Külsheim. Statt ihrem traditionellen Großen Markt feiern die Brunnenstädter in der nächsten Woche erstmals die Külsheimer Markttage (die FN berichteten ausführlich). Unter dem Motto „Wir trotzen den Umständen“ haben die Verantwortlichen für das Fest von Freitag, 9. September, bis Sonntag, 11. September, in Festzelt, Festhalle und im Vergnügungspark rund um das Schloss sowie in der Stadt folgendes Programm zusammengestellt, das sich sehen lassen kann.
Freitag, 9. September
Beim Kinder- und Familiennachmittag bei „Musik aus der Konserve“gelten von 14 bis 17 Uhr verbilligte Fahrpreise. Ab 20 Uhr gibt es im Festzelt Partyrock mit der Lehrerband „Page“.
Samstag, 10. September
Der Betrieb im Festzelt und auf dem Festplatz startet mit stimmungsvoller Musik aus der „Konserve“ um 11 Uhr. Im Zelt erfolgt um 17 Uhr die Ehrung der Schützen des „Großen-Markt-Schießens“. Für Unterhaltung mit den besten Rock- und Pop-Songs aus 1960er Jahren sorgt ab 20.30 Uhr die Band „PM 60“.
In der Stadt ist Marktbetrieb samt „Grüner Meile“, Flohmarkt, Weinbrunnen am Rathausbrunnen und Oldtimer-Schlepper-Ausstellung im Innenhof der Sparkasse sowie verkaufsoffener Geschäfte bis 18 Uhr. „Ingrids Puppenstube“ in der Hauptstraße ist ebenso zur Besichtigung geöffnet. Der Flohmarkt der Kinder hat im Kirchbergweg seinen Platz (keine Anmeldung nötig). Ab 14 Uhr sorgt „Blue Note“ am Dreischalenbrunnen für musikalische Unterhaltung. Beim Bürgernetzwerk in der Hauptstraße ist die Ausstellung der „kreativen Köpfe“ zu bewundern. Das Museum „Külsheimer Höhe“ im Alten Rathaus ist von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
In der Festhalle erfolgt um 13 Uhr die Vorstellung der Ausstellungen und Präsentationen rund um die Külsheimer Markttage. Von 13 bis 18 Uhr sind das „Schulcafé“ (Betreiber: Förderverein des evangelischen Kindergartens „Arche Noah“) und die Ausstellung „Gesundheit, Genuss und Schönes“ geöffnet.
Sonntag, 11. September
Festbetrieb im Zelt und Marktbetrieb auf dem Festplatz ist ab 10.30 Uhr. Von 10.30 bis 13.30 Uhr spielt beim musikalischen Frühschoppen der Steinbacher Musikverein. Dabei wird ab 10.30 Uhr ein zünftiges Weißwurst-Frühstück angeboten. Ab 16.30 Uhr sorgt „Andys Wirtshausmusi“ für Stimmung.
Von 11 bis 18 Uhr heißt es Marktbetrieb in der Stadt sowie erweiterter Fußgängerzone mit verkaufsoffenem Sonntag, Flohmarkt, „Grüner Meile“, Oldtimer-Schlepper-Ausstellung, „Ingrids Puppenstube“, Weinbrunnen am Rathausbrunnen, Ponyreiten und Segway-Fahren (13 bis 18 Uhr) im Gewerbepark „Taubenbaum“, Flohmarkt der Kinder im Kirchbergweg (keine Anmeldung nötig) sowie der Ausstellung der „kreativen Köpfe“ beim Bürgernetzwerk. In dessen Räumen bietet das Team des katholischen Kindergartens zudem von 13.30 bis 16.30 Uhr Kinderschminken an. Das Museum „Külsheimer Höhe“ im Alten Rathaus ist von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Vorführungen der Rettungshundestaffel Schwäbisch-Hall – Crailsheim sind um 14 und 16 Uhr im Bereich Narrenbrunnen/Ecke Bergstraße vorgesehen. Der Schlossturm wird von 11 bis 17 Uhr zur Aktionsbühne. Alle schwindelfreien Besucherinnen und Besucher können sich vom höchsten Punkt des Turms unter fachkundiger Absicherung durch Mitglieder des Deutschen Alpenvereins (DAV) Buchen abseilen lassen.
In der Festhalle laden das Schulcafé (Betreiber: Pater-Alois-Grimm-Schule Külsheim) und die Ausstellung „Gesundheit, Genuss und Schönes“ zum Verweilen ein. Das große Feuerwerk zum Abschluss der Külsheimer Markttage wird um 21 Uhr am Schloss gezündet.
500 Jahre Altes Rathaus
Rund um die Markttage sind weitere besondere Aktionen geplant. Dazu gehört der historische Vortrag von Hans-Peter Wagner am Donnerstag, 8. September, um 18 Uhr auf der Kirchentreppe am Alten Rathaus. Bei schlechtem Wetter findet die Veranstaltung in diesem statt. Die Organisatoren würden sich auf Besucher in historischen Gewändern freuen.
