Gemeinderatswahl Külsheim

Kommunalwahl: Külsheimer CDU büßt drei Sitze ein

Zahl der Sitze auf 19 erhöht. SPD und Freie Wählervereinigung legen einen Platz zu. Frauenquote weiter gestiegen. Stimmenkönig ist Michael Adelmann.

Von 
Heike Barowski
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So wie Mathilda Hamann gaben in der Gemeinde Külsheim insgesamt 3031 Wahlberechtigte ihre Stimme bei den Kommunalwahlen ab. © Hans-Peter Wagner

Külsheim. In der Brunnenstadt waren am Sonntagabend die Wahlhelfer bis 22 Uhr im Einsatz, in Uissigheim sogar bis 22.45 Uhr, wie die Vorsitzende des Gemeindewahlausschusses, Simone Hickl-Seitz, mitteilte. Zu diesem Zeitpunkt stand sogar bereits fest, wer in den Uissigheimer Ortschaftsrat einziehen wird. Das Gesamtergebnis der Gemeinderatswahl war dann am Montagmittag abrufbar.

Und das war für die CDU-Fraktion nicht besonders erfreulich. Denn von den im Jahr 2019 erkämpften zehn Sitzen im Gremium entfallen auf die Fraktion nur noch sieben Sitze. Erreichte die Fraktion 2019 noch 51,7 Prozent aller Stimmen so sank sie in diesem Jahr auf 36,5 Prozent. Das bedeutet einen Stimmenverlust von 15,2 Prozent. Sprecher der Fraktion ist Bürgermeister Thomas Schreglmann. Er sagte zu diesem Ergebnis: „Wir haben versucht, eine gemeinsame Liste auf die Beine zu stellen. Das hat leider nicht geklappt. Und so sind mehrere Kandidaten für die SPD oder FWV angetreten und haben für diese Listen Stimmen bekommen, obwohl sie der CDU nahestehen. Aber eigentlich muss man sagen, alles ist gut. Das passt schon. Denn bei uns im Gemeinderat spielt die Fraktionszugehörigkeit keine Rolle. Bei uns heißt es entweder, wir kaufen das Fahrzeug für die Feuerwehr oder wir kaufen es nicht.“

Ein wenig ärgerlich scheint für die Fraktion jedoch, dass es nach sehr langer Zeit kein CDU-Ratsmitglied sowohl aus Steinbach als auch aus Steinfurt mehr geben wird. Besonders gefreut hat sich Külsheims Bürgermeister dagegen über die gestiegene Frauenquote, und das, obwohl von den vier Mandatsträgerinnen drei nicht wieder antraten. Schreglmann selbst hat aufgrund des Verhältniswahlrechts nicht in den Kreistag geschafft, obwohl er das drittbeste Ergebnis in seinem Wahlbezirk einfuhr.

Neu für die CDU werden nun Irina Joas aus Hundheim, Michael Grimm aus Külsheim und Rebecca Nahm aus Uissigheim im Gemeinderat sitzen. Letztere erhielt ein Überhangmandat. Nicht mehr angetreten sind dagegen langjährige Ratsmitglieder wie Otto Bundschuh und Jürgen Goldschmitt, aber auch Florian Hirsch, Stefan Adelmann und Lars Wölfelschneider.

Dazugewonnen im Külsheimer Gemeinderat haben die Freie Wählervereinigung (FWV) und die SPD je einen Sitz.

Auch wenn Anette Ries (FWV) nach 15-jähriger Tätigkeit im Gemeinderat nicht mehr antrat, so übernahm sie noch einmal die Rolle der Sprecherin der FWV: „Für uns ist das Ergebnis sehr erfreulich. Wir sind mit 41 Prozent nun stärkste Kraft im Gremium.“ Im Jahr 2019 reichte es zu 33,7 Prozent aller Simmen. Als Ursache für den Erfolg sieht sie eher pragmatische Gründe, wie beispielsweise die Länge der Kandidatenliste. „Es waren wirklich viele, gute Leute, die sich für die FWV haben aufstellen lassen“, sagte sie. Mit dieser Wahl hat bei der FWV ein sichtbarer Wechsel stattgefunden. Nur wenige der Ratsmitglieder werden bleiben.

Neu im Gremium sind Dr. Stefan Adelmann aus Külsheim (er wechselte von der CDU zur FWV), „Nachrücker“ Jörg Weber aus Külsheim, Steffen Bischof aus Hundheim, Elke Koch aus Eiersheim, Kevin Häfner aus Steinfurt, Thomas Bundschuh aus Steinbach und Alexandra Herrmann aus Külsheim. Nicht mehr angetreten waren dagegen Anette Ries, Theodora Ulrich, Claudia Rösser, Mund Matthias Ruff. Für Reimund Imhof hat es nicht gereicht.

Deutliche Steigerung

Eine Steigerung von 14,6 auf 22,5 Prozent und damit einen Sitz mehr kann die SPD vorweisen. „Ich finde es richtig gut, dass wir entgegen dem Bundes- und Landestrend unser Ergebnis verbessern konnten. Das lag sicher auch am jungen Kandidaten aus Steinbach. Wir sind stolz darauf, wie es gekommen ist. Wir haben im Wahlkampf eine gute Arbeit abgeliefert“, freute sich der Sprecher der SPD-Fraktion, Alfred Bauch.

Nicht mehr für die SPD-Fraktion angetreten ist Stefan Thum. Dafür kann Sonja Hamann aus Külsheim begrüßt werden. „Das toppt unser Ergebnis noch. Wir hatten zum ersten Mal eine Frau auf der Liste, die es in den Gemeinderat geschafft hat“, so Bauch. Neu im Rat ist auch Frederik Hofmann, der für Steinbach angetreten war.

Stimmenkönig wurde Michael Adelmann. 3047 Bürger gaben ihm ihre Stimme. Katja Firmbach erhielt 2446 Stimmen. Die Wahlbeteiligung zur Wahl des Gemeinderats lag mit 69,8 Prozent über der von 2019. Damals traten nur 67,5 Prozent der Wahlberechtigten an die Urne.

Einen Wechsel gab es im Ortschaftsrat Uissigheim. Denn der langjährige Ortsvorsteher Klaus Kuss stellte sich nicht mehr zur Wahl.

In Uissigheim

Schon am Sonntagabend stand fest, dass von den fünf CDU-Kandidaten drei in den Ortschaftsrat ziehen werden. Stimmenkönig bei der Wahl des Ortschaftsrats ist mit 321 Stimmen jedoch Fabian Winkler von der Gruppierung „Bürger – Für ein Dorf mit Herz“.

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