Engagement - Heimat- und Kulturverein Gerlachsheim erhält 1000 Euro für die rund 210 000 Euro teure Sanierung

Bürgerstiftung unterstützt die Dorfmühle

Von 
Peter D. Wagner
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HKV-Vorsitzender Harald Hammer mit Dr. Gerhard Wobser, Vorsitzender der Bürgerstiftung Lauda-Königshofen, sowie den Mitvorständen Volker Bohlender und Sabine Baumeister bei einer Besichtigung der ehemaligen Dorfmühle in Gerlachsheim, die der dortige Heimat- und Kulturverein vor rund drei Jahren erworben hat.

© Peter D. Wagner

Die Bürgerstiftung Lauda-Königshofen hat nun das Projekt Dorfmühle in Gerlachsheim finanziell unterstützt.

Gerlachsheim. Nachdem die 2013 gegründete Bürgerstiftung Lauda-Königshofen bereits zahlreiche Projekte in verschiedenen Stadtteilen unterstützen konnte, ist die ehemalige Dorfmühle in Gerlachsheim ein weiteres Beispiel für eine Projektförderung durch die Initiative.

In diesem Kontext erhielt der Heimat- und Kulturverein (HKV) Gerlachsheim von der Bürgerstiftung Lauda-Königshofen aus generierten Spenden 1000 Euro als Zuwendung für die Sanierung der alten Mühle. Bei einer Besichtigung ließen sich der Stiftungs-Vorsitzende Dr. Gerhard Wobser sowie die beiden Mitvorstände Sabine Baumeister und Volker Bohlender von dem HKV-Vorsitzenden Harald Hammer unter anderem über den aktuellen Stand der Sanierungsarbeiten informieren.

Die Dorfmühle mit vier Mahlgängen wurde 1420 erbaut sowie 1821 umgebaut und war bis 1960 in Betrieb. Früher war sie neben der Kloster- und der Gipsmühle eine von drei Gerlachsheimer Mühlen am Grünbach und diente vorwiegend dazu, Dinkel von seinem Spelz zu trennen. 2014 wurde das Anwesen in der Gerlachsheimer Mühlgasse, das sich bis dahin in Privatbesitz befand, vom HKV mittels Spenden, Privatdarlehen und Vereinsvermögen erworben. Ziel des Vereins war und ist es, die alte Getreidemühle im Originalzustand zu erhalten, wieder zu "neuem Leben" zu erwecken sowie Zug um Zug in ein Museum umzuwandeln.

"Unsere Mühle war viele Jahrzehnte und Jahrhunderte ein wesentlicher Bestandteil unseres Ortes, und so soll es auch wieder sein", lautet ein wesentliches Credo des 1995 gegründeten und aktuell 172 Mitglieder zählenden HKV Gerlachsheim sowie dessen Vorsitzenden Hammer. Hierzu ist insgesamt eine Investitionssumme von 210 000 Euro geplant, davon 30 Prozent aus Fördergeldern des Entwicklungsprogramms Ländlicher Raum (ELR).

Im ersten Jahr nach dem Kauf sei laut Hammer im Wesentlichen die Mühle in ihrem Inneren saubergemacht und aufgeräumt worden. Nachdem das Gebäudeinnere begehbar gemacht wurde, richtete der Gerlachsheimer HukV unter anderem ab Dezember 2015 ein Museum und eine Fotoausstellung sowie in der oberen Etage eine Vereins- und Veranstaltungsstube ein.

In ähnlicher Weise wolle man das Projekt in den kommenden Jahren Schritt für Schritt weiter voranbringen. Ein spezielles Vorhaben sei es zum Beispiel, das ehemalige Mahlwerk wieder in Funktion zu setzen, wofür bisher insgesamt rund 30 000 Euro investiert worden seien, davon etwa die Hälfte für die Wiederherstellung des Wasserlaufs. Zudem seien nach Angaben des HukV-Vorsitzenden rund 60 000 Euro für eine Turbine zur Stromerzeugung veranschlagt.

Derzeit rechne man damit, dass die Turbine bis Ende dieses Jahres zum Laufen komme. "Durch die mittels Wasserkraft erfolgte Produktion von Strom soll sich die Mühle selber tragen", hofft Hammer. Als weiteres Nahziel nennt er, dass man die Mühle am Laufen besichtigen könne.

Mit der finanziellen Zuwendung der Bürgerstiftung Lauda-Königshofen sei im Konkreten die Erneuerung eines internen Brückenstegs gefördert worden, erläuterte Hammer. Der Steg führt über den Grünbach von dem Gebäudekomplex in das auf der anderen Seite des Flusses gelegene Freiareal der Mühle. Vor Allem auch von dort könne man in dem Grünbach-Biotop unter anderem Eisvögel, Bisamratten und Biber entdecken und beobachten, berichtete der Vorsitzende.

"Ich bin beeindruckt, was sich hier verbirgt, das bislang relativ unbekannt ist", ließ Wobser gegen Ende der Besichtigung der alten Dorfmühle verlautbaren. Dazu zähle unter anderem auch der faszinierende Einblick in die Mühlentechnik. Ebenso beeindruckt zeigten sich der Bürgerstiftungs-Vorsitzende und die beiden Mitvorstände von dem, was bislang durch den HKV Gerlachsheim und ehrenamtlichen Helfern bei der Renovierung und Sanierung sowie Wiederherstellung des Anwesens und der Einrichtungen geleistet worden sei.

Neben der ehemaligen Dorfmühle ist das Gärtnerhaus neben dem Kloster ein weiteres wesentliches Projekt des HKV Gerlachsheim.

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