Treffpunkt für Kinder und Jugendliche und einem Ort, an dem Freundschaften entstehen und die Dorfgemeinschaft gepflegt wird. Mit weiteren 50 bis 60 Jugendlichen haben sie bereits einen Pavillon gebaut und den Hof gepflastert. Jetzt sollen noch die Fenster isoliert, ein neuer Kühlschrank und eine Musikanlage angeschafft werden. Mit ihren Bemühungen wollen die beiden auch das Interesse am Vereinsleben wecken und eine lebendige Dorfgemeinschaft erhalten. Anerkennung: 4 000 Euro.
Das KICKS-Team um Ellen Boccagno, Rosalie Kircher und Bernd Kriegisch vom FC Grünsfeld erhielt ebenfalls 4000 Euro. Mit ihrem Projekt wollen sie Kinder und Jugendliche, unabhängig von Ethnie, Geschlecht, Religion, finanzieller Ausstattung und körperlichen Voraussetzungen, fit machen fürs Leben mit einer Kombination aus Fußballtraining und Präventionsmaßnahmen. „Es geht um respektvollen, fairen, hilfsbereiten und dankbaren Umgang gegenüber Teamkameraden, Coaches, Eltern, Gegnern, Schiedsrichtern und Zuschauern“, wie die Initiatoren vor der Jury zum Ausdruck brachten.
„Die Palette der vorgestellten Ideen war groß und die Entscheidung für die Jurymitglieder nicht einfach. Aber es gab am Ende keine Verlierer“, wie die IHK-Präsidentin bei der Überreichung der Geldpreise und Urkunden betonte. Kirsten Hirschmann zeigte sich auch beeindruckt vom Engagement der Kinder und Jugendlichen und sah das Preisgeld als „gute Investition in die Zukunft. Ich wünsche mir aber vor allem, dass diese Beispiele toller Zukunftsprojekte Nachahmer finden und viele Jugendliche motivieren, sich ebenfalls für ihre Stadt, ihren Verein, ihre Schule oder ihr Unternehmen zu engagieren“.
Der Jury des IHK-Preises „Jugend macht Zukunft“ gehörten folgende Personen an: IHK-Präsidentin Kirsten Hirschmann, IHK-Vizepräsidentin Antonia Hagen-Kettemann, Professorin Dr. Sabine Walper (Deutsches Jugendinstitut München), Elif Aysu Karayagiz (Vorsitzende Dachverband der Jugendgemeinderäte Baden-Württemberg), Samuel Ruben Keitel (Vorsitzender MS Summit), Klaus Holaschke (Vizepräsident Gemeindetag Baden-Württemberg und OB von Eppingen) und Volker Schebesta (Staatssekretär im Ministerium für Kultus-, Jugend und Sport.
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