Külsheim. Die öffentliche Sitzung des Külsheimer Gemeinderates am Montagabend im Wirtschaftsgebäude im Gewerbepark II war eine besondere, weil sie mit diesen Inhalten üblicherweise alle fünf Jahre stattfindet. Denn es war die konstituierende Sitzung des neuen Gemeinderates mit vorangegangener Verabschiedung der ausscheidenden Mitglieder. Alle Wahlen und Entsendungen erfolgten offen und einstimmig. Fast 40 Bürger waren Augen- und Ohrenzeugen.
Demokratie sei eine Übertragung von Macht auf Zeit auch in der Kommunalpolitik, betonte Bürgermeister Thomas Schreglmann zu Beginn der Sitzung. Eine Frau und zehnMänner des bisherigen Gemeinderates verließen das Gremium, manche hätten die Politik gar Jahrzehnte beeinflusst. Insgesamt würden 120 Jahre Erfahrungswissen beim Ringen um die beste Lösung gehen, einige hätten zum Stamm des Gremiums gehört.
Eine Menge Zeit
In den zurückliegenden fünf Jahren habe es 174 Sitzungen gegeben mit zum Teil komplexen Entscheidungen, so der Bürgermeister, und dabei habe es für jeden einzelnen Stadtrat eine Menge Zeit gekostet, sich die nötige Sachkenntnis zu verschaffen.
Schreglmann ging kurz auf die großen und mittelgroßen Projekte des halben Jahrzehnts ein, in dem insgesamt 56 Millionen Euro im Verwaltungshaushalt gesteckt hätten sowie mehr als 14 Millionen Euro im Vermögenshaushalt. Viel sei erreicht worden trotz der mageren Jahre 2009 und 2010.
Der Bürgermeister würdigte das gesamte Gremium ob der geleisteten Arbeit und des Engagements. Besonderer Dank gelte dafür, dass der kommunale Frieden habe gewahrt werden können.
Das Stadtoberhaupt verabschiedete sich einzeln von allen Stadträten, die dem Gremium künftig nicht mehr angehören. Es sind dies Klaus Kuß (25 Jahre dabei), Bruno Mohr (20 Jahre), Kurt Trefs, Heiko Wolpert (beide 15 Jahre), Gerold Benz, Clemens Haag (beide zehn Jahre), Marco Füger, Reimund Imhof, Elke Wenz, Rupert Bischof und Thomas Schmitt (alle fünf Jahre), wobei die beiden Letzteren nicht anwesend sein konnten.
Kuß, Mohr, Trefs, Wolpert, Benz und Haag erhielten aus der Hand des Bürgermeisters die Ehrenstele des Gemeindetages Baden-Württemberg gemäß der Zeit ihrer Mitgliedschaft im Gemeinderat. Schreglmann zeichnete zudem Kuß, Mohr, Trefs und Wolpert mit der Bürgerehrennadel der Stadt Külsheim aus, die denjenigen Stadträten verliehen wird, die dem Gremium drei oder mehr Wahlperioden angehörten.
Wahl gültig
Der Bürgermeister sagte zur Kommunalwahl in Külsheim vom 25. Mai 2014, das Landratsamt habe die Wahl inzwischen als gültig anerkannt, der Gemeinderat keine Hinderungsgründe festgestellt. Nach der Verringerung der Zahl der Räte und inklusive der Ausgleichssitze habe das Gremium nun 21 Gemeinderäte, wobei elf der CDU, deren sieben der Freien Wählervereinigung sowie drei der SPD angehörten. Gewählt seien 17 Männer und vier Frauen.
Schreglmann gratulierte allen Mandatsträgern, sie übernähmen eine verantwortungsvolle Aufgabe für die Mitbürger. Er meinte, Realismus, ein Tick Bescheidenheit, kein Wunschdenken und die Konzentration auf das Wesentliche könnten helfen, die Zukunft zum Wohle der Stadt anzupacken. Das Gemeinwesen stehe insgesamt gut da bei anstehenden Aufgaben wie demografischer Wandel, Bildung und Betreuung, Ausbau des Wirtschaftsstandortes sowie dem Erhalt von Infrastruktur und der Ortskerne. Er freue sich auf die Zusammenarbeit.
Die Rätinnen und Räte sprachen die Verpflichtungsformel gemeinsam nach, ehe das Stadtoberhaupt jeden einzeln und per Handschlag verpflichtete. Die neue Stadträtin Madelaine Würzberger hatte sich aus beruflichen Gründen vorab entschuldigt. Der Gemeinderat wählte jeweils offen und einstimmig Jürgen Goldschmitt zum ersten stellvertretenden Bürgermeister und Manfred Keller zum zweiten stellvertretenden Bürgermeister.
Die Bildung der Ausschüsse, die Wahl der entsprechenden Mitglieder sowie die Entsendung von Mitgliedern des Gemeinderates in diverse Gremien erfolgte auf Vorschlag des Bürgermeisters und mit Zustimmung des Gemeinderates en bloc (siehe separaten Artikel). Schreglmann erläuterte, die Listen seien vorab durch den Gemeinderat abgestimmt worden.
Das Gremium ernannte Klaus Kuß einstimmig zum Ortsvorsteher Uissigheims und Johannes Bergauer einstimmig zum stellvertretenden Ortsvorsteher von Uissigheim. hpw
Im Külsheimer Gemeinderat kurz notiert
Külsheims Bürgermeister Thomas Schreglmann informierte in der Gemeinderatssitzung am Montag zum Thema Windkraft, vor kurzem sei die Genehmigung für Errichtung und Betrieb von vier Windkraftanlagen eingetroffen. Die angedachte fünfte Anlage liege in einem Schutzstreifen der Standortschießanlage, hier müsse noch nachgearbeitet werden. Das Stadtwerk Külsheim hole nun Angebote ein, die Bürgerbeteiligung werde vorbereitet. Die Rodungsarbeiten seien im kommenden Winter geplant, die Errichtung im Frühjahr 2015, dann könnten die Anlagen im nächsten Sommer fertig sein.
Bürgermeister Thomas Schreglmann sagte, ein Bauantrag sei an das Landratsamt Main-Tauber weiter gegeben worden. Dabei handle es sich um den Anbau einer Überdachung, den Neubau eines Betriebsgebäudes sowie um eine überdachte Halle, alles im Gewerbepark II. Dies sei hinsichtlich der Konversion erfreulich.
Der Bürgermeister eröffnete, das Staatliche Schulamt habe bekannt gegeben, dass Anja Boccagno kommissarische Schulleiterin der Grundschule Uissigheim sei bis zur Wiederbesetzung des dortigen Rektorats. hpw
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