Külsheim. Die Einweihung des „Solarpark Gickelfeld“ in Külsheim fand am Mittwochnachmittagim Beisein von etwa 140 Gästen statt.
Daten zur Anlage
Die Anlage kommt insgesamt auf eine installierte Leistung von 68 Megawatt, wodurch sie rechnerisch rund 24 000 Haushalte mit Solarstrom versorgen kann. Es handelt sich um ein Gemeinschaftsprojekt von EnBW, Thüga Erneuerbare Energien und dem Stadtwerk Tauberfranken. Der Komplex umfasst zwei große Solarparks, für die eine gemeinsame Infrastruktur errichtet wurde. Dazu gehören der Netzanschluss, das Umspannwerk, die Kabeltrasse und das Wegenetz vor Ort.
Der größere der beiden Solarparks befindet sich im südlichen Teil der Anlage. Diesen hat die Thüga Erneuerbare Energien gemeinsam mit dem Stadtwerk Tauberfranken realisiert. Er verfügt über eine installierte Photovoltaik-Leistung von rund 38 Megawatt. Im Norden grenzt mit einer installierten Leistung von rund 30 Megawatt der von der EnBW betriebene Solarpark an. Beide Solarparks werden oh-ne Förderung im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) betrieben.
„Wir sind der Energie-Landkreis“
Der Landrat des Main-Tauber-Kreises, Christoph Schauder sagte, das Land Baden-Württemberg habe sich vorgenommen, zwei Prozent der Landesfläche für erneuerbare Energie auszuweisen. Für den Main-Tauber-Kreis bedeuteten diese zwei Prozent etwa 2600 Hektar, was Schauder mit „ist machbar“ kommentierte. Er ließ wissen, die Ballungsräume würden wohl zwei Prozent nicht schaffen, die ländlichen Räume müssten voraussichtlich mehr bringen.
Zu diesem Gedanken fügte der Landrat an: „Wir sind der Energie-Landkreis in Baden-Württemberg.“ Diese Leistung des Main-Tauber-Kreises müsse kompensiert werden. Schauder listete dazu beispielhaft 155 Windkraftanlagen, deren neun seien im Bau. Hinzu kämen Photovoltaikanlagen in vielen Gemeinden.
Peter Heydecker, Vorstand nachhaltige Energieerzeugung bei der Energie Baden-Württemberg AG, sagte, man wolle bis zum Jahr 2030 bei Photovoltaik und Windkraft ein Gigawatt hinzu bekommen. Er sieht durch die Zusammenarbeit der Partner Synergie-Effekte im Fokus: „Die Energiewende ist ein gesamtgesellschaftliches Großprojekt. Für ihr Gelingen sind Effizienz und Wirtschaftlichkeit in den Projekten unverzichtbar. Partnerschaften und die gemeinsame Nutzung von Infrastruktur sind dabei ein wertvoller Hebel, um Synergien zu schaffen. Der Solarpark in Külsheim ist ein Paradebeispiel dafür, wie so eine Zusammenarbeit aussehen kann.“
MdL Thekla Walker, in Baden-Württemberg Ministerin für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft. unterstrich die Notwendigkeit der Vorgehensweise wie zum Beispiel beim Ausstieg aus der Kohle. Sie erklärte, in Baden-Württemberg gebe es ambitionierte Klimaschutzziele, schnellstmöglich weg von fossilen und hin zu klimafreundlichen Energien: „Wir wollen ein sicheres und unabhängiges Energiesystem.“
Der Weg dorthin werde mit vielen Einzelschritten gegangen, ein großer Sprung jedoch sei nun die Realisierung des Solarparks Gickelfeld auf Gemarkung Hundheim.
Die Ministerin nannte besagten Solarpark „ein Paradebeispiel dafür, wie im gemeinschaftlichen Wirken Großes entstehen kann“. Sie freue sich sehr darüber, dass der Park den guten Ausbauzahlen im Solarbereich einen weiteren Schub geben werde und damit für die Menschen im Land ein wichtiges Zeichen sei: „Wir sind auf dem richtigen Weg, gemeinsam können wir unsere Ziele erreichen.“
Energiewende vor Ort
Dr. Norbert Schön, Geschäftsführer des Stadtwerks Tauberfranken, fügte an: „Wir freuen uns sehr, dass es uns gelungen ist, gemeinsam mit Thüga Erneuerbare Energien und der EnBW den Solarpark Gickelfeld in Külsheim zu realisieren. Die Vermarktung des gesamten in der Anlage erzeugten Stroms durch uns und unsere Partner zeigt, wie die Energiewende vor Ort gelingen kann. Als Stadtwerk Tauberfranken sind wir davon überzeugt, dass wir gemeinsam mit starken Kooperationen wie dieser die Zukunft nachhaltig gestalten werden.“
Gute Zusammenarbeit
Thomas Walther, Geschäftsführer Thüga Erneuerbare Energien, stellte heraus: „Vom Grundeigentü-mer über die Projektierer bis hin zum Monteur, alle haben ihren Teil zum Gelingen beigetragen. Das gilt ganz besonders auch für die politischen Entscheidungsträger vor Ort, die das Projekt mit Kompetenz und Offenheit ermöglicht haben.“ Das sei es, was ihn nach über 20 Jahren „Erneuerbare Energien“ weiterhin motiviere.
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