Naturschutz

Külsheim: Nabu organisiert ersten „Apfeltag“

Unter dem Motto „Alles für ’n Appel und ’n Ei“ dreht sich am Sonntag, 28. September, auf der Nabu-Streuobstwiese alles um den Apfel.

Von 
Heike Barowski
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Sonja Hamann ist die Vorsitzende des Nabu Külsheim und Hauptinitiatorin des ersten Külsheimer "Apfeltags". © Heike Barowski

Külsheim. „Ja, wir machen das alles für ’n Appel und ’n Ei“, sagt Sonja Hamann und muss ein wenig lachen über den Slogan. Sie ist eine der Vorsitzenden des Külsheimer Nabu und Hauptinitiatorin des „Apfeltags“. Der erste dieser Art findet am Sonntag, 28. September von 13 bis 17 Uhr auf der Streuobstwiese des Nabu Richtung „Hoher Herrgott“ am Ortsrand von Külsheim statt.

„Unser Plan ist es, uns dort zu präsentieren, wo wir agieren“, erklärt Sonja Hamann den etwas ungewöhnlichen Veranstaltungsort in der freien Natur. Bei der Streuobstwiese handelt es sich um eine Ausgleichsmaßnahme, welche die Stadt vor etlichen Jahren umgesetzt hat. Der Winzerverein habe damals laut Aussage einiger Beteiligter gemeinsam mit dem Nabu Külsheim diese Streuobst-Bäume gepflanzt. Federführend war unter anderem Rudi Schneider, ein Gründungsmitglied des Nabu Külsheim. Er hatte die Sorten ausgesucht, die gepflanzt wurden. Neben jedem Streuobstbaum steht ein Schild, auf dem viele Fakten zu lesen sind, beispielsweise um welche Sorte es sich handelt oder wann die Blütezeit ist.

Seit Jahren kümmern sich Nabu-Mitglieder nun um die Pflege der rund 70 Bäume auf der Streuobstwiese, aber auch um die Bäume in weiteren Streuobstreihen. „Der größte Teil davon sind natürlich Apfelbäume, eine Handvoll Birnbäume und drei Nussbäume“, weiß Hamann. Auch die Baumschnittkurse, die von Harald Lurz vom Landwirtschaftsamt des Main-Tauber-Kreises angeboten werden, finden häufig dort statt. Die eingesammelten und gepflückten Äpfel werden bei einer Obstannahmestelle abgegeben, der erhaltene Erlös fließt in die Vereinskasse.

Entdeckerlust wecken

Ein „Apfeltag“ direkt an besagter Streuobstwiese soll die Entdeckerlust in der Natur wecken. „Wir haben uns mit der Aktion einfach an dem orientiert, was wir als Nabu Külsheim machen, dazu gehört neben der Nistkastenpflege und vogelkundlichen Wanderungen eben auch die Pflege der Streuobstwiese. Wir wollen uns dort zeigen, wie wir unsere Arbeit als Külsheimer Nabu verrichten, deswegen findet unserer erster Apfeltag genau dort statt“, so die Vorsitzende weiter.

Doch mit dem üblichen Verteilen von Flyern hat dieser Aktionstag so gar nichts zu tun. „Wir bieten verschiedene Apfelsorten, die im September reif sind, zum Probieren an. Auf die Art können Kinder feststellen, dass Äpfel ganz unterschiedlich schmecken können.“ Vor Ort wird außerdem frisch gepresster Apfelsaft zum Verkosten angeboten. Dazu gibt es Kaffee und natürlich – das liegt auf der Hand – leckeren Apfelkuchen in verschiedenen Varianten. „Zum Brot wird es selbstgemachte Aufstriche geben, bei denen der Apfel eine Zutat ist, wie Grünkernaufstrich und Apfel-Zwiebel-Schmand“, weiß Hamann. Crêpes mit Zucker, Zimt und Apfelmus und verschiedene Natur-Cocktails runden das Angebot am „Apfeltag“ ab.

An jedem der rund 70 Bäume auf der Streuobstwiese um die sich der Nabu kümmert, steht ein Schild auf dem vom Namen über die Herkunft bis zur Blütezeit und Anspruch alles erklärt ist. © Heike Barowski

„Unser Ziel ist es, die Menschen wieder für die Natur zu sensibilisieren, die Kinder an die Natur heranzuführen. Damit alle merken, dass die Natur unser Zutun braucht. Naturschutz lebt eben davon, dass man ihn macht“, sagt Sonja Hamann mit Nachdruck. Die Besucher des „Apfeltags“ sollen einfach Spaß an diesem Nachmittag haben.

Kostenloser Buspendelverkehr

Für Menschen, die den Weg zur Streuobstwiese nicht mehr auf sich nehmen können, hat Hamann sogar einen Fahrdienst organisiert. Jeweils zur vollen Stunde fährt der kleine Bus die Haltestellen Moretbrunnen, Haagstraße, Mainstraße und Römerbad zwischen 13 und 17 Uhr ab und bringt die Apfeltag-Besucher zur Streuobstwiese und wieder zurück in die Stadt. Wer sich zu Fuß aufmachen will, für den ist der Weg ab dem Ortsausgang Richtung Roter Rain ausgeschildert.

Sollte es an diesem Tag regnen, fällt der erste „Apfeltag“ in Külsheim dem Wetter zum Opfer, soll aber in Zukunft als jährliches Event Ende September im Külsheimer Veranstaltungskalender am vierten Sonntag im September verankert werden.

Weder der angebotene Apfelkuchen noch der Kaffee oder die Benutzung des Pendelbusses kostet die Besucher etwas. „Bei uns läuft alles auf Spendenbasis, also tatsächlich alles für ‚n Apfel und ‚n Ei“ lacht Sonja Hamann.

Redaktion Im Einsatz für die Lokalausgabe Wertheim

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