Külsheim. Der Gemeinderat der Stadt Külsheim tagte am Montagabend in der Festhalle der Stadt Külsheim öffentlich. Gefasst wurden durchweg einhellige Beschlüsse.
Notfallplan für Gasmangellage
Bürgermeister Thomas Schreglmann sagte zu den Auswirkungen der Energiekrise auf die Stadt Külsheim, der Staat gehe von einer Gasmangellage aus, eine Alarmstufe müsse mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit befürchtet werden. Man müsse sich mit dem Gedanken vertraut machen, dass dies passieren könne. Die Stadt wolle sich auf die drohende Gasmangellage einstellen, so der Bürgermeis-ter, der Staat plane ein Worst-Case-Szenario, empfehle dabei Vorsorgemaßnahmen wie Wärmehallen. Schreglmann sagte, er wolle keine Panik verursachen, jedoch erreichen, dass weniger Gas verbraucht werde, um die Tanks länger nutzen zu können. Dazu sei man vor Ort zusammengesessen.
Zum Hallenbad in Külsheim sagte der Bürgermeister, es gebe dafür keinen Gasvertrag. Die Verantwortlichen hätten sich mit den Technikern besprochen, aus Bundeswehrzeiten gebe es noch einen großen Tank. Die Experten gingen jedoch davon aus, dass die „Notfallstufe Gas“ früher als gedacht eintreffen werde und Einrichtungen wie das Hallenbad und verschiedene andere öffentlichen Einrichtungen von der Gasversorgung ausgeschlossen würden. Deshalb habe die Verwaltung bereits Vorbereitungen getroffen, um in der Notfallstufe reagieren zu können.
Die Techniker im Schwimmbad befürchteten, so Schreglmann, die Anlage halte keinen Winter mit ab-gelassenen Heizungs- und Wasserleitungen aus. Dies würde dann zu einer dauerhaften Schließung führen. Der Plan sei, das Schwimmbad im Minimalbetrieb über den Winter zu bekommen, und dann abzuwarten, wie sich die Lage entwickle. Personalausgaben und die anderen Ausgaben würden deutlich herunter gefahren. Der Beschlussvorschlag, das Hallenbad Külsheim werde im September 2022 nicht wie geplant öffnen und der Betrieb werde herunter gefahren, fand ebenso einhellige Zustimmung wie der Gedanke, dass in einem ersten Schritt 15 000 Liter Öl gekauft werden und je nach Marktlage weitere 15 000 Liter.
Gebäudeschließungen möglich
Die Sommerferien würden dazu genutzt, so Schreglmann, jedes städtische Gebäude anzuschauen bezüglich Nutzung oder Heizungsart. Im Rathaus müsse geprüft werden, ob die Temperatur gesenkt werden könne. In Sporthallen werde die Temperatur deutlich herunter gefahren, der Sport der Schule solle weiterhin stattfinden. Der Beschlussvorschlag, die Verwaltung werde beauftragt zu untersuchen, welche städtischen Gebäude in der Heizperiode geschlossen werden, erfuhr einhellige Zustimmung.
Der Bürgermeister sagte zu einer möglichen Schließung der Grundschule Uissigheim zum Ende des Schuljahres 2021/2022, dieser Tagesordnungspunkt sei zuletzt auf Wunsch vertagt worden. Es habe diverse Gespräche gegeben, eine Lösung sei gefunden, Dank gelte den Lehrkräften und dem Elternbeirat. Abgestimmt sei, dass eine Lehrerin auf volles Deputat aufstocke, es gebe dann zwei Klassen und zwei Lehrkräfte.
Kompromiss für Grundschule
Der Gemeinderat beschloss einstimmig, die Grundschule Uissigheim nicht zum Ende dieses Schuljahres zu schließen. Die weiteren Beschlüsse lauteten, die Schule starte nach den Sommerferien mit 21 Kindern, zwei Lehrerinnen und zwei Klassen, die Schulbezirke Külsheim und Uissigheim werden zusammengelegt. Sind am 1. April eines Jahres weniger als 26 Kinder in der Grundschule Uissigheim angemeldet, wird die Grundschule zum darauffolgenden Sommer geschlossen. Der Bürgermeister befand, dies sei eine gute Lösung, und richtete ein „Dankeschön an die, welche sich reingehängt haben“. Michael Adelmann sagte, er könne mit der Lösung leben. Martin Winkler unterstrich seine Freude, dass es weiter gehe. Uissigheims Ortsvorsteher Klaus Kuß meinte, dies sei ein guter Kompromiss. Er schloss sich im Namen der Uissigheimer Bevölkerung dem Dank an.
Stadtsanierung Külsheim
Der Bürgermeister informierte zur „Stadtsanierung Külsheim Stadtkern V“, es gebe wieder ein Sanie-rungsgebiet, Stadtsanierung sei ein Dauerthema. Im vergangenen Jahr sei Külsheim nicht berücksichtigt worden, jetzt gebe es wieder ein Sanierungsgebiet, welches sich auf zwei Zonen konzentriere. Beide Areale zusammen hätten eine Gesamtgröße von rund zwei Hektar und erstreckten sich über die Bereiche Alte Gasse und westliche Boxtalstraße sowie Obertorgasse, Kulturhof, Teile des Kirchbergweges und der Hauptstraße.
Irene Trabold vom Bauamt informierte, es gebe im nächsten Jahr 40 Jahre Stadtsanierung, und trug zum rechtlichen Prozedere vor. Der gesamte Förderrahmen beträgt 833 333 Euro, die Finanzhilfe des Landes davon 60 Prozent, der Eigenanteil der Stadt 40 Prozent, der Bewilligungszeitraum läuft vom 1. Januar 2022 bis zum 30. April 2031. Trabold trug die Einzelheiten vor.
Für die förmliche Festlegung des Sanierungsgebietes „Stadtkern V“ beschloss der Gemeinderat einhellig die Durchführung der vorbereitenden Untersuchungen für das Untersuchungsgebiet „Stadtkern V“ in Külsheim, was das Verfahren einleitete. Das Gremium beschloss ebenso unisono den Abschluss eines Vertrages über Beratungsleistungen mit der Kommunalentwicklung GmbH.
Abbruch einer Scheune
Zum vorgesehenen Abbruch der „Scheune Ringstraße 16“ in Uissigheim präsentierte Trabold Bilder zum Zustand und betonte: „Wir müssen unbedingt handeln“. Die Scheune, verbunden mit dem Farrenstall, sei in einem desolaten Zustand. Vor allem der südliche Giebel sei wegen der verrotteten Balken einsturzgefährdet und müsse deshalb abgebrochen werden.
Bei der Submission habe sich die Firma BeMo Bau GmbH & Co. KG (Neunkirchen) mit einem Angebot von 46 410 Euro als günstigste Bieterin gezeigt. Trabold äußerte, die abzubrechende Scheune sei eingebaut, der Abbruch löse weitere Abbruchfolgekosten aus. Insgesamt seien für den Abbruch einschließlich Abbruchfolgekosten 59 000 Euro kalkuliert und im Haushalt finanziert. Für die Maßnahme seien im „Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum“ in Höhe von 17 400 Euro bewilligt. Die Abbruchfirma werde Ende September beginnen, so Trabold. Der Gemeinderat beschloss wie vorgetragen und einstimmig.
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