Main-Tauber-Kreis. In der Bundesliga der Baulandpreise hat der Spitzenreiter gewechselt: Mainz hat München den jahrelang gehaltenen Titel abgenommen: 2.526 Euro kostete dort der Quadratmeter Bauland im Schnitt, München lag bei 2.497 Euro, wenn alle von den Finanzämtern bis 31. Dezember 2023 erfassten Käufe und Verkäufe zugrundegelegt werden. Fürs gleiche Geld gäbe es im Main-Tauber-Kreis 20,8 Quadratmeter Bauland, wie die Regionaldatenbank Genesis als neuesten Wert ausweist. Denn hier zahlten Käuferinnen und Käufer nach ihren Meldungen ans Finanzamt rund 121 Euro pro Quadratmeter. Das ist Platz 198 in der bundesweiten Baulandpreis-Bundesliga, unter 396 ausgewerteten Stadtstaaten, Städten und Landkreisen (wobei gilt, je weiter hinten, desto niedriger der Quadratmeter-Preis). Allerdings gilt zu beachten: Wenn es baureifes Land war (bei dem der Bagger gleich rollen konnte), liegt der Schnitt in Mainz bei 2.792 Euro pro Quadratmeter und in München leicht höher bei 2.868 Euro. Am günstigsten kommen Bauherren derzeit im Kreis Spree-Neiße Land an Baugrund: Für elf Euro war dort der Quadratmeter im Schnitt zu haben, oder für rund 25 Euro, wenn schnell gebaut werden sollte. Der bundesweite Schnitt liegt bei 126 Euro (Vorjahr: 139 Euro). Da schlägt sich der bröckelnde Bauboom nieder. Aber nicht im Main-Tauber-Kreis. Hier stieg der durchschnittliche Baulandpreis zuletzt noch um 56 Euro. Euro.
Um Bauland auszuweisen, braucht es Fläche, Äcker und Wiesen klassischerweise. Schaut man die aktuellen Zahlen an, dann hat der Main-Tauber-Kreis eine Bodenfläche von 130.412 Hektar, die wie folgt genutzt wurde: 6.661 Hektar werden in der Flächennutzungsstatistik als Siedlungsfläche geführt. Weitere 7.877 Hektar fallen in die Rubrik ‚‘Verkehr‘‘. Und für alles, was ansonsten grün oder sonstwie bewachsen ist oder landwirtschaftlich genutzt wird, heißt der Ober-Begriff ‚‘Vegetation‘‘. Darunter fallen 114.804 Hektar oder 88,03 Prozent der Fläche des Main-Tauber-Kreis. So gesehen wäre also noch Fläche da.
Der durchschnittliche Quadratmeterpreis je nach Bauland-Untergruppe, der hier angegeben ist, errechnet sich dabei aus tatsächlichen Grundstücksgeschäften. Basis der hier genannten Durchschnittswerte sind die Daten, die zur Berechnung der Grunderwerbsteuer ans Finanzamt gemeldet werden. Vorausgesetzt, es wechselt kein Schwarzgeld zwischen den Beteiligten sind das also die gezahlten Baulandpreise in Euro und Cent, die in diese Kaufwerte-Statistik einfließen. Damit wissen wir, dass bis Jahreswechsel von 2023 nach 2024 in Baden-Württemberg exakt 1.819 baureife Grundstücke verkauft wurden. Dazu kamen 249 Verkaufsfälle mit Bauerwartungsland, macht zusammen 2.068 Käufe und Verkäufe. Wird nichts verkauft, gibt‘s dafür auch keine Zahlen. Aber weil die Kommunen Grundsteuer wollen, gibt es Menschen, die schätzen: Wer wissen will, was sein Grundstück im Prinzip wert ist, kann auf die Werte des örtlich zuständigen Gutachterausschusses zurückgreifen.
Im Main-Tauber-Kreis wurden folgende Käufe und Verkäufe gemeldet: Insgesamt 72 Baugrundstücke wurden hier verkauft, darunter 66 baureife Grundstücke. Bei Letzteren kostete der Quadratmeter auf Euro und Cent gerechnet im Schnitt 145,50 Euro. Das waren 62,73 Euro (oder 75,8 Prozent) mehr als im Jahr davor. Der Gesamtumsatz aller gemeldeten Baulandgeschäfte wurde auf 7,41 Millionen Euro beziffert (Vorjahr: 2,93 Millionen Euro).
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