Bürgerversammlung in Unterwittbach - Linda Neu informierte über die DSL-Versorgung des Ortes

Ausbau als Herausforderung

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Linda Neu von der Firma "Inexio" informierte in Unterwittbach über die DSL-Versorgung.

© Birger-Daniel Grein

Unterwittbach. Im Vorfeld der Bürgerversammlung Unterwittbach am Montag in der Bürgerstube informierte die Firma "Inexio" aus Saarlouis über den Breitbandausbau im Ort. Das Unternehmen hatte als günstigster Bieter die öffentliche Ausschreibung gewonnen. Linda Neu vom Vertrieb Kommunen informierte über das Unternehmen, den DSL-Ausbau und die Angebote für die Kunden.

Geschwindigkeit wird abgebremst

Als "Anbieter der Telekommunikation der nächsten Generation" habe die Firma bereits 500 Ortsnetze ausgebaut und insgesamt 48 000 Kunden, davon 7000 in Bayern. Man verfüge über ein eigenes Glasfasernetz von rund 4000 Kilometer Länge. Weiter ging Linda Neu auf den bisherigen Status der Technik in Unterwittbach ein. Die DSL-Versorgung würde über den Hauptverteiler von Wertheim aus über Kupferkabel erfolgen. Das Problem sei, dass durch die lange Strecke von über fünf Kilometer ab Hauptverteiler kaum noch Geschwindigkeit im Ort ankomme.

Beim Ausbau stehe man vor der Herausforderung, das Kupferkabel bis zum Hauptverteiler zu verkürzen, indem man die Technik näher an den Ort bringt. Dazu werden im Ort in der Nähe der Kabelverzweiger neue Technikkästen aufgebaut. Die werden mit einem Glasfaserkabel verbunden, das in der Nähe der Autobahn A 3 liegt. Die Kunden bleiben über das Kupferkabel der sogenannten "letzten Meile" an die Verzweiger angebunden, hätten aber über die neue Technik dennoch wesentlich höhere Geschwindigkeiten.

Die "letzte Meile" bleibe dabei im Besitz der Telekom und würde von "Inexio" angemietet. Einwohner könnten bei ihrem bisherigen Anbieter bleiben, würden aber nur durch einen Wechsel zu ihrer Firma von der höheren Geschwindigkeit profitieren. "Theoretisch könnten andere Anbieter unsere Netze mieten." Das sei aber aus Gründen der Wirtschaftlichkeit fast zu 100 Prozent ausgeschlossen.

Zur Anbindung der neuen Technik seien Tiefbauarbeiten im sogenannten "Bohr-Spülverfahren" nötig. "Der Straßenverkehr wird durch die Arbeiten nicht beeinträchtigt", versprach die Rednerin. Die genaue Streckenführung und die Positionen der Technikstandorte werde man bei einer Ortsbegehung festlegen. An den Technikstandorten produziere man eine Geschwindigkeit von 100 Mbit/s. Diese Geschwindigkeit könne man in Häusern zur Verfügung stellen, die etwa hundert Meter vom Standort entfernt seien. Bis 500 Meter Entfernung erreiche man noch 50 Mbit/s, im gesamten Ort aber mindestens 30 Mbit/s, jeweils im "Downstream".

Förderung durch das Land

Der Ausbau werde durch das Land Bayern gefördert und erfolge auf jeden Fall, unabhängig wie viele Einwohner sich für den Anbieter entscheiden, betonte sie. Anschließend stellte Neu die einzelnen Produkte des Unternehmens vor.

"Sie bezahlen nur das Paket, dass technisch möglich ist", betonte sie, dass man keine "bis-zu"-Geschwindigkeitsversprechen mache. Der Ausbau werde bis spätestens Oktober 2015 abgeschlossen sein. "Sie dürfen ihre bestehenden Verträge nicht selbst kündigen, da sie damit auch ihre Telefonnummer verlieren würden", stellte sie fest. Dies würde der neue Anbieter bei Vertragsabschluss übernehmen. Ein Sonderkündigungsrecht bei anderen Anbietern entstehe durch den Ausbau ebenfalls nicht. bdg

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