Külsheim. Der Große Markt in Külsheim hatte bereits seit Donnerstag auf dem Festplatz und im Festzelt gehörig Fahrt aufgenommen. Die Eröffnung der Fußgängerzone am frühen Samstagnachmittag bereicherte das jährlich größte Fest in der Brunnenstadt um weitere Attraktionen.
Die vielen Zuschauer rund um den Dreischalenbrunnen im Zentrum Külsheims hörten aufmerksam zu, als die Markturkunde verlesen sowie die Grußworte gesprochen wurden und erfreuten sich an einem historischen Intermezzo.
Bei dem Zwischenspiel sinnierten der Marktmeister (Thomas Hilpert und gleichzeitig Autor), Bauer Ignaz (Christoph Wolpert), Pater Dominikus (Alfred Bauch) und ein Kaufmann (Günther Kuhn) teils im schönsten Külsheimerisch über ihre Zeit, seit Jahrhunderten vergangen, über Wohl und Wehe.
Gewisse Analogien zur heutigen Zeit waren dem Intermezzo nicht abzustreiten, wenn "Handel und Wandel blühen in deutschen Landen". Wenn von der Pflicht des Christenmenschen die Rede ist, Armen und Verfolgten beizustehen, überall "die Strosse unn Flurwäch immer schlächter wern" und von Windmühlen berichtet wird, die mehr als 20 Ochsengespanne schaffen. Als Essenz hörte man einen positiven Ausblick: "Das kleine Landstädtchen Cullesheym wird blühen und gedeihen. So lasst uns feste schaffen, aber auch Feste feiern."
Bummeln und Bekannte treffen
Hubert Seitz (Vorsitzender des Külsheimer Gewerbe- und Verkehrsvereins) sagte bei der Eröffnung der Fußgängerzone, dass sich nun seit 45 Jahren der Gewerbe- und Verkehrsverein verantwortlich zeige für den Betrieb in der Fußgängerzone. Der Große Markt erstrecke sich, wie schon der Name sage, über weite Teile des Stadtgebietes. Überall könnten die Besucher "bummeln, schauen und natürlich auch kaufen". Am Rathausbrunnen gebe es Külsheimer Weinköstlichkeiten und auch die französischen Freunde aus Moret wären zum zehnten Mal mit ihrem Stand dabei.
Viele Zuschauer wussten um die Bedeutung des nachfolgenden Schauspiels, als der Herold Helmut Adam mit seinem Pferd in die Mitte ritt, um den Inhalt einer besonderen Urkunde zu verkünden. Denn auf dem Schriftstück ist niedergeschrieben, dass Külsheim aufgrund seiner Stadtrechte einen solchen Markt halten darf. Es handelt sich um den Berechtigungsnachweis des seit Jahrhunderten alljährlich stattfindenden Großen Markts.
Bürgermeister Thomas Schreglmann meinte, der Große Markt habe gewollt nicht die großen Attraktionen. Wichtig sei die Zeit, die man sich nehme, um ohne Hektik Bekannte zu treffen. Das liebenswerte Külsheim habe einen ebenso liebenswerten Großen Markt. "Genießen Sie die Tage", empfahl er.
Auch Külsheims Weinhoheiten begrüßten die Gäste auf dem Volksfest und bezogen Stadt, beteiligte Vereine und Geschäftsleute mit ein. "Project Entertainment", eine Gruppe der Jugendmusikschule der Stadt Külsheim unter Leitung von Achim Klein, umrahmte die Eröffnung der Fußgängerzone musikalisch und spielte anschließend im Stadtzentrum.
Damit war der Startschuss für den Marktbetrieb in der Innenstadt und in manchen Bereichen der Peripherie Külsheims gegeben. "In der Fußgängerzone, auf dem Festplatz, in der Festhalle und in den Gewerbegebieten ist für jeden etwas dabei, egal ob Jung oder Alt", hatte es Weinkönigin Anna vorab bereits auf den Punkt gebracht. Der Große Markt bot überall ein vielfältiges und abwechslungsreiches Programm, bei dem es niemandem langweilig wurde.
Die gut gelaunten Gäste waren interessiert und staunend unterwegs angesichts der mannigfaltigen Angebote und Lustbarkeiten. Man begegnete Freunden und Bekannten, suchte Geschäfte und Läden auf, probierte allerlei kulinarische Delikatessen - die Besucher ließen es sich einfach gut gehen.
Ausstellung im Rathaus
In der Festhalle erweiterten Direktvermarkter aus der Region getreu dem Motto "Gesundheit und Genuss" das Angebot. Diverse Informationsstände lieferten praktisches Wissen, alles bei jeweils freundlicher und ausführlicher Beratung. Das "Schulcafé" gleich nebenan mit Kaffee und Kuchen zeigte sich gut frequentiert. Im Alten Rathaus lenkte die Ausstellung "Sehenswert - Erhaltenswert -Erhaltenswert - Sehenswert" den Blick auf besonders gelungene Renovierungen in der Altstadt von Külsheim.
Am Samstagabend hieß es im Festzelt "Power pur". Zur Halbzeit des Großen Markts animierten "Confect" mit Partysongs zum Mitsingen, Mittanzen und Mitfeiern. Hunderte von Partygängern ließen sich nicht zweimal bitten. Es herrschte großartige Stimmung bis tief in die Nacht.
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