Main-Tauber-Kreis. Seit Beginn des Schuljahres 2020/21 bieten drei Berufliche Schulen in der Trägerschaft des Main-Tauber-Kreises den Bildungsgang Ausbildungsvorbereitung dual (AVdual) an: das Berufliche Schulzentrum Wertheim, die Gewerbliche Schule Tauberbischofsheim und die Berufliche Schule für Ernährung, Pflege, Erziehung Bad Mergentheim. Für den Erfolg des Verlaufs von AVdual ist es wichtig, dass alle am Übergang Schule – Beruf beteiligten Stellen eng zusammenarbeiten. So wurde vereinbart, die Zusammenarbeit der Schulen mit der Berufs- und Rehaberatung der Agentur für Arbeit Schwäbisch-Hall – Tauberbischofsheim auszubauen, stärker zu strukturieren und für alle Seiten verbindlicher, transparenter und planbarer zu gestalten.
Immer informiert sein
„Je besser die jungen Menschen beruflich orientiert sind und wissen, wohin ihre Reise übers Praktikum gehen soll, desto eher gelingt der Übergang in Ausbildung“, sagte Sitzungsleiterin Ursula Mühleck, für die Beruflichen Schulen zuständige Dezernentin beim Landratsamt Main-Tauber.
Zusammenarbeit intensivieren
Auch die Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer Heilbronn-Franken und der Industrie- und Handelskammer Heilbronn-Franken soll intensiviert werden. So wurde unter anderem seitens der Handwerkskammer zugesagt, dass die Mitarbeiter der Ausbildungsberatung und Ausbildungsplatzvermittlung künftig bei der Vermittlung und der „passgenauen Besetzung“ der jungen Menschen unterstützen. Zudem ist geplant, dass künftig Ausbildungsbotschafter über den Firmenausbildungsverbund Main-Tauber (Fabi) die AVdual-Klassen bereichern und Einblicke in ihren Berufsalltag geben.
Ein weiterer Fokus der Mitglieder in der Arbeitssitzung lag auch auf der Zeit nach AVdual. So wird das Pilotprojekt „Ausbildungsverlauf nach AVdual“ weiter vorangetrieben. Bei einem Ausbildungsabbruch sollen die Gründe für den Abbruch ermittelt und ausgewertet werden. Die Abbrecher sollen über ein „Notfallsystem“ Unterstützungsangebote erhalten.
Damit es erst gar nicht zu einem Ausbildungsabbruch kommt, fördert das Ministerium Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg das Projekt „Erfolgreich ausgebildet“. Gunther Ehrhardt, Geschäftsführer von fFbi, stellte den Anwesenden das Projekt vor. Ziel ist es, Ausbildungsabbrüche zu vermeiden, neue Perspektiven für die Berufsausbildung zu entwickeln und umzusetzen sowie die Ausbildungsqualität zu verbessern. Um diese Ziele zu erreichen, stehen Ausbildungsbegleiter sowohl den Auszubildenden und deren Eltern als auch den Betrieben und Lehrkräften zur Seite.
Einsatz gewürdigt
Zum Abschluss der Sitzung dankte Sitzungsleiterin Mühleck nochmals allen Akteuren für die Zusammenarbeit und für ihren Einsatz. „Die Zeit in AVdual ist knapp. Nur gemeinsam können wir unser Ziel ‚Kein junger Mensch darf verloren gehen’ erreichen“, betonte Mühleck.
AVdual ist ein neuer Bildungsgang an Beruflichen Schulen für Schüler mit oder ohne Schulabschluss im Anschluss an den Besuch einer allgemeinbildenden Schule. Der Fokus dieser Ganztagesschulform liegt auf der beruflichen Bildung und Ausbildungsvorbereitung. Durch den hohen Praxisbezug sollen die Jugendlichen am Ende des Schuljahres direkt in eine Berufsausbildung kommen. Unterstützt werden die Jugendlichen auf ihrem Weg von AVdual-Begleitern. Diese fungieren auch als feste Ansprechpartner für die Praktikumsbetriebe.
Betriebe, die Praktikumsplätze für AVdual zur Verfügung zu möchten, können sich in die Datenbank für Praktikumsstellen im Kreis aufnehmen lassen. Dies ist über ein Kontaktformular unter www.main-tauber-kreis.de/avdual sowie per Telefon oder E-Mail möglich.
Der Main-Tauber-Kreis ist seit September 2020 Modellregion für die Neugestaltung des Übergangs von der Schule in den Beruf in Baden-Württemberg. Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg fördert das Programm.
Die Mitglieder der Regionalen Steuerungsgruppe sind Regierungspräsidium Stuttgart, Staatliches Schulamt Künzelsau, Geschäftsführende Schulleiter der Beruflichen Schulen und Sprecher der geschäftsführenden Schulleitungen der allgemein bildenden Schulen, die beteiligten beruflichen Schulen, Vorsitzender der Bürgermeistervereinigung im Main-Tauber-Kreis, Agentur für Arbeit, Jobcenter Main-Tauber, Industrie- und Handelskammer Heilbronn-Franken, Handwerkskammer Heilbronn-Franken, Kreishandwerkerschaft, DGB-Kreisverband und Südwestmetall Bezirksgruppe. lra
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