Ausstellung

Kraftvolle Farben für Afrika

Die Künstlerin Christel Krüger zeigt Bilder und Skulpturen in der Galerie „das auge“

Von 
Peter D. Wagner
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Die Künstlerin Christel Krüger mit (von links) Anatolij Schelhorn (Vorsitzender des Kunstkreises Lauda-Königshofen) sowie Herbert Walterspacher, Günter Deppisch und Ralph Walterspacher (Stiftung „Pro Fratre et Amico“). © Peter D. Wagner

Lauda-Königshofen. „Kraftvolle Farben für Afrika“ sind Thema und Inhalt einer außergewöhnlichen Werkschau mit Bildern und Skulpturen von Christel Krüger, die derzeit in der Galerie „das auge“ des Kunstkreises Lauda-Königshofen (KKLK) präsentiert werden.

Christel Krüger ist seit Jahrzehnten im KKLK aktiv und weit darüber hinaus in der ganzen Region bekannt. Ob mit Bildern oder Figuren überrascht und erfreut die Künstlerin aus Königshofen ihr Publikum seither immer wieder mit neuen Kreationen. „Gerade in der etwas dunklen und tristen Jahreszeit bringen ihre Arbeiten bei der Ausstellung in unserer Galerie zumeist Licht und Farbe sowie damit Freude ins Leben“, attestierte der KKLK-Vorsitzende Anatolij Schelhorn. Bei der Vernissage charakterisierte er in seiner Begrüßung die Farben „Schwarz, Weiß, Gold“–- so der offizielle Haupttitel der Ausstellung – als Symbol für die drei Zeitformen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Stärker durch die Vergangenheit

„Es gibt keine Menschen, die dunkle Zeiten nicht erlebt und überlebt haben. Unsere Vergangenheit hat uns stärker gemacht, das Schwarz hat uns abgehärtet – dafür sind wir dankbar“, meinte der Laudator. Weiß assoziiere er gerne mit unserer Gegenwart.

„Bist du verrückt? Schaue dich um, das Leben ist doch kein Märchen“, würden Pessimisten möglicherweise entgegenhalten. „Wir sind da, wir können selbstständig essen, wir können selbstständig atmen, wir sind heute aufgewacht. Alles andere, was uns heute stärker macht, bleibt in der Vergangenheit“, gab Schelhorn als Contra zu bedenken.

Seine Lieblingsfarbe Gold interpretierte er als „goldene Zukunft“. „Wir wissen zwar nicht, was morgen kommt, hoffen aber, dass alles wieder gut wird. Und die Hoffnung ist das Wichtigste in unserem Leben, denn sie lässt unserer Fantasie freien Lauf, definiert unsere Ziele und lässt uns morgens aus dem Bett rauskommen“, erklärte der KKLK-Vorsitzende. Resümierend dankte er Christa Krüger für ihre Ausstellung, „die uns von einer goldenen Zukunft träumen lässt“. Zudem gebe sie mit ihrer Kunstausstellung nicht nur den Besuchern, sondern auch bedürftigen Kindern in Äthiopien Hoffnung, denn der gesamte Erlös aus dem Verkauf der ausgestellten Bilder und Figuren oder aus freiwilligen Spenden wird der Stiftung „Pro Fratre et Amico“ zur Verfügung gestellt. Das Zitat „pro fratre et amico“ stammt aus dem 29. Kapitel des Buches Jesus Sirach im Alten Testament. „Setz dein Geld ein für den Bruder und Freund, lass es nicht rosten unter dem Stein, bis es verdirbt“ heißt es dort in Vers 10. „Dieses Motto inspirierte uns im Jahr 2006 zur Gründung unserer gleichnamigen Familienstiftung“, teilte der Stiftungsvorsitzende Herbert Walterspacher aus Gaggenau mit, der gemeinsam mit Sohn und Mitvorstand Ralph Walterspacher, Pfarrer der katholischen Seelsorgeeinheit Lauda-Königshofen, die Initiative „Pro Fratre et Amico“ bei der Ausstellungsvernissage vorstellte.

Seit 2008 arbeite die Stiftung in Kooperation mit den Steyler Missionsschwestern in Äthiopien, dem Südsudan und in Norduganda. „Seitdem besuchen wir jährlich die Menschen und Projekte vor Ort“, berichteten beide stellvertretend für Mitvorstand und Ralph Walterspachers Bruder, der Arzt Stefan Walterspacher, sowie für Günter Deppisch aus Beckstein, der als aktives Stiftungsmitglied ebenfalls an der Ausstellungseröffnung teilnahm und regelmäßig bei den Besuchen in Afrika dabei ist.

Hilfsprojekte sind unter anderem in Äthiopien ein Kindergarten mit 300 Jungen und Mädchen sowie eine Schule mit 700 Kindern, zudem ein Internat in Norduganda mit 30 Flüchtlingsmädchen („Tropfen auf den heißen Stein“) aus dem Südsudan. „Viele der Eltern können weder schreiben noch lesen, insofern sind die meisten der Kinder schon im jungen Alter ihnen vom Bildungsgrad her weit im Vorteil“, erläuterte Ralph Walterspacher exemplarisch. „Die eigentliche Arbeit leisten jedoch nicht wir, sondern als Kooperationspartner die Steyler Missionsschwestern und weitere unterstützende Menschen vor Ort“, unterstrichen Herbert und Ralph Walterspacher sowie Günter Deppisch.

Stimmungsvoll umrahmt wurde die Vernissage von einem Saxophonduo der Schule für Musik und Tanz im Mittleren Taubertal.

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