Steinfurt. Das Nahwärmenetz im Külsheimer Stadtteil Steinfurt läuft zu aller Zufriedenheit. Das Netz war über Jahre Gegenstand intensiver Überlegungen und beliefert nun in Steinfurt 26 Nutzer, derzeit sind deren neun Ortsansässige noch nicht dabei.
Die Steinfurter Familie Erbacher hatte 2011 zirka 300 Meter westlich des Ortes eine Biogasanlage erbaut. Der größere Teil der dabei erzeugten Wärme wurde als Abwärme an die Umgebung abgeführt. So entstand das Angebot an die Steinfurter Bürger, eine Nahwärmeversorgung aus der Abwärme des Biogas-Blockheizkraftwerkes zu beziehen.
Mit Hilfe von zusammen etwa 1800 Stunden Eigenleistung aller Beteiligten entstand besagtes Nahwärmenetz, Wärmelieferant ist die Bioenergie Erbacher.
Auch die Stadt Külsheim ist durch das örtliche Gemeindezentrum und das Feuerwehrhaus Nutzer des Netzes.
Fertigstellung gelungen
Die Fertigstellung der Steinfurter Wärmeversorgung ist also inzwischen gelungen, auf eine Art Einweihung wurde wegen der Corona-Pandemie einstweilen verzichtet. Die Netzlänge beträgt 2663 Meter, eine Wärmegarantie liegt auch für den Störfall vor, es gibt eine Wärmepreisgarantie bis 2032. Külsheims Bürgermeister Thomas Schreglmann ließ sich vor kurzem von Volker Erbacher (Bioenergie Erbacher) die Funktionsweise des Netzes erläutern und auch die Übergabestation im Keller des Gemeindezentrums zeigen. Für die Steinfurter Bürger gab es in dieser Woche eine Informationsveranstaltung.
Thomas Bundschuh vom Landgasthof „Grüner Baum“ in Steinfurt unterstrich, das Nahwärmenetz sei für seinen Betrieb von Vorteil. Er sprach sowohl die Planbarkeit der Kosten im Vergleich mit dem zuvor genutzten Flüssiggas an wie auch die Sicherheit der Verfügbarkeit. Thomas Bundschuh verwies auf die Aspekte Ökologie und Ökonomie, Energiegewinnung werde dezentralisiert, die Gewinne blie-ben in der Region.
Tobias May von der ortsansässigen OTH May GbR kommentierte mit „läuft super“, es sei ein Traum. In seinem Betrieb werde auch auswärts gearbeitet, „wir kommen abends heim und sitzen im Warmen“. Die Neuerung sei nicht mehr wegzudenken, fasste May seine Eindrücke zusammen.
Otto Bundschuh, Stadtrat aus Steinfurt, zeigte sich hocherfreut, dass die Maßnahme endlich geklappt habe. Ihn freue ebenso, dass so viele in Steinfurt das Angebot nutzten. Ein „Danke“ gelte vor allem der Familie Erbacher, welche das Nahwärmenetz ermöglicht habe, jedoch auch der Unterstützung der Stadt Külsheim und deren Verwaltung.
Auch Bürgermeister Thomas Schreglmann drückte seine Freude darüber aus, dass das Nahwärme-netz in Steinfurt umgesetzt worden sei. Er würdigte den Beitrag der Familie Erbacher bei der Umsetzung des „eindrucksvollen Projektes“. Mit dem Feuerwehrgerätehaus und dem Gemeindezentrum Steinfurt würden damit zwei weitere städtische Gebäude nachhaltig mit nachwachsenden Rohstoffen mit Wärme versorgt.
Dies sei ein weiterer Baustein des Klimaschutzkonzeptes der Stadt Külsheim zur CO2-Einsparung.
Neben dem Beitrag für den Klimaschutz, so Schreglmann in seiner Stellungnahme, mache das Wärmenetz auch unabhängig von den Preisen für Heizöl und Erdgas. Wirtschaftlich sei das Projekt für die Stadt durch den günstigen Wärmepreis sehr lukrativ.
Gespart werde zudem an Investitions- und Instandhaltungskosten an den Altanlagen sowie an Kaminkehrgebühren. Und es gebe im Keller viel mehr Platz, da die Wärmeübergabestation kaum Platz benötige. stv
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