Külsheim. Als Bürgermeister von Külsheim prägte er 32 Jahre lang die Entwicklung der Kommune. Inzwischen genießt er es, „nur“ noch der „Bürger Günther Kuhn“ zu sein. Am heutigen Mittwoch feiert der Träger des Bundesverdienstkreuzes und Ehrenbürger der Brunnenstadt seinen 75. Geburtstag.
„Er hat sich gut gehalten“, stellt Edeltraud Kuhn ihrem Mann liebevoll ein gutes Zeugnis aus, das er mit einem Schmunzeln kommentiert. Das Ehepaar erfreut sich an seinem Ruhestand und ist sich einig: „Wir haben gar keine Zeit, alt zu werden.“
Tipps für Ruheständler
Zurückblickend ist es nicht sein Wirken als Külsheims Bürgermeister, auf das Günther Kuhn kurz vor seinem 75. Geburtstag zuerst zu sprechen kommt. Er zählt vielmehr ein paar Dinge auf, die nach seiner Meinung wichtig sind, damit man sich als Pensionär wohlfühlt. An erster Stelle steht für ihn dabei ein Hobby, das man gemeinsam mit seinem Partner pflegt.
Die Kuhns gehen zusammen zum Golfen und spielen mit Freunden Bridge. „Beim Golf musst du dich konzentrieren, und du kämpfst ausschließlich gegen dich selbst“, betont der Jubilar. Er hofft, dass er auch mit 80 noch spielen kann“. Und, schiebt er humorvoll nach: „Hoffentlich sieht es dann auch noch nach Golf aus“.
Seit rund drei Jahren ist der Träger des Bundesverdienstkreuzes Mitglied des Külsheimer-Kunst-Kreises. Er malt gerne Blumen, aber ebenso Landschaften. Denn „dabei kann man wunderbar seinen Gedanken nachhängen und reflektieren, was man so macht“. Von diesem Hobby profitierten auch die Familienmitglieder. Bei ihnen hängt der ein oder andere „echte Kuhn“ an den Wänden.
„Man braucht im Alltag eine gewisse Struktur“, betont der Ruheständler, der gerne kocht, liest und im und rund um das Haus kleinere Arbeiten erledigt. Seinen Tagesablauf selbst neu zu organisieren, dauere einige Zeit, bekennt der Alt-Bürgermeister. Er habe dafür ein halbes Jahr gebraucht.
Seinem damals gefassten Entschluss, sich aus der Kommunalpolitik herauszuhalten, ist Kuhn bislang treu geblieben. „Ich mische mich weiter nicht ein, ich kommentiere nicht, was hier geschieht“, hebt er hervor und ist überzeugt: „Ich glaube, ich habe richtig losgelassen.“ Mit Blick auf die aktuelle große Politik ist der Külsheimer froh, „dass ich in der kleinen Politik nichts mehr zu sagen habe.“ Entsprechend vermisst er auch nicht sein Mandat im Kreistag, für den er bei den Wahlen 2014 nicht mehr kandidiert hatte.
Dennoch hat der ehemalige Rathaus-Chef das Geschehen in der Kommune aus der Ferne im Blick, aber nicht unter Kontrolle, wie er klarstellt. Und so freut er sich über die positive Entwicklung der Stadt unter anderem im Bereich der einstigen Kaserne, beim Stadtwerk und der Schule. „Seit ich Pensionär bin, haben sie genügend Geld. Solche Zuführungsraten haben wir in 30 Jahren nicht gekannt“, analysiert er mit einem Augenzwinkern die wirtschaftliche Lage. „Es läuft.“
Interessante Jahre
Auf die eigene Amtszeit zurückblickend, waren seine letzten acht Dienstjahre für ihn „die interessantesten“. Angesichts der seitherigen Entwicklungen ist er überzeugt, dass damals die richtigen Entscheidungen für die Stadt getroffen worden seien. Mit Begeisterung erinnert er sich auch noch an seine „tolle Verabschiedung“ Ende Juni 2011 aus dem Amt des Bürgermeisters: „Ich habe mit knapp 68 auf dem Höhepunkt aufgehört.“ Ebenso erklärt Kuhn stolz: „Ich habe ein gutes Verhältnis zu meinem Nachfolger.“
Weiter engagiert ist der Jubilar als Vorsitzender der Verkehrswacht Main-Tauber-Kreis und des Fördervereins Katharinenkapelle in Külsheim. Gerne „frönt“ er auch dem Theaterspiel. So stand er jüngst als Graf Dracula auf der Bühne. „Es war zwar ein kurzer, dafür aber ein schöner Auftritt“, schwärmt er vom Zusammenspiel mit der jungen Theatergruppe: „Das hält jung.“
Ihren Beitrag dazu leisten auch die Enkelinnen Magdalena und Hannah sowie Liam, der Sohn ihres Neffen, für den die Kuhns gerne als „Ersatzgroßeltern“ fungieren. Denn Familie steht bei Günther Kuhn und seiner Frau Edeltraud, Tochter Barbara und ihrem Partner Björn sowie Sohn Oliver und Schwiegertochter Yvonne hoch im Kurs.
Sie alle werden ebenso wie Freunde und Bekannte dem 75-Jährigen zu seinem heutigen Ehrentag gratulieren. Auch die Fränkischen Nachrichten schließen sich den Glückwünschen gerne an.
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