Am Samstag und Sonntag nehmen Freunde der „Burgkurzweyl zu Cullesheym“ jeweils ab 13 Uhr die Gäste mit auf mittelalterliche Zeitreise. Dabei können Jung und Alt ins Lagerleben eintauchen und sich an Mitmach-Aktionen beteiligen.
Bürgermeister Thomas Schreglmann sowie die Weinhoheiten Marie Grein und Annabel Füger sprechen am Samstag um 16 Uhr ein Grußwort zum Jubiläum „500 Jahre Altes Rathaus in Külsheim“. Nach der Steininschrift stammt das Gebäude aus dem Jahr 1522. Der spätgotische Baustil spiegelt sich besonders in den Gewänden der Fenster wieder. Das besonders reizvolle äußere Fachwerk wurde über die Jahrhunderte erhalten, wenn auch im Inneren des Hauses mehrmals einschneidende Veränderungen vorgenommen wurden.
Eine erste große Renovierung fand 1889 statt, eine weitere 1933. Besonders eindrucksvoll ist das Giebeldreieck wegen der Anhäufung kleinteiliger Verstrebungsfiguren. Auch wegen der freitragenden Dachkonstruktion war das Gebäude in seiner Bauzeit überaus modern und symbolisiert den ersten Schritt in die Neuzeit. Die Innenraumaufteilung wurde bei den Renovierungen entscheidend verändert. Vermutlich hat nur der Saal im Obergeschoss seine ursprüngliche Lage und Größe behalten. Dessen Stuckdecke stammt aus dem 18. Jahrhundert. Im Dachgeschoss befand sich einst eine Art „Stube“. Malereien und Holzverbindungen weisen darauf hin.
Der massive Unterstock war ursprünglich eine einzige offene Halle, die bei der Sanierung wiederhergestellt wurde. Das Gebäude ist ein überaus wichtiges Beispiel für das Ende der Übergangszeit in die Neuzeit. Für zirka 2,4 Millionen Mark wurde das Haus 1999 von Grund auf saniert und im Rahmen des „Tages des offenen Denkmals“ wieder der Öffentlichkeit übergeben. Besonders auffallend ist der Anbau des Treppenhauses in einer Stahl-Glaskonstruktion. Trotz der Moderne fügt sich dieser gut in das Gesamtbild ein und ergibt eine harmonische Einheit zwischen historischer und neuer Bausubstanz. Die Halle im Erdgeschoss wird heutzutage für Veranstaltungen genutzt. Im Obergeschoss befindet sich das Trauzimmer der Stadt, im Dachgeschoss das Museum „Külsheimer Höhe“.
Patenschaft mit Panzerbataillon
Feierlich zugehen wird es am Freitag, 9. September, wenn um 15 Uhr im Festzelt die Patenschaftsurkunde mit dem in Hardheim stationierten 1. Panzerbataillon 363 unterzeichnet wird. Die Brunnenstadt war über Jahrzehnte die Heimat des Panzerbataillons 363. Mit der Schließung der Prinz-Eugen-Kaserne 2006 wurde auch das Bataillon aufgelöst. Mit der Wiederindienststellung der Carl-Schurz-Kaserne in Hardheim wurde im Herbst 2019 auch das Panzerbataillon 363 wieder aufgestellt.
Der Festakt beginnt mit einem Marsch der ersten Kompanie vom Wolferstetter Weg durch die Innenstadt zum Festzelt. Musikalisch begleitet werden dies von einer Spielgemeinschaft des Musikvereins Uissigheim und den Impfinger Musikanten. An diesem Tag besteht die Möglichkeit, einen Kampfpanzer „Leopard 2“ und einen Bergepanzer „Büffel“ vor Ort zu besichtigen.
Führungen durch Obere Mühle
Eingegliedert in das Festprogramm ist auch der Tag des offenen Denkmals, bei dem es diesmal um die Spurensuche in einem multifunktionalen Gebäude geht. Dabei können sich Interessierte in Külsheim in der Obere Mühle umsehen. Führungen sind am Sonntag, 11. September, um 13, 15 und 17 Uhr vorgesehen. Treffpunkt ist vor dem Haus im Mühlweg.
Die Besitzer Miriam Luers und Adrian Groß werden dabei ihren Gästen Interessantes über Mühlentechnik und Wohnkultur in früheren Zeiten berichten. Außerdem geben sie einen Einblick in die aufwendige Renovierung der Mühle. Die Arbeiten sind im Moment in vollem Gange, weshalb eventuell mit Einschränkungen gerechnet werden muss.
URL dieses Artikels:
https://www.fnweb.de/orte/kuelsheim_artikel,-kuelsheim-viel-vergnuegen-bei-den-kuelsheimer-markttagen-_arid,1991236.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.fnweb.de/orte/kuelsheim.html