Wirtschaft

Königshofen: Busunternehmen Nitschke bleibt weiter am Markt

Das Gerücht, dass die Firma Nitschke aufhört, macht die Runde. Doch da ist nichts dran, wie die Geschäftsführer Ute Nitschke-Markquart und Thomas Nitschke erklären. Lediglich zwei firmeneigene Reisebusse werden veräußert.

Von 
Diana Seufert
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Das Busunternehmen Nitschke in Königshofen hat weiterhin Bestand, dementieren die beiden Geschäftsführer Thomas Nitschke und Ute Nitschke-Markquart kursierende Schließungsgerüchte. Verkauft werden allerdings die beiden Reisebusse. © Diana Seufert

Königshofen. Thomas Nitschke ist ziemlich resolut, wenn es um das Busunternehmen der Familie geht: „Nein, wir schließen nicht.“ Das Gerücht hat er allerdings auch schon gehört. „Aber da ist nichts dran.“ Zusammen mit Ute Nitschke-Markquart leitet er als Geschäftsführer und Gesellschafter das Busunternehmen Nitschke.

Linienbusverkehr bleibt

Der Linienbusverkehr laufe ganz normal weiter. Dafür habe man auch noch bis Ende 2027 eine Konzession und den Vertrag werde man erfüllen. Sechs Busse stehen dazu zur Verfügung, macht Thomas Nitschke deutlich. Und die bleiben auch in der Halle im Königshöfer Gewerbegebiet „Breitenstein“, wo das Unternehmen seit dem 1990er Jahren seinen Sitz hat.

Was man allerdings einschränkt, ist das Reisegeschäft, bedauert der Geschäftsführer. Die beiden firmeneigenen Reisebusse werden veräußert. Ein Fahrzeug sei schon verkauft, das zweite werde in Kürze folgen. Nitschke begründet den Schritt mit der aktuell guten Lage auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Die beiden Busse seien über zehn Jahre alt und damit anfällig für Reparaturen.

Keine Änderung für die Kunden

Laut Nitschke gibt es für die Kunden keine Veränderungen. „Wir sind auch weiterhin im Reisegeschäft gerne für alle da.“ Allerdings dann nicht mehr mit eigenen Fahrzeugen, sondern mit einem Bus, den man sich miete. Man arbeite sehr gut mit einem Unternehmen zusammen, von dem man die Fahrzeuge dann für die entsprechenden Reisen ausleiht. Auch der neunsitzige Kleinbus stehe weiterhin für Interessenten gegen eine Leihgebühr zur Verfügung.

Schwierige Personallage

Die Branche hat es derzeit nicht leicht. Verschärft wird die Situation auch aus personeller Sicht. Ein langjähriger Mitarbeiter geht in Rente, den das Unternehmen nicht durch eine jüngere Kraft ersetzen kann.

Die Lage auf dem Arbeitsmarkt sei angespannt, so Nitschke. Man finde kaum noch Fahrer – auch nicht als Aushilfe. „Das ist auch mit ein Grund, wieso wir diesen Schritt jetzt gehen und die Busse verkaufen.“ Und das spüre man auch bei Anfragen, etwa wenn es um den Schienenersatzverkehr gehe. Die Mitarbeitenden könnten nicht in der Nacht fahren und dann am Morgen wieder den Linienverkehr übernehmen.

Aus Nitschkes Sicht ist die Branche überaltert und brauche dringend Nachwuchs. Doch der ist auch im Beförderungsgewerbe nicht so einfach zu bekommen.

Seit 55 Jahren am Markt

Seit 55 Jahren ist das Busunternehmen am Markt. Am 1. Oktober 1969 hatte Werner Nitschke die Firma gegründet und zusammen mit seiner Frau Lore aufgebaut. Zahlreiche Fahrten im Linienverkehr, aber auch bei Reisen wurden mit den betriebseigenen Bussen übernommen.

Anfang der 1980er Jahre stieg Tochter Ute Nitschke-Markquart ins Unternehmen ein, dem seit 1985 auch Neffe Thomas Nitschke angehört.

Die beiden stehen gemeinsam als Geschäftsführer und Gesellschafter an der Firmenspitze.

Redaktion Hauptsächlich für die Lokalausgabe Tauberbischofsheim im Einsatz

